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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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Zerstörer, Shiva, Baal, der lebende Terror, Phobos und Deimos!
    Sie hatten ihn zerteilt, aber er war noch immer der mächtige Gott des Blutes, ein siebenfacher Todesbote und Höllenfürst! Wie konnten sich diese Insekten auch nur erdreisten, ihre Hände wider ihn zu erheben? Eines Tages würde er wieder über die Erde schreiten und dann würde er schrecklicher herrschen, als er es je zuvor getan hatte! Seine finstere Seele, sein Innerstes ballte sich zu einer brennenden Sphäre zusammen, krampfte sich zwischen den Dimensionen zu einer schwarzen Masse zusammen, die darauf wartete, auszubrechen. Irgendwann ...
    An anderer Stelle legte ein anderer alter Mann sein Schreibzeug beiseite und atmete tief durch. Auch er hatte das Geheimnis einer Schrift enthüllt. Nostradamus klappte das kleine Büchlein zu und schob die drei Blätter, die vor ihm auf dem Tisch lagen, nebeneinander. Er hatte lange an den Texten gearbeitet, bis er ihre Botschaft verstanden hatte. Nein, eigentlich war es nur ein Text gewesen, der ihn so lange beschäftigt hatte. Er hatte den dritten Text für Sanskrit gehalten, dann für ägyptisch. Aber er war etwas ganz anderes. Er war ein Zahlencode. Der Text war eine Reihe von Zahlen und diese Zahlen bezogen sich auf die ersten beiden Teile, von denen einer in Griechisch und der andere in Aramäisch geschrieben waren.
    Aber es spielte keine Rolle, in welcher Sprache sie verfasst worden waren oder was darin stand. Es hatte keine Bedeutung. Nur der dritte Text hatte eine, nur die Zahlen des dritten Textes. Sie bezeichneten Buchstaben in den beiden anderen Texten und deren Platzierung. Ein raffiniertes Verschlüsselungssystem, so etwas hatte selbst der gebildete Nostradamus noch nie zu Gesicht bekommen. So raffiniert, dass es eines Zufalls bedurft hatte, um ihm auf die Spur zu kommen. Michel de Notre-Dame hatte in der Bibliothek von Poenari nach Werken der alten griechischen Autoren gesucht. Die Bibliothek des Grafen war umfangreich und dort hatte er ein Buch über Mathematik gefunden. Er hätte es fast nicht in die Hand genommen. Nur zufällig hatte er es aufgeschlagen.
    Dort stand ein Zahlensystem notiert, ein System aus dem Industal, älter als alle anderen, das einst von Alexander dem Großen nach Griechenland gebracht worden war. In dem Buch standen die Zeichen und deren Bedeutung. Dort stand auch, wie sie geschrieben worden waren und wie sie gesprochen wurden. Vlad der Erste musste dieses Buch gekannt haben. Schließlich stand es in seiner eigenen Buchsammlung. Er musste es benutzt haben, um den Text zu verschlüsseln.
    Was für ein großer Geist! Nostradamus hätte Vlads Großvater gern kennengelernt, einen Mann, der sich etwas so Komplexes ausgedacht hatte wie den vierfach verschlüsselten Code! Und nun war der Text wieder lesbar. Aber war es ein Glück? Brachte der Text, das Geheimnis seiner Botschaft, sie weiter? Nostradamus bezweifelte dies. Der Text enthielt eine Prophezeiung. Er kannte sich aus mit Prophetie und er hatte erkannt, dass es sich um eine Prophezeiung handelte, die in Erfüllung gehen würde. Nichts konnte daran etwas ändern. Und die Wahrsagung würde seine Gefährten nicht erfreuen! Nostradamus blickte auf das Pergament ganz rechts. Dort stand sie, die unheilvolle Prophezeiung.
    Sie war auf Arabisch verfasst und eigentlich ein kleines Gedicht. Er hatte es sinngemäß übersetzt. Er war kein großer Poet, seine Verse waren eher bescheidenerer, einfacherer Art. „Erwachen wird das Tier aus Stein und viele werden es bekämpfen, doch zu guter Letzt wird nur der Drache siegen.“ Der Franzose seufzte tief. „Merde!“ Wie gern hätte er den Gefährten eine bessere Botschaft überbracht. Er legte die Pergamente zusammen und schob den Sessel zurück, in dem er gesessen hatte. Sein Rücken schmerzte und es dauerte einen Moment, bis er sich hochstemmte. Er war eben nicht mehr der Jüngste. Nostradamus brauchte fast eine ganze Stunde, bis er schließlich vor von Steinborns Tür stand.
    Er hob die Hand, um anzuklopfen. Sollte er nicht zuerst Madame Rebekka aufsuchen? Sie hatte ihm das Buch zu treuen Händen übergeben, um sein Geheimnis zu entschlüsseln. So sollte auch sie es sein, die als Erste von seinem Erfolg erfuhr. Er ließ die Hand wieder sinken. Aus alter Gewohnheit war er zu von Steinborns Tür gegangen. Der Freiherr war ein alter Freund und er war ein Mann. Aber sollte nicht gerade er, Nostradamus, am besten wissen, dass auch eine Frau mächtig und stark sein konnte? Die Königin

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