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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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bekleidet mit seinen Boxershorts und einem von Randy Gracos ausgewaschenen alten T-Shirts, weil Timmys Hemden ihm nicht passten. Das T-Shirt verkündete stolz: ORTSGRUPPE 1407 DER PAPIERINDUSTRIE. Auf der Rückseite stand: HERGESTELLT IN AMERIKA BEDEUTET HERGESTELLT VON DER GEWERKSCHAFT. Er stützte sich auf die Ellbogen und blickte erneut durchs Fenster nach draußen.
    »Mann«, flüsterte Doug, um Timmys Eltern nicht zu wecken. »Da fällt ja echt ganz schön was runter. Sieh nur, wie der Regen im Garten hochspritzt.«
    »Ja. Wenn das so weitergeht, steigt der Codorus Creek mit Sicherheit an. Dann können wir morgen Schlauchraften gehen.«
    »Was ist mit dem Tunnel?«
    »Den können wir auch morgen Nacht noch erkunden. Wahrscheinlich ist es ohnehin besser, bis zum Einbruch der Dunkelheit zu warten. Dann ist die Gefahr geringer, erwischt zu werden.«
    »Und woher kriegen wir Schläuche?«
    »Barrys Dad hat ein paar in der Garage liegen. Ich hab sie gesehen, als Barry und ich nach seinem Football gesucht haben. Vier Reifenschläuche von einem Traktor – große, wie man sie auf einer Baustelle findet.«
    »Woher hat er die?«
    »Keine Ahnung.« Timmy verstummte. »Da wir grade davon reden ... Ist dir in letzter Zeit etwas an Barrys Dad aufgefallen?«
    »Abgesehen davon, dass er noch gemeiner ist als sonst? Nein.«
    »Er hat eine Menge Zeug, das er vorher nicht hatte.«
    »Was meinst du?«
    »Als hätte er mehr Geld oder so. Mrs. Smeltzer trägt neuen Schmuck. Barry kriegt angeblich ein neues BMX-Rad. Und so, wie Barry redet, sind sie in letzter Zeit oft zum Essen ausgegangen.«
    »Du hast das schon mal erwähnt. Am Tag, als dein Opa ... na ja, an dem Tag eben.«
    Timmy verspürte bei der Erwähnung seines Großvaters einen Anflug von Traurigkeit. »Ja, aber seither ist mir noch viel mehr aufgefallen.«
    »Vielleicht versucht sein Dad, einen Teil der Scheiße wiedergutzumachen, die er abgezogen hat. Indem er ihnen Sachen kauft.«
    »Ja«, meinte Timmy. »Vielleicht. Aber das erklärt immer noch nicht, woher er all das Geld hat. Sie sind zwar nie bettelarm gewesen, trotzdem hat er immer darüber gemosert, dass ihm die Kirche nicht genug bezahlt.«
    Ein greller Blitz erhellte Dougs Gesicht. »Vermutlich hat er eine Lohnerhöhung bekommen.«
    »Schon möglich. Wundert mich nur, dass Barry nichts davon erwähnt hat. Als die Gewerkschaft zuletzt für meinen Dad eine Lohnerhöhung rausgeschlagen hat, sind wir zum Feiern ins Chuck E. Cheese gegangen.«
    »Vergiss das mal alles«, sagte Doug. »Woher er die Schläuche hat, spielt keine Rolle. Wie schaffen wir sie aus der Garage raus, ohne dass er’s merkt?«
    »Wenn’s den Anschein hat, als ob er ein Problem damit haben könnte, warten wir, bis er mit der Arbeit beschäftigt ist – oder bis er drinnen weggetreten ist. Dann brauchen wir sie nur noch aufzublasen und dafür können wir die Luftpumpe unten an der Old-Forge-Tankstelle nehmen.«
    Dougs Züge hellten sich auf. »Wenn wir schon dort sind, kann ich mir gleich ein paar Hershey’s-Riegel kaufen. Und die haben dort Sinistar und Golden Axe und Spy Hunter . Und diese coolen alten Flipper, mit denen unsere Väter als Kinder gespielt haben.«
    »Dein Dad hat geflippert?«
    Doug zuckte die Achseln und begann, die Begleitmusik von Spy Hunter zu summen.
    Timmy schüttelte den Kopf. »Kumpel, vergiss das mal. Willst du den ganzen Tag Videospiele spielen oder willst du Schlauchraften gehen? Wir können uns von Bowmans Wald durch Colonial Valley ganz runter bis in den Teich der Papierfabrik treiben lassen. Dann laufen wir zurück nach Hause. Wir müssen nur drauf achten, nicht an Ronnys oder Jasons Haus vorbeizugehen. Das wird lustig. Wir könnten sogar unsere Angelruten mitnehmen und Karpfen fangen, während wir den Bach runtertreiben.«
    »Was ist mit Schnappschildkröten? Der Bach ist voll davon. Und Wasserschlangen. Ich mag keine Schlangen.«
    »Ich nehm meine Kanone mit. Wenn wir eine sehen, knall ich sie ab, bevor sie auch nur in unsere Nähe kommt.«
    »Du meinst, falls dich deine Ma lässt.«
    Timmy zuckte mit den Schultern. »Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß. Ich wüsste nicht, warum ich ihr jede Kleinigkeit melden sollte, die ich tagsüber unternehme. Wir sind ja nicht in Russland.«
    »Manchmal wünschte ich, meine Ma würde mich fragen, wohin ich gehe und was ich treibe. Wäre schön, zu wissen, dass ihr was an mir liegt.«
    Timmy wusste nicht recht, was er darauf erwidern sollte. »Ihr liegt was an

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