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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Zeit damit, bei der Müllhalde der Ortschaft mit ihren Luftdruckwaffen auf Ratten zu schießen. Und sie übten Vergeltung für die Eröffnungssalve eines neuen Kriegs gegen ihre Erzrivalen. Ronny und Jason waren auf der anderen Seite von Bowmans Wald über Doug gestolpert und wollten ihn verprügeln, hatten ihn bis zu Barrys Haus gejagt. Die Jungen rächten sich, indem sie Ronnys Fahrrad stahlen und auf den Schienen hinter der Papierfabrik versteckten. Sie hatten gewartet und mit einer berauschenden Mischung aus Erregung und Beklommenheit beobachtet, wie der Kohlenzug darüber hinwegrollte.
    An den Vormittagen half Barry seinem Vater, mähte auf dem Friedhof das Gras und putzte in der Kirche. Timmy half zu Hause und erledigte seine täglichen Pflichten, ohne zu klagen. Sein Vater hatte sich in den letzten zwei Wochen netter und geduldiger gezeigt. Er sagte Timmy öfter, dass er ihn liebte, und nahm sich sogar wirklich Zeit, um mit ihm über verschiedene Dinge zu reden. Zwar arbeitete er wieder mehr Stunden in der Papierfabrik, aber wenn er nach Hause kam, bemühte er sich, für seinen Sohn da zu sein. Timmy grübelte darüber nach, ob all die Überstunden, die sein Vater leistete, vielleicht daher rührten, dass er nicht über den Tod seines eigenen Vaters nachdenken wollte. Aber er fragte nicht danach. Stattdessen jätete er im Garten Unkraut und mähte das Gras. Er freute sich darüber, dass sein Vater wieder mehr Interesse an ihm zeigte.
    Doug, der keine häuslichen Pflichten zu erledigen und keinen Vater für gemeinsame Unternehmungen hatte, verbrachte die Vormittage allein oder half Timmy bei dessen Arbeiten. Wie in den vorangegangenen Sommern fuhren sie danach zum Friedhof hinüber und gingen Barry zur Hand, wenn sich sein Dad nicht in der Nähe aufhielt, damit sie früher zu dritt etwas unternehmen konnten. Bei einer solchen Gelegenheit, als die drei Jungen welke Gestecke von den Gräbern entfernten, entdeckten sie zufällig das erste Loch.
    Clark Smeltzer arbeitete gerade im unteren Abschnitt des Friedhofs am Fuß des Hügels, wo sich die älteren Grabstätten befanden, und kümmerte sich um die in die Erde gesunkenen Grabsteine. Er befand sich außer Hör- und Sichtweite, als es geschah.
    Barry hatte am Aufsitzmäher einen kleinen Wagen angekoppelt. Er fuhr damit zwischen den Grabreihen entlang, summte einen Song von Billy Idol vor sich hin und spielte mit dem Gedanken, seine Mutter zu fragen, ob er sich eine kurze Igelfrisur wie der Sänger machen lassen durfte. Doug und Timmy sammelten die abgestorbenen Pflanzen ein und warfen sie hinten auf den Wagen. Wenn sie fertig wären, würden sie den Müll auf dem Komposthaufen hinter dem Schuppen abladen.
    »Han Solo ist ein Waschlappen«, meinte Doug und griff sich eine Handvoll welker Blumen. »Doctor Who würde mit ihm den Boden aufwischen. Ihr habt ja echt ’ne Meise.«
    »Doctor Who hat ja noch nicht mal ein richtiges Raumschiff«, konterte Timmy. »Er fliegt in einer ollen Telefonzelle rum.«
    Sie diskutierten darüber, wer bei einem Kampf gewinnen würde, Doctor Who oder Han Solo aus Star Wars . Barry brachte den Mäher auf Touren und übertönte die beiden.
    Dann schrie Doug verängstigt auf.
    Zuerst hörten sie es wegen des Lärms des Motors gar nicht. Doug brüllte lauter. Barry zog die Handbremse an und sprang ab, Timmy wirbelte herum und rechnete damit, zu sehen, wie Ronny und dessen Bande Doug eine gewaltige Abreibung verpassten. Stattdessen hatte ihr übergewichtiger Freund die abgestorbenen Blumen beiseitegeworfen und krallte die Finger in den Boden. Sein linkes Bein war vom Knie abwärts in der Erde verschwunden. Sein Kreischen hallte über den Friedhof.
    »Entspann dich, Mann.« Barry rannte zu ihm und streckte ihm eine Hand entgegen, während Timmy den Motor des Mähers abschaltete. »Sonst hört dich noch mein Vater.«
    »Holt mich hier raus. Irgendwas hat meinen Knöchel!«
    »Das ist bloß ein Erdhörnchenbau.«
    »Etwas beißt mich!«
    Timmy und Barry unterdrückten ihr Gelächter. Die gesamte Szene mutete ziemlich komisch an. Doug fuchtelte wild mit den Armen, während ihm die Brille über die verschwitzte Nase hinabrutschte und sein Bein nach wie vor tief im Boden steckte.
    »Das ist nicht witzig, Leute. Es tut weh!«
    »Nimm meine Hand.«
    Verzweifelt griff Doug Barrys ausgestreckte Hand, und Barry zog ihn hoch. Frische Erde klebte an seinem Hosenbein und seiner Socke. Sein Schuh blieb unter der Oberfläche zurück. An seiner Socke klebte

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