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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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das Fenster und kroch hinein. Timmy folgte ihm. Anschließend halfen sie Doug, dem es nicht gelang, sich allein durch die schmale Öffnung zu zwängen. Mit erheblicher Mühe schaffte er es dann doch, rang keuchend nach Atem und beklagte sich über seinen verletzten Fuß. Seine Freunde achteten gar nicht darauf. Wäre sein Fuß nicht verletzt gewesen, hätte sich Doug über sein nicht vorhandenes Asthma, seinen Rücken oder irgendetwas anderes beklagt, das durch das anstrengende Klettern in Mitleidenschaft gezogen werden konnte.
    Im Schuppen gab es keine Beleuchtung, nur das spärliche Licht, das durch die fehlenden Bretter, durch Risse in den Wänden und ein zweites dreckiges Fenster hereindrang. Das Blechdach bog sich an einigen Stellen nach unten herab und wenn es regnete, sickerte Wasser auf die verrottenden Holzbalken darunter. Clark Smeltzer hatte beim Kirchenrat bereits zweimal um einen neuen, robusteren Fertigteilschuppen ersucht, doch ihm war mitgeteilt worden, dass dafür derzeit keine Mittel zur Verfügung stünden. Er hatte darauf murrend erwidert, die Gemeinde sollte vielleicht anfangen, spendabler zu sein, wenn am Sonntag die Kollekte herumgereicht wurde. Sicher, das Geld gehörte an sich Gott, aber die Kirche war Gottes Haus, und Gottes Haus brauchte einen neuen Schuppen. Man hatte höflich dazu gelächelt und sich anderen Themen zugewendet.
    Der Boden bestand aus festgetretener Erde, hier und da von Erdhörnchen- und Rattenlöchern unterbrochen. In der Mitte lag ein Holzhaufen, vorwiegend Kanthölzer und Sperrholz. Daneben befanden sich mehrere rostige Rohre. Der Schuppen war gerammelt voll mit Ausrüstung. An den Wänden und an mehreren Holzresten zeichnete sich Schimmel ab. Wegen des Erdbodens roch es im Schuppen immer feucht und modrig, aber während sie dort standen und darauf warteten, dass sich ihre Augen an die Düsternis gewöhnten, nahm Timmy noch etwas anderes wahr – denselben Gestank, den er vorher bei dem Loch bemerkt hatte, in das Doug gerutscht war.
    »Puh.« Doug fächelte mit der Hand vor seiner Nase. »Wer von euch hat gefurzt?«
    »Riechst du das auch?«, fragte Barry. »Ich dachte gerade, dass dir vielleicht ’ne Beutelratte in den Arsch gekrochen und dort krepiert ist.«
    »Leck mich.«
    »Aber irgendetwas ist hier drin wirklich gestorben.« Barry bewegte sich langsam vorwärts. »Stinkt ja erbärmlich. Muss eine Ratte oder ein Erdhörnchen oder so was gewesen sein. Wahrscheinlich liegt der Kadaver dort unter dem Holz.«
    Er trat auf ein Stück Sperrholz, das herumlag. Die Platte bog sich unter seinem Gewicht durch. Sichtlich erschrocken sprang Barry zurück.
    »Was ist?«, wollte Timmy wissen.
    »Der Boden – er ist weg!«
    Doug runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    Barry beugte sich vor und ergriff den Rand der Sperrholzplatte. »Helft mir mal.«
    Da Barry körperlich stärker als sie beide war, brauchte er ihre Hilfe eindeutig nicht. In Wirklichkeit hatte er bloß Angst, vermutete Timmy. Und das wiederum jagte Timmy Angst ein.
    Er ging seinem Freund zur Hand, während sich Doug zurückhielt und abwartete.
    »Passt auf Schlangen auf«, warnte er. Seine beiden Freunde schenkten ihm keine Beachtung, hoben die Platte langsam hoch, kippten sie zur Seite und ließen sie auf den restlichen Holzstapel krachen.
    Angesichts dessen, was darunter zum Vorschein kam, sogen alle drei Jungen hörbar die Luft ein.
    Mitten im Boden des Werkzeugschuppens klaffte ein Loch. Danach zu urteilen, wie sich die Erde verteilt hatte, schien es von unten gegraben worden zu sein, als hätte sich etwas nach oben gewühlt. Allerdings konnte es sich weder um einen Maulwurf noch um ein sonstiges Nagetier gehandelt haben. Dafür war die Öffnung einfach zu groß – wesentlich größer als jene, in die Dougs Bein eingesunken war. In dieses Loch hier hätte mühelos ein erwachsener Mann fallen können. Der Gestank stieg aus der Tiefe empor.
    »Was um alles in der Welt ist das?«, fragte Timmy. »Hat dein Dad das gemacht?«
    Völlig verdutzt schüttelte Barry den Kopf. »Niemals. Mein Alter wäre stocksauer, wenn er das sehen könnte. Keine Ahnung, was das ist.«
    »Es stinkt«, krächzte Doug und kniff sich die Nase zu. »Der Mief kommt eindeutig da raus, so viel steht fest. Genau wie bei dem anderen Loch, draußen auf dem Friedhof.«
    Timmys Augen leuchteten. »Das sind die Höhlen, von denen du geredet hast. Es muss so sein! Hier ist ein weiterer Erdfall passiert und du und dein Dad haben es nicht gemerkt,

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