Leichenfund - Killer Heat
davon, ob Sie mit dieser Gesetzgebung übereinstimmen oder nicht. Ms Cooper, Mr Grassley, würden Sie bitte näher treten?«
Einige Geschworene sahen Floyd Warren an, der sich ihnen zugewandt hatte und mit der Spitze eines Bleistifts in seinem Gebiss herumstocherte oder auf den Tisch trommelte. Wenn sie herausfinden wollten, was diesen Mann, der in der Verhandlung kein einziges Wort gesagt hatte, zu einem derart brutalen Verbrechen bewegt haben konnte, würden sie weit mehr von ihm sehen müssen als seine mittlerweile harmlose Fassade.
»Irgendwelche Einwände oder Anträge von Ihrer Seite?«
Grassley und ich verneinten.
»Dann werde ich die Geschworenen bitten, sich zur Beratung zurückzuziehen. Ihre Sandwiches sind bereits angeliefert worden, sie können also erst einmal Mittagspause machen«, sagte Lamont. »Ich vermute, dass es nicht lange dauern wird. Sind Sie beide heute Nachmittag im Haus?«
Wir nickten und nahmen wieder unsere Plätze ein.
»Damit ist die Verhandlung beendet, meine Damen und Herren. Ziehen Sie sich jetzt bitte zur Beratung zurück.«
Wir warteten, bis Lamont die zwölf Geschworenen entlassen und die vier Stellvertreter gebeten hatte, im Zeugenzimmer zu warten. Dann verabschiedete er sich von uns: »Wir sehen uns später.«
»Schließen Sie ab?«, fragte ich Louie Larsen.
»Ja, Sie können Ihre Akten hier lassen. Mercer wartet draußen auf Sie.«
»Keiner von meinen Amigos in Sicht?«
»Drei von ihnen sind mitten in Genes Plädoyer aufgekreuzt.« Louie zuckte mit den Achseln. »Ich hatte kein Personal, um sie durchsuchen zu lassen, und weil es außerdem dieselben Typen waren, die gestern die Sicherheitsschranke kaputt gemacht hatten, bat ich sie zu warten. Darauf hatten sie wohl keine Lust.«
»Konnten Sie gestern alle Personalien aufnehmen?«
»Nur die des Anführers, den wir eingebuchtet haben. Die anderen waren zu schnell. Ich habe Mercer die Informationen über Ernesto Abreu gegeben.«
»Irgendwelche Vorstrafen?«, fragte ich und drückte die Tür des Gerichtssaals auf.
»Drogen, Drogen und noch mal Drogen. Aber die Anklage wurde jedes Mal zu einem Vergehen herabgestuft.«
»Wie ist es gelaufen?«, begrüßte mich Mercer. »Alles unter Dach und Fach?«
»Halt einfach die Daumen. Es bringt Unglück, im Voraus zu gratulieren.«
»Kerry ist im Besprechungszimmer. Sie wollte hier bleiben und das Urteil abwarten.«
»Das ist gut. Hast du heute schon mit Mike gesprochen?«
»Ja. Er ist zu Hause und wartet auf die Obduktionsergebnisse von Huff.«
Ich wollte mir in meinem Vorzimmer gerade von meiner Sekretärin die Nachrichten geben lassen, als ihr Telefon klingelte. »Bleiben Sie bitte dran«, sagte sie in den Hörer. »Sie kommt gerade zur Tür herein. Ich frage sie.«
»Wer ist dran?«
Sie hielt den Hörer zur Seite. »Ed, der Büroleiter von der Zeugenbetreuungsstelle. Eine junge Frau wollte heute Vormittag zu Ihnen. Das Sicherheitspersonal unten am Eingang wusste, dass Sie in der Verhandlung waren, und schickte sie erst einmal zur Zeugenbetreuungsstelle.«
»Warum will sie ausgerechnet mit mir sprechen?«
Laura wollte meine Frage gerade wiederholen, aber ihr Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung hatte sie offenbar gehört. »Ed sagt, sie möchte eine Vergewaltigung melden. Die Beraterin vom St. Luke’s Hospital hat ihr empfohlen, sich direkt an Sie zu wenden, weil sie sich nicht sicher ist, ob sie Anklage erheben will. Sie will nicht, dass ihre Eltern davon erfahren. Also sollen Sie ihr gut zureden und ihr erklären, wie die Sache abläuft.«
»Hat das noch Zeit bis morgen?«
Laura wiederholte Eds Antwort. »Ja, geht in Ordnung. Sie wurde ja bereits im Krankenhaus untersucht. Sie will nur wissen, worauf sie sich einlässt, bevor sie Anklage erhebt.«
»Sie sind diese Woche die Herrin meines Terminkalenders. Was steht noch an?«
Ich wusste nur, dass am nächsten Tag der Mann in der Stadt sein würde, den ich vor ein paar Monaten kennengelernt hatte, und dass ich mich unbedingt mit ihm zum Abendessen treffen wollte.
Laura hatte meinen Terminkalender aufgeschlagen. »Morgen steht noch ein großes Fragezeichen hinter Floyd Warrens Namen. Vermutlich für den Fall, dass die Geschworenen bis dahin noch kein Urteil gefällt haben. Andernfalls haben Sie sich von acht bis vierzehn Uhr abgemeldet. Hier steht, dass Sie mit Mike zur Schießanlage in Rodman’s Neck fahren.«
»Das kann ich verschieben.« Der Eintrag bezog sich auf die Schießanlage der New Yorker
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