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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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Halef Omar. „Mir scheint, da haben wir unseren Plan.“ „Langsam, mein Freund!“ Stabener rutschte ein Stück weiter auf dem Höhlenboden, der mit Platten ausgelegt war und fertigte eine weitere Zeichnung an. „Seht her, das ist der Grundriss der Kellergewölbe. Die darunterliegenden sehen etwa alle gleich aus. Dort sind die Fässer und wir müssen sie in den Hof hochschaffen.
    Das wird kein leichtes Stück werden, denn wir müssten das vor den Augen der Wachen tun. Und auch am Tage werden die Vampire Vorsicht walten lassen. Wir müssten aus dem Tunnel heraus, über den Burghof zu den Kellereingängen und hinunter, die Fässer holen, die wahrlich keine Leichtgewichte sind und sie in den Hof hochschaffen. Glaubt Ihr wirklich, dass dies machbar wäre? Ich hege da so meine Zweifel!“ Halef Omar erhob sich aus der hockenden Position, die er eingenommen hatte. „Und wenn wir von unten kommen würden?“
    „Das wäre dann schon etwas anderes“, antwortete Stabener. „Wisst Ihr denn einen anderen Zugang als durch den Brunnenschacht?“ Halef machte eine abwehrende Geste. „Nein, das nicht, doch wenn Eure Zeichnung richtig ist, und davon gehe ich aus, dann führt der Brunnenschacht in den letzten Stockwerken mitten durch die fraglichen Kellerräume. Wir müssten also nur in der richtigen Höhe einen Durchbruch anlegen, um in diese Lagerräume zu gelangen, meint Ihr nicht?“
    „Dann“, sagte Stabener und erhob sich ebenfalls, „dann ist es so, wie Ihr sagtet: Wir haben einen Plan!“

53. Kapitel
    Rebekka sah nachdenklich zu dem Alten vom Berge hin. Hatte der Himmel ihn geschickt – oder die Hölle? Sie kannte die Ansicht von Hassan-i-Sabbah, was ihre Person anging. Er hielt sie für eine genauso große Gefahr, wie Vlad Draculea. Und hatte er nicht recht? Nein, Rebekka, rief sie sich selbst zur Ordnung. Fang nicht wieder damit an! Keine Selbstzweifel mehr! Sie hatte es in Georgios Erinnerungen gesehen und sie fühlte es in ihrem Herzen. Sie war nicht wie Vlad, ganz und gar nicht! Vielleicht waren die Drachen, die in ihnen beiden lauerten, gleich , und selbst das bezweifelte Rebekka, aber ganz sicher war sie nicht wie der Woiwode! Sie bedauerte, dass Hassan-i-Sabbah das nicht so sah …
    Die Nacht war unangenehm feucht und kalt. Nebel lag tief über den Wiesen, auf die Rebekka von der kleinen Anhöhe aus hinuntersah, auf der sie ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten. Die Wolken hingen tief und immer wieder regnete es in Schauern. Rebekka stand der Atem in kleinen Wölkchen vor dem Gesicht. Am nächsten Tag würden sie in die Nähe von Poenari kommen. Sie selbst hätte den restlichen Weg in gut zwei Stunden zurücklegen können, und möglicherweise hätte Hassan-i-Sabbah es ihr gleichtun können in seiner Anderweltgestalt, aber dann hätte er seine Rüstung nicht mitnehmen können.
    Außerdem hätten von Steinborn und der Assassine dann zurückbleiben müssen, ebenso ihre Packtiere. Hätte sie allein eine Chance gegen den Herrn der Walachei? Ihr Selbstvertrauen war gestiegen, seit sie ihre Heimatstadt verlassen hatte. Aus dem wütenden, traurigen Mädchen war eine Frau geworden. Und ein Vampir. Rebekka trat gegen einen faustgroßen Stein, der in hohem Bogen in die Dunkelheit hineinflog. „Warum so ungehalten, Drachenfrau?“ Hassan-i-Sabbah hatte Rebekka die ganze Zeit über beobachtet. Nicht offensichtlich, nur aus dem Augenwinkel hatte er immer wieder unbemerkt zu der Vampirin hinüber gesehen. Der Alte vom Berge fragte sich, was hinter dieser schönen Stirn wohl vorgehen mochte.
    Rebekka drehte sich langsam zu dem Mann am Feuer um. Hassan warf ein paar Stücke trockenes Holz in die Flammen. „Euretwegen, Monsieur, Euretwegen bin ich, wie Ihr beliebtet, es zu benennen, ungehalten .“ „Ich bedaure, wenn ich Euch Anlass zur Sorge gegeben habe.“, antwortete der Alte vom Berge. „Nein, das tut Ihr nicht!“, fauchte Rebekka ihn unvermittelt an. „Ihr haltet mich für eine Gefahr! Eine Gefahr, so groß wie Vlad Draculea! Ich muss Euch sagen, dass mich das einigermaßen ungehalten macht. Es … Ich finde, dass das in keiner Weise der Fall ist und fühle mich … nun ja, verletzt, wenn Ihr versteht, was ich damit sagen will.
    Es wurmt mich ungemein!“ Verblüfft schaute Hassan die junge Frau an, die da mit zusammengezogenen Augenbrauen vor ihm stand und ihn anfunkelte. Er hatte nicht erwartet, dass sie seiner eher beiläufig gemachten Äußerung so viel Gewicht beimaß! „Madame, ich fällte mein Urteil aus

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