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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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selbst um Catcher kümmern. Ich hab’s satt, dass er mich jedes Mal jagt, wenn ich zu dir will.«
    »Was?« Dougs Augen weiteten sich. Seine Verletzung schien vergessen zu sein. »Redest du davon, ihn um die Ecke zu bringen? Ich weiß nicht, ob ich das könnte.«
    »Nein, ich rede nicht davon, ihn abzumurksen. Dafür würden wir echt Ärger bekommen und ich hab keine Lust, den Rest des Sommers mit Hausarrest zu verbringen. Aber wir können uns rächen. Ich denke schon länger darüber nach und inzwischen weiß ich, was wir tun können. Wir können dafür sorgen, dass er es sich zweimal überlegt, bevor er uns noch einmal angreift.«
    Doug hörte zu schniefen auf, zog seine Socke wieder an und musterte Timmy interessiert. »Wie?«
    »Spritzpistolen.«
    Barry schnaubte verächtlich. »Spritzpistolen? Bist du irre? Wenn du mit Wasser auf ihn schießt, machst du ihn nur noch wütender. Wir reden hier von Catcher, nicht von einer Katze.«
    »Ja«, pflichtete Doug ihm bei. »Ich weiß nicht recht, Timmy. Ich glaub kaum, dass sich Catcher vor ein bisschen Wasser fürchtet.«
    »Nein.« Timmys Lächeln wurde breiter. »Wahrscheinlich nicht. Aber ich wette, er fürchtet sich vor Essig.«
    »Essig?«
    Timmy nickte. »Essig. Zitronensaft. So was alles. Wir können was davon aus der Küche meiner Ma holen, in die Pistolen füllen und ihn damit erwischen, wenn er hinter Doug herjagt. Wenn er das in die Augen bekommt, wird er uns nie wieder angreifen, das garantier ich euch.«
    »Benzin«, schlug Doug vor. »Das würde auch gehen.«
    Barry schüttelte den Kopf. »Nein, das würde sich durch das Plastik fressen. Und außerdem wollen wir ihn ja nicht umbringen, sondern ihm nur eine Lektion erteilen. Es muss Zitronensaft oder so sein. Vielleicht mit Essig vermischt.«
    »Also seid ihr dabei?«, wollte Timmy wissen.
    Barry und Doug fanden, das sei ein guter Plan. Dieser Meinung waren sie fast immer, ganz gleich, was Timmy vorschlug. Er hätte sie in den Bunker rufen und den Wunsch äußern können, bis zum Ende des Sommers zum Mars zu reisen, und die Jungen hätten einstimmig erklärt, dass es ein guter Plan sei. Vor einigen Jahren hatte Timmy Tom Sawyer für eine Buchbesprechung in der fünften Klasse gelesen und die Fähigkeit des Protagonisten, andere zu beeinflussen, war ihm dabei nicht entgangen. Viele der Szenen vermittelten ihm eine vertraute Eindringlichkeit, vor allem das Kalken des Zauns und Toms Gabe, seine Freunde davon zu überzeugen, bei seinen Abenteuern mitzumachen, egal wie gefährlich oder unvernünftig sie sein mochten. Insgeheim hielt sich Timmy oft für einen modernen Tom Sawyer und Barry und Doug für seinen Huckleberry Finn und Joe Harper. Barrys Dad passte sogar in die Rolle von Hucks gewalttätigem Vater. Einige der älteren Burschen hörten sich gern eine Band namens Rush an, die einen Song namens Tom Sawyer hatte, der Timmy dasselbe Gefühl vermittelte. Er verstand zwar nicht den gesamten Text, aber genug, um zu begreifen, dass er seine eigenen Gedanken widerspiegelte.
    »Was willst du wegen deinem Schuh unternehmen?«, erkundigte sich Barry bei Doug. »Du kannst nicht mit nur einem Schuh herumhumpeln.«
    »Keine Ahnung, aber ich stecke meine Hand nicht in das Loch. Was immer mich gekratzt hat, ist wahrscheinlich noch da drin.«
    Timmy ging auf alle viere und spähte in die Öffnung. Im Inneren herrschte pechschwarze Finsternis, er erkannte nur Erde. Ihn beschlich der Eindruck, das Loch könnte tiefer sein, als es aussah. Ein weiterer fauliger Luftstoß wehte heraus und ließ ihn zusammenzucken.
    »Ich seh ihn nicht. Willst du dir ein Paar von mir leihen?«
    »Das wäre toll. Danke.«
    »Kein Problem. Und wenn wir schon bei mir sind, lassen wir dich gleich von meiner Ma verarzten. Wahrscheinlich besteht sie ohnehin darauf – sie ist richtig hysterisch, wenn es um Infektionen und so geht. Genau wie du.«
    Barry lachte. »Warum machen das Mütter eigentlich? Bei meiner wär’s auch so.«
    »Bei meiner nicht«, flüsterte Doug. »Ich könnte schon von Glück reden, wenn’s ihr überhaupt auffällt.«
    Timmy überlegte, ob das der Grund dafür sein mochte, weshalb Doug so auf seine eigene Verletzung reagiert hatte – weil seine Mutter es nicht tun würde.
    »Komm schon«, sagte er in dem Versuch, Doug aufzumuntern. »Heute ist der Tag, an dem Catcher die Hucke vollbekommen wird. Du solltest dich freuen.«
    »Ich will wirklich kein Spielverderber sein«, meldete sich Barry zu Wort, »aber ich kann erst weg,

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