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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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nach Hause kommt. Hab Geduld mit ihm. Er ist müde und gestresst. Das sind wir wohl alle.«
    »Ja.«
    »Könnte sein, dass Doug und du in den Abendnachrichten vorkommt. Willst du sie sehen?«
    »Nein. Ich glaube, für einen Tag habe ich genug gesehen.«
    »Hab dich lieb. Versuch, dich ein wenig auszuruhen, ja?«
    Timmy nickte und sie schloss die Tür. Die Schritte seiner Mutter wurden den Flur hinab leiser. Er streckte die Hand aus und drehte die Lautstärke der Stereoanlage wieder höher. Es lief immer noch Cheap Trick.
    »... but don’ t give yourself away ... away ... away ...«
    Einige Minuten lang saß er da, erinnerte sich an Pat zurück und dachte über die Ereignisse des Tages nach. Immer wieder drifteten seine Gedanken zu Katie – der Geruch ihrer Haare, die Berührung ihrer Hand, die Art, wie ihre Augen im Sonnenlicht funkelten. Timmy vermisste sie bereits und konnte kaum glauben, dass er bis Sonntag warten musste, um sie wiederzusehen.
    Nach einer Weile zog er einen Karton mit Comicheften unter seinem Bett hervor und sah ihn durch. Seine Nasenflügel blähten sich, als er den tröstlichen, vertrauten Geruch von altem Papier einatmete. Er stieß auf eine abgegriffene Ausgabe von House of Secrets , die er schon lange nicht mehr gelesen hatte. Der untere Abschnitt der Titelseite fehlte, und das Papier um die Klammern herum hatte sich vor Alter braun verfärbt. Er lehnte sich an das Kopfteil des Bettes zurück und begann, darin zu lesen.
    Oben auf den Überresten der zerfledderten Titelseite befanden sich das Logo und der Titel: Es gibt kein Entrinnen aus dem ... HOUSE OF SECRETS . In der linken Ecke prangte das runde DC-Logo, das sich deutlich von dem von Marvel unterschied. Rechts standen die Nummer der Ausgabe – 153 – sowie der Preis von 35 Cent. Es handelte sich um eine alte Ausgabe aus den späten 70er-Jahren, die er vom Flohmarkt hatte. Timmy grinste nostalgisch. 1978 hatten Comics noch kümmerliche 35 Cent gekostet. Mittlerweile schrieb man 1984 und der Preis war auf 50 Cent, manchmal sogar mehr gestiegen. Eine Schande. Auf dem Cover stand ein Mann mit einem Umhang auf einem Sarg. Rings um ihn hatte sich eine Gruppe von Leuten versammelt. »In einer Minute«, sagte der Mann in einer Sprechblase zu ihnen, »demonstriere ich meine Macht und hole Jennifer zurück ins Leben!« Der Geist einer blonden Frau, vermutlich Jennifer, schwebte hinter ihm.
    Timmy schlug das Heft auf. Der comichafte Moderator namens Abel sprach auf der ersten Seite direkt mit dem Leser und stellte jede schauerliche Geschichte vor. Sein Bruder Cain war Schirmherr bei DCs verwandter Serie House of Mystery . Die erste Erzählung hieß »Das Wiedererweckungsgeschäft« und entsprach so ziemlich dem auf der Titelseite vermittelten Eindruck. Die zweite Story, »Sieh nicht hin«, handelte von Höhlenforschern, die gegen eine Gruppe von Monstern namens Cypors kämpften. Timmy beeindruckten weder die Zeichnungen noch der Text. Er fand, Doug und er könnten das besser. In seinem Hinterkopf formte sich bereits der Gedanke, das Heft in den Karton zurückzustecken und sich ein anderes auszusuchen, als er zur letzten Geschichte weiterblätterte, »Unten bei den Toten«. Die Handlung spielte sich auf einem Friedhof ab, was sein schwindendes Interesse anfachte. Ein Ghoul ging um. Er fraß die Leichen der Toten und hortete das Gold und den Schmuck, mit denen sie beerdigt worden waren. In dem Comic lockte eine Gruppe von Dorfbewohnern die Kreatur in einer Gruft in eine Falle und vernichtete sie, indem sie auf die Morgendämmerung warteten und dann Sonnenlicht durch das kleine Fenster der Gruft scheinen ließen.
    Mit einem Ruck setzte sich Timmy aufrechter hin und starrte auf die letzte Bilderreihe. Mit zitternden Händen schloss er das Heft.
    Pastor Moore hatte erzählt, dass die ursprünglichen Gründer der Kirche einen Dämon auf dem Friedhof eingekerkert hatten. Angeblich war ihnen der Dämon aus der Alten Welt hierher gefolgt und hatte ihnen Schwierigkeiten bereitet. Was, wenn es sich bei dem Dämon in Wirklichkeit um einen Ghoul gehandelt hatte, genau wie in dem Comicheft? Was, wenn er in dem Grab eingesperrt und mit dem magischen Powwow-Symbol gebannt worden war? Und dann, als der Grabstein und das Symbol zerstört wurden, war der Leichenfresser vielleicht befreit worden.
    Timmy war schon immer von Übernatürlichem fasziniert gewesen und glaubte an vieles davon. Als sie sechs Jahre alt gewesen waren, hatten Doug und er sich eingeredet,

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