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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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entlang und verschwanden wieder. Es ging etwas vor dort oben. Hassan hoffte, dass Halef Omar und Stabener ihr geplantes Vorhaben in die Tat umsetzen konnten. Jetzt mussten die zwei im Brunnenschacht sein und sich darauf vorbereiten, die Wand des Schachtes zu durchbrechen und das Pech zu verteilen, das sie gegen Morgen entzünden sollten.
    Er hatte ihn nicht kommen hören. Der Schlag traf ihn unvorbereitet, hart, vernichtend. Hassan tanzten Sterne vor den Augen und er ging schwer zu Boden. Ein Schatten schob sich vor seine Augen. „Sagte ich Euch nicht, Ihr solltet Euch von hier fernhalten, Araber? Ihr hättet gehorchen sollen!“ Vlad stand über dem am Boden liegenden Greif. Der Vampir grinste über das ganze Gesicht. „Ich habe Euch herumschleichen sehen, Hassan-i-Sabbah. Meine Ohren sind scharf! Und Eure Rüstung klappert laut wie ein Glockenspiel! Bereitet Euch darauf vor, Eurem Gott Allah gegenüberzutreten!“
    Der Vampir bückte sich, schnell wie ein Panther und griff nach dem Kriegshammer. Er schwang die Waffe hoch und ließ sie auf den Alten vom Berge niedersausen. Hassan konnte sich noch zur Seite drehen, aber die Spitze des Drachenzahns drang durch den Panzer und bohrte sich tief in seinen Rücken. Ein blendender Schmerz schoss durch seinen Körper. Das Letzte, was er hörte, bevor ihn die Dunkelheit umfing, war die Stimme des Woiwoden. „Verrecke, Türkenschwein!“ Dann traf ihn ein letzter Hieb.
    Rebekka fuhr herum wie von der Tarantel gestochen. Vlad! Der Drache rührte sich! Nein, es war etwas anderes … sie konnte sich keinen Reim auf dieses Aufflammen in ihrem Geist machen, aber da war gerade etwas geschehen, das mit dem Drachen zu tun hatte. Von Steinborn, der eine weitere Truhe ausgeleert hatte und deren Inhalt durchsuchte, sah sie fragend an. „Was habt Ihr?“
    „Da war etwas … ein Gefühl … ich kann nicht sagen, was es war, aber es bedeutet nichts Gutes, dessen bin ich gewiss!“ Rebekka wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Was war das gewesen? Ein Bild, rot von Blut. Hassan? „Wir müssen zu Nazir“, sagte Rebekka mit zitternder Stimme. „Ich glaube, es hat etwas mit Hassan-i-Sabbah zu tun. Hier finden wir nicht, wonach wir suchen ...“ „Eure Entscheidung“, raunte von Steinborn. „Ihr seid die, die die besseren Sinne besitzt.“
    Rebekka nickte stumm und ging voraus. Sie war verwirrt. Sie hatte verschwommene Bilder gesehen, die sie nicht deuten konnte. Vor der Höhle hielt sie inne und sah sich um. Nichts. Keine Bewegung außer dem Rauschen des Windes in den Blättern. Ein Geruch in der Luft … nach Blut. Ein Geruch, den sie schon wahrgenommen hatte, vorher, irgendwann … mischte sich unter den Blutgeruch. Frisches Blut. Erst vor kurzer Zeit vergossen. Etwas stimmte nicht. Rebekka blickte kurz zu von Steinborn. Der Freiherr folgte ihr dicht auf den Fersen. „Kommt“, sagte sie leise. „Ich rieche Blut. Von … dort.“ Sie deutete in die Richtung, in der das Heerlager mit den abgeschlachteten Soldaten lag. Ihre Nase zeigte ihr den Weg. Hinunter zur Straße. Sie bewegte sich unbewusst, schnell, schneller als von Steinborn. „Rebekka!“ Der Freiherr kam nicht mehr mit ihr mit. „Nicht so schnell!“
    Er stand plötzlich vor ihr, wie aus dem Boden gewachsen. „Ihr!“, zischte seine Stimme und bevor Rebekka sich fangen konnte, sprang er sie an. Sie gingen zu Boden. Rollten den Abhang hinunter, ineinander verkrallt. Der Woiwode legte seine Hände um ihre Kehle und drückte zu. Ein sinnloses Unterfangen. Die Vampirin war ebenso stark wie er. Rebekka drückte seine Arme beiseite und rammte ihre Finger in sein Gesicht, verfehlte seine Augen nur knapp. Vlad zuckte zurück, trat nach seiner Gegnerin und traf sie hart an der Schulter. Rebekka wurde zurückgeworfen. Sie rollte über den Rücken ab, kam wieder auf die Beine und riss ihr Schwert aus der Scheide. Draculea lachte.
    „Glaubt Ihr, damit könnt Ihr mich aufhalten?“ Er zog sein eigenes Schwert und schlug nach Rebekka. „Lasst uns sehen, wer besser mit der Klinge umgehen kann!“ Die beiden Vampire bewegten sich so schnell, dass ein Beobachter ihre Bewegungen kaum hätte wahrnehmen können. Schlag, Parade, Attacke, Gegenangriff folgten mit unglaublicher Geschwindigkeit. Rebekkas Übungsstunden mit von Steinborn zahlten sich nun aus. Aber der Woiwode gewann langsam die Oberhand, denn er kämpfte von der höheren Position aus. Seine Schläge, Hiebe und Stiche erfolgten von oben und Rebekka musste von unten

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