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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Fremde über die Schulter des Friedhofverwalters erblicken, dann war er geliefert. Er hatte bereits miterlebt, wozu Barrys Vater am helllichten Tag fähig war. Es ließ sich unmöglich abschätzen, was er im Schutz der Nacht tun würde, vor allem in der wütenden Verfassung, in der er sich, dem Klang seiner Stimme nach, gerade zu befinden schien.
    Langsam und vorsichtig lenkte Doug das Fahrrad nach rechts und begann, auf die Kirche zuzusteuern. Er hielt den Atem an und hoffte, die Kette würde nicht rattern. Die Speichen klickten leise. Er betete, die Männer würden die Reflektoren des Fahrrads nicht bemerken. Sein Plan bestand darin, um die Kirche herumzuschleichen, hinter dem Gebäude aus dem Blickfeld der Männer zu verschwinden und anschließend die untere Friedhofsstraße, die an Luke Jones’ Weide grenzte, zum Bunker einzuschlagen. Wenn es sein musste, konnte er auch den noch längeren Weg über die Weide selbst nehmen. Sobald er sich im Clubhaus befand, war er in Sicherheit. In der Dunkelheit konnten sie unmöglich darauf stoßen.
    Der Junge schluckte schwer und versuchte, seine Ängste in den Griff zu bekommen, indem er ein Spiel daraus machte. Er stellte sich vor, Han Solo zu sein, der an Bord des Todessterns umherschlich und sich vor den Imperialen Sturmtruppen versteckte. Sein BMX-Rad war in Wirklichkeit der Millennium-Falke, die schnellste Blechschlüssel in der gesamten Galaxis. Doug versuchte, sich an das Zitat über den Kessel-Flug aus dem Film zu erinnern, doch vor lauter Angst fiel es ihn nicht ein.
    Langsam entfernte er sich weiter, stieg auf das Fahrrad, hauchte ein leises Gebet und rollte davon. Seine Füße fanden die Pedale und er fing an, behutsam zu treten. Die Pedale drehten sich ... und prallten gegen den kaputten Seitenständer.
    Klack .
    Doug wimmerte.
    Hinter ihm quiekte etwas wie ein gewaltiges wutentbranntes Schwein.
    »Oh Scheiße.« Doug strampelte, so schnell er konnte.
    Das Fahrrad beschleunigte und raste auf die Kirche zu. Die Reifen knirschten über Schotter, die Kette ratterte. Clark Smeltzer schrie verwirrt, aber Doug drehte sich nicht um. Er hörte Füße, die ihn verfolgten und dabei heftig und schnell über den Boden klatschten. Auch der grauenhafte Gestank schien ihm zu folgen und stärker zu werden. Er beugte sich über den Lenker, biss die Zähne zusammen und trat mit aller Kraft in die Pedale. Ein weiteres entsetzliches Kreischen ertönte hinter ihm, dann wurden die Geräusche seiner Verfolger leiser. Doug sauste auf den Parkplatz und zwischen Barrys Haus und der Kirche hindurch auf die Straße. Die Fenster beider Gebäude lagen im Dunkeln, was ihn erneut daran erinnerte, wie spät es war.
    Ich bin hier draußen ganz allein, dachte er. Wenn jetzt etwas passiert, wird es nie jemand erfahren .
    Er wagte einen Blick über die Schulter und entdeckte keinerlei Anzeichen auf Barrys Vater oder den geheimnisvollen kreischenden Fremden. Doug holte tief Luft, hielt den Atem an und lauschte.
    Stille.
    Wer klingt überhaupt so? Nicht mal der Typ, der all die Soundeffekte in den Police Academy- Filmen macht, könnte ein solches Geräusch hervorbringen. Das hat mehr nach einem Tier als nach einem Menschen geklungen .
    Mit angespannten Muskeln wartete er noch einige Sekunden, jederzeit bereit zu flüchten, sollte sich das geringste Anzeichen einer Verfolgung einstellen. Niemand kam. Anscheinend hatten sie aufgegeben. Erleichtert griff Doug nach unten und streichelte die Querstrebe des Fahrrads.
    »Braves Mädchen«, flüsterte er. »Aus der Klemme hast du uns jedenfalls rausgebracht. Trotzdem müssen wir deinen Seitenständer reparieren lassen.«
    Er fuhr in die Nacht. Doug gelangte zu dem Schluss, dass Tod und Leere vielleicht doch nicht wirklich das waren, wonach er sich sehnte.
    Smeltzer wurde allmählich zu einem Problem. Der wütende Friedhofsverwalter stellte plötzlich Forderungen und weigerte sich, die Befehle des Ghouls zu befolgen. Der Mann war dermaßen betrunken, dass man ihn kaum noch verstehen konnte, und er drohte, das unterirdische Labyrinth des Ghouls auffliegen zu lassen – einschließlich der Brutgrube. An den Fäusten des Totengräbers klebte getrocknetes Blut, das dem Geruch nach dem Sprössling des Mannes gehört hatte. In dieser betrunkenen, unvernünftigen Verfassung stellte Smeltzer keinen Nutzen mehr dar. Der Ghoul hatte ihn gerade töten wollen, als das Kind ihn unterbrochen hatte.
    Die Kreatur hatte von Smeltzer verlangt, ihr weitere Frauen zu bringen, und

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