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Leichenschrei

Titel: Leichenschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Stiefel
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einem ärgerlichen.
    Ich sank zurück in meinen Sitz, frustriert und ziemlich übel gelaunt.
    Hank bog nach links auf eine Schotterstraße ab. »Was ist mit Vandermere?«, sagte er. »Nach dem, was du mir erzählt hast, muss er doch ganz oben auf deiner Liste der Verdächtigen stehen.«
    »Aber er passt nicht. Klar, er manipuliert andere, aber er ist auch ein Umstandskrämer, der solch ein schmutziges Verbrechen verabscheuen würde. Stimmt, er arbeitet mit Leichen. Aber er hatte richtig Angst, als er den Killer erwähnte. Und einen Kerl wie Gary könnte er nie überwältigen. Aber was ist mit Daniel?«
    »Drews Vater? Das ist bisher das Dümmste, was aus deinem Mund gekommen ist.«
    »Herrgott, Hank, jetzt lass mal die Komplimente beiseite. Daniel wirkt so nett, so echt. Aber ich wette, dass er zu seiner Zeit ein ganz schönes Raubein gewesen ist. Er mag ja körperlich nicht mehr auf der Höhe sein, aber Ausstrahlung hat er immer noch. Das habe ich bei Lauras Trauerfeier gesehen. Diese Anziehungskraft. Bei Drew ist das genauso. Allerdings hat Daniel ein Alibi für die Nacht, in der Laura starb. Genau wie Noah. Sie haben zusammen mit Dr. Cambal-Hayward bis morgens um fünf Poker gespielt.«
    »Da bringst du etwas durcheinander«, sagte er. »Dr. Cambal-Hayward war bis nach drei Uhr morgens im Krankenhaus. Hab sie dort selbst gesehen. Vielleicht meinte Noah Seth Spinner. Sie spielen mindestens einmal die Woche bei ihm.«
    »Warum rufst du ihn nicht an und fragst?«
    Hank verdrehte einmal mehr die Augen, zog aber sein Handy heraus, suchte die Nummer und wählte. Er hinterließ eine Nachricht, als niemand abnahm. »Zufrieden? Nicht, dass ich Daniel oder Noah als Verschwörer sehe.«
    »Mag sein, aber ich frage mich doch, was Laura gegen Daniel in der Hand hatte.«
    Die Straße wand sich nach rechts, und Hank fuhr durch ein Schlagloch, woraufhin ich mir den Kopf am Dach stieß. »Autsch, verdammt. Hast du irgendwelche forensischen Ergebnisse zu Gary bekommen?«
    »Gary hatte Valium genommen. Wir haben eine frisch gefüllte verschreibungspflichtige Flasche unter dem Fahrersitz seines Broncos gefunden. Die Einnahme von Valium ist bei Selbstmördern sehr verbreitet.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber in diesem Fall nicht, denn er wurde ermordet. Was ist mit Will Sacco? Er war stinksauer auf Gary. Er wollte ihn nicht einmal beerdigen lassen. Stand er in irgendeiner Beziehung zu Laura?«
    »Nur der dumme Brief wegen der Howard Stern Show, von dem du mir erzählt hast und Joy.«
    »Sie hat angefangen, Lauras Kleider zu tragen. Sie versucht verzweifelt, an ihrer Freundin festzuhalten. Vielleicht war Will ja eifersüchtig auf ihre Freundschaft und …?«
    »Hat Laura umgebracht? Wer weiß. Aber ich hab da so meine Zweifel. Sie standen sich nahe, lange bevor Will Sacco aufgetaucht ist. Seit der Schulzeit standen sie sich so nahe wie Schwestern. Lass uns einfach die Fragen beiseiteschieben, okay?«
    »Das ist nicht okay. Was ist mit deinem Freund beim Militär? Hat er sich schon bei dir gemeldet, wegen Garys Zeit in der Army? Wegen seiner Krankenakte?«
    »Wir sind fast da«, sagte er.
    »Das wollte ich nicht wissen.«
    »Zeit für dich, aus den Ermittlungen auszusteigen, Babe.«
    »Du machst Witze, oder? Was hast du rausgefunden?«
    »Du bist wie einer von diesen verfluchten Pitbull-Terriern. An der Sache mit Garys Unfruchtbarkeit scheint etwas dran zu sein. Laut meinem Freund in Fort Dix hatte er einen schweren Unfall, als er dort war. Er hat einen Hoden verloren und sich den anderen schwer verletzt.«
    Ich schlug auf das Armaturenbrett. »Da hast du’s!«
    »Da hab ich gar nichts. Ich habe nur gesagt, dass es möglich ist. Wir haben nichts Konkretes darüber, ob Gary unfruchtbar war oder nicht.«
    »Na, aber der Bericht deines Freundes ist ein verdammt guter Hinweis. Und wenn Gary nicht der Vater von Lauras Baby war …«
    »Ich sage nur, vielleicht. Aber falls es dich tröstet: Sergeant Thibideaux, die eine von den State Homicide Detectives, ermittelt weiter in der Richtung. Also lass gut sein.«
    Diesmal hielt ich den Mund, aber den Hamster im Kopf konnte ich nicht anhalten. Laura war schwanger. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sie nicht gewusst, dass es eine Eileiterschwangerschaft war. Also hatte sie fest geglaubt, jemandes Kind zu bekommen. Laura Beal wollte ein Kind. Und sie war ein Kontrollfreak. »Ich glaube nicht, dass Laura unabsichtlich schwanger geworden ist. Ich wette, sie hatte es darauf abgesehen. Ich glaube,

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