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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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etwa dreihundert Wiederholungen war es meinen Männern möglich, sich in Wölfe und wieder zurück in ihre menschliche Gestalt zu verwandeln. Ihr, Halef Omar habt viel von meinem Blut zu Euch genommen und hattet auch keines mehr, um Euch zurückzuverwandeln. Ich fürchte, dass es nun zu spät ist. Die Form, die Ihr nun angenommen habt, hat sich manifestiert.“
    „Sei‘s drum“, antwortete Halef. „So habe ich zumindest die Macht, mich dem Vampir Vlad Draculea entgegenzustellen, was mir als Mensch wohl kaum gelingen könnte.“ Hassan sog scharf die Luft ein. „Nehmt Abstand von Eurem Unterfangen“, riet er dem erstaunten Halef. „Der Fluch, den Draculea auf sich lud, würde auf Euch übergehen! Es ist unerlässlich, dass ich den Vampir töte, denn auf mich kann er den Fluch nicht übertragen! Ich bin schon von einem Fluch besessen, weshalb kein zweiter mehr Fuß fassen könnte. Aber ich muss Vlad Draculea allein gegenübertreten. Keine Seele, auf die der Drache übergehen könnte, darf in der Nähe sein! Sonst würde der Drache sich irgendeines anderen Menschen bemächtigen und der Fluch wäre nur auf einen anderen übergesprungen und nicht vernichtet!“
    Karl Stabener lachte laut auf. „Keine gute Nachricht!“, sagte er mit gerunzelter Stirn. „Wie wollt Ihr den Vampir von seinen Männer trennen? Er hat Dutzende von Vampirsklaven um sich geschart!“
    „Hunderte!“, erwiderte Hassan. „Ich sah ihn heute Nacht, nachdem er ein Heer abgeschlachtet hat, das gegen ihn entsandt worden ist, um ihn zu vernichten! Diese Toren! Sie haben nur seine Reihen aufgefüllt! Nun verfügt Draculea wahrlich über eine Armee.“ Stabener fluchte unflätig. „Dann ist alle Hoffnung dahin!“
    „Die Vampire, die der Woiwode erschaffen hat, scheinen nicht so zu sein wie ihr Schöpfer“, wandte Halef Omar ein. „Kann der Drachenfluch denn auch auf diese Geschöpfe der Finsternis übergehen? Auf diese seelenlosen Kreaturen?“ Hassan-i-Sabbah schüttelte seinen Kopf. „Ich kann das nicht sagen. Vielleicht sind sie als Gefäß für den Geist des Drachen nicht tauglich, vielleicht aber doch. Wollt Ihr es darauf ankommen lassen? Was, wenn einer dieser Vampire aus Vlads Armee dem Drachen als neuer Körper dient und der Drache, gerade weil es ein seelenloser Kadaver ist, sich manifestiert und über die Welt hereinbricht?
    Was dann? Ich kann den Drachen nicht besiegen! Nur seiner menschlichen Form als Vampir kann ich gleichwertig gegenübertreten und vielleicht siegen. Und selbst das ist nicht gewiss. Der Vampir ist sehr mächtig ...“ Hassan-i-Sabbah legte die Hand auf den Kriegshammer, den er an der Rüstung befestigt hatte. Er überlegte kurz, ob er den beiden von dieser Waffe erzählen sollte, aber er entschied, es sei besser, wenn er dies vorerst für sich behielt.
    Von der Festung, oben auf dem Faragasch, drang Lärm zu den drei Männern herab. Auf Poenari ging etwas vor sich. Noch herrschte die Nacht, aber in wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen. Der Nachthimmel war klar. Nur einige wenige Wölkchen trieben am Firmament vorbei. Es würde ein sonniger Morgen werden. „Darf ich Euch einladen, uns in unserem Versteck Gesellschaft zu leisten?“, bot Halef Omar dem Alten vom Berge an. „Wir haben in den Höhlen des Berges Unterschlupf gefunden, bislang unbemerkt von den Vampiren. Ursprünglich hatten mein Freund Karl Stabener hier ...“ Er machte eine Geste zu dem Deutschen hin, „... und meine Wenigkeit vor, heute Morgen die Festung in Brand zu setzen, aber nach Euren Schilderungen und dem Zuwachs an Männern, den Draculea in der letzten Nacht verzeichnen konnte, scheint es angezeigt, diesen Plan zu überdenken.“
    Hassan-i-Sabbah hatte sich schon gefragt, wo er sich am Tage vor den Augen der Vampire verbergen sollte. Gern nahm er die Einladung an. „Lasst uns reden. Vielleicht finden wir einen Weg, wie wir diese Geißel, die sich Draculea nennt, zusammen bekämpfen können. Und ich würde es begrüßen, wenn ich unter Freunden diese Rüstung für einige Zeit ablegen kann. So kunstvoll meine Schmiede sie gefertigt haben, sie engt mich doch auf Dauer ein.“ „So sei es“, bestätigte Halef Omar. „Dann seid unser Gast und Gefährte!“ Stabener legte die gespannte Armbrust über die Schulter. Dies war also der sagenumwobene Hassan-i-Sabbah, der Alte vom Berge! Das würden interessante Gespräche werden! „Seid willkommen!“, sagte er und ging voraus zu ihrer Höhle, den Hang hinauf. Halef und Hassan

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