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Leichenschrei

Titel: Leichenschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Stiefel
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Jones oder Patsy Lee.«
    Wieder drehte er an dem Ring. Das brachte mich auf etwas … »Wie man mir sagte, war Laura sexuell sehr aktiv. Haben Sie mit Laura Beal geschlafen, Chip?«
    »Jetzt hören Sie aber auf.«
    »Sie wirken so unglaublich nervös. Warum?«
    »Sie machen sich lächerlich.«
    »Das glaube ich kaum.«
    Chips Brust schwoll an. »Wehe, Sie erzählen Madeline von Laura.«
    »Das hatte ich nie vor. Aber ich wundere mich doch über Ihr Verhalten. Eine Frau wurde brutal umgebracht, Chip. Und niemand scheint mir dabei helfen zu wollen herauszufinden, wer es war und warum.«
    Ein Klopfen an der Tür, dann steckte Chips Assistent den Kopf herein. »Chip? Madeline meinte, sie bräuchte dich unten.«
    Chip setzte sein patentiertes Grinsen auf. »Sag ihr, ich bin gleich da.«
    »Gut.«
    Kaum war die Tür wieder zu, erlosch Chips Grinsen. »Sie sehen ja, ich muss gehen.«
    »Noch eine Minute. Wer hat Ihrer Meinung nach Laura umgebracht?«
    »Gary Pinkham natürlich.«
    »Das passt nicht zusammen. Zumindest nicht in meinen Augen. Ich denke, dass Gary dran glauben musste, weil er wusste, wer sie umgebracht hat. Jemand hat mein Büro verwüstet und meinen Computer zerstört.« Ich stützte das Kinn auf die gefalteten Hände. »Wenn ich zu Hause gewesen wäre, hätte man mich dann auch umgebracht?«
    »Wie können Sie …«
    »Der Mörder hat zwei Mal zugeschlagen. Bin ich das nächste Opfer? Sind Sie es?«
    Er riss die Augen auf. »Natürlich nicht. Ich …« Er vergrub das Gesicht in den Händen. »Das war von Anfang an ein Schlamassel.«
    »Was?«
    »Emerald Shores.« Er wich meinem Blick aus und rückte stattdessen das Gebäck zurecht.
    »Die Zeit läuft ab. Madeline. Schon vergessen.«
    »Ich weiß «, blaffte er. »Laura hat uns erpresst.«
    »Wen, uns?«
    »Alle Investoren, Noah natürlich ausgenommen. Sie hat es für ihn getan. Um sein Ansehen zurückzugewinnen. Sie hat uns gezwungen, in dieses blöde Bauprojekt zu investieren.«
    »Sie haben mit ihr geschlafen, stimmt’s?«
    »Ich … Ja.« Er sank in sich zusammen. »Sie meinte, wir würden ein Kind bekommen. Madeline ist diejenige, die … Das mit Madeline macht mir nichts aus. Nicht wirklich. Aber Laura ist mir mit dieser Babymasche auf den Geist gegangen. Und dann hat sie mir gedroht.«
    »Was hatte sie gegen die anderen in der Hand?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Chip?«
    Sein Kopf ruckte hoch. »Ich schwöre, ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich. Sie hat einen Anfall gekriegt, als Drew ausgestiegen ist.«
    »Also hat sie ihn nicht erpresst.«
    »Doch, sie hat. Aber er hat sie schließlich in die Wüste geschickt, als sie noch einmal zwanzigtausend Dollar gefordert hat. Sie hatten einen Riesenkrach. Himmel, war Laura sauer.«
    »Warum ist er ausgestiegen?«
    »Ich sagte doch, ich habe keine Ahnung. Aber er hat uns alle mit reingerissen, als er es tat.«
    »Die Sickergrube.«
    »Genau. Sein Grund und Boden war nämlich als einziger durchlässig.«
    »Also ist das Projekt Emerald Shores gestorben?«
    »Nein. Noah hat einen Plan, wie wir unser Geld wieder reinbekommen.« Er grinste. »Und es sogar noch vermehren.«
    Annie als Ware im Austausch gegen den Grund für die Sickergrube. Ekelerregend. »Noch eine Frage, Chip.«
    Er lachte. »Sie klingen ja wie der alte Columbo.«
    »Oje, danke. Womit waren Sie an dem Abend beschäftigt, als Laura starb?«
    Er schlug auf den Tisch. »Jetzt hören Sie aber auf.«
    »Chip?«
    »Madeline und ich hatten drei James-Bond-Videos ausgeliehen und haben sie alle geschaut.«
    Nicht schwer zu erraten, wessen Idee das gewesen sein dürfte. »Noch etwas?«
    Wieder klopfte es an der Tür. Chip sprang auf. »Wenn ich jetzt nicht hinuntergehe und Madeline helfe, denkt sie sicher, dass etwas nicht stimmt. Und ich möchte nicht, dass sie Sie auch nur sieht. Nicht heute.«
    »Für jetzt lasse ich Sie vom Haken. Ich bin sicher, Madeline ist eine nette Frau.«
    »Das ist sie. Ich liebe sie wirklich, aber … Am Ende habe ich Laura gehasst.«
    Mein Gefühl sagte mir, dass er nicht der Einzige war. Chip folgte mir nach unten und verschwand dann um die Hausecke. Ich hörte die Hunde vor Freude aufjaulen.
    Ich stieg in den Wagen und machte mich auf den Weg zum Gericht. Hank hatte sicher mehr Einblick, was mir nutzen würde.
    Der schockierende Gedanke, dass Chip vielleicht Laura und Gary ermordet hatte, kam mir. Ich schob ihn beiseite.
    Chip schien mir gern im Verborgenen die Fäden zu ziehen, aber eigentlich war er nur ein Feigling.

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