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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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auf das beschriebene Gebäude zu. Keiner der Dörfler bemerkte die drei Reiter. An der Rückwand des Gebäudes ließen sie ihre Pferde zurück. Rebekka führte die Männer zielsicher zu dem Loch im Boden, wo der Gang endete, der zu der Gruft führte, in der der Drachenorden den versteinerten Drachen versteckt hatte.
    „Wir brauchen Fackeln“, stellte Vlad fest. Von Steinborn hob seine Hand. „Wartet, ich habe etwas im Gepäck, das uns nun nützlich sein kann!“ Er ging hinaus und kam gleich darauf mit zwei seltsam aussehenden Behältern wieder. Von Steinborn setzte die Behälter ab und öffnete die Deckel. In den Kästen befanden sich zwei Lampen aus Glas und Messing. Von Steinborn öffnete die gläsernen Seiten der Lampen und entzündete die Dochte. Ein erstaunlich helles Licht fiel in die finstere alte Schmiede. „Ich habe diese von einem guten Freund geschenkt bekommen, der meinte, ich bräuchte sie dringend, denn ich lebte in einer Gegend, die die Dunkelheit liebte. Der Freund war Araber ...“ Vlad grunzte missbilligend. „Und einer der gebildetsten Männer, die ich je die Ehre hatte kennenzulernen! Er war auch nicht der Meinung, dass Mehmed Pascha recht tat!“ Er reichte Vlad eine der Lampen, die andere trug er selbst.
    Vorsichtig betrat er die oberste Stufe der Treppe. Er hob die Lampe mit der Linken, so hoch es ging und zog mit der Rechten seinen Dolch aus dem Gürtel. Die Pistolen hatte er an einem breiten Waffengurt um die Schultern hängen. Das Schwert blieb in der Scheide. In einem engen Gang war der Dolch die bessere Waffe. Rebekka, die nicht mit einer Lampe belastet war, nahm ihre langen Dolche zur Hand und folgte von Steinborn. Vlad zuckte die Schultern. Er hatte ein kurzes, breites Schwert, ähnlich einem Falchion, das er Dolchen vorzog. Das Kurzschwert hatte er immer an seinem Sattel hängen und es hatte ihm schon oft gute Dienste geleistet.
    Langsam bewegten sie sich den Gang entlang, der fast schnurgerade verlief. Von Steinborn hielt seine Lampe hoch über dem Kopf. Fast stieß seine Hand an die Decke des niedrigen Gangs. Die Lampe war so konstruiert, dass ihr Schein nur nach vorn fiel. So wurden der Freiherr und die, die hinter ihm gingen, nicht geblendet und der Weg vor ihm war gut genug ausgeleuchtet. Nach einiger Zeit bemerkte der Freiherr, dass sich die Mauern in ihrer Erscheinung verändert hatten. Wo vorher Backstein gewesen war, gingen sie nun an gröber gesetzten Feldsteinen vorbei. Je weiter sie kamen, desto älter und dunkler wurden die Wände.
    „Licht!“ Von Steinborn bedeutete Vlad und Rebekka stehen zu bleiben. Der Gang hatte eine leichte Biegung gemacht und am Ende schimmerte Fackelschein in einer Türöffnung. Leise bewegten sie sich weiter. Der Gang endete in einem spärlich ausgeleuchteten Saal. Sein Schwert vor sich, trat von Steinborn über die Schwelle. Aus dem Augenwinkel nur nahm er eine schnelle Bewegung wahr. Der Soldat in ihm reagierte im Reflex. Er ließ sich auf die Knie fallen und stieß seine Klinge schräg nach oben.
    Er spürte den Widerstand, als der kalte Stahl in etwas Weiches eindrang. Etwas sirrte an seinem linken Ohr vorbei. Von Steinborn rollte sich ab und kam aus der Bewegung heraus auf die Füße. Der Schmerz in seinem lädierten Knie war erträglich, erinnerte ihn aber daran, dass es nicht mehr so stabil war wie vor der Franzosenkugel, die ihn vom Pferd geholt hatte. Aber er war kampferprobt. Vor ihm tauchte ein schwarzer Schatten auf, der eine gebogene, glänzende Klinge hatte. Von Steinborn parierte den Schlag und griff selbst an. Der Schatten beherrschte seine Waffe und von Steinborn sah, dass es kein kurzer Kampf werden würde. In der Linken hielt er noch immer die Lampe und vermied es, sie in Gefahr zu bringen.
    Ohne Licht würden sie es schwer haben, hier ungeschoren herauszukommen. So hatte er keine Möglichkeit, an seine Pistolen zu kommen, die er an einem breiten Gurt um die Schultern trug. Aber er konnte die Lampe zu seinem Vorteil nutzen! Er richtete den Schein auf die Stelle des Schattens, wo das Gesicht sein musste, stieß sein Schwert gerade nach vorn und riss es dann nach oben. Der Schatten parierte den Ausfall, touchierte aber nur von Steinborns Klinge und verschwand nach hinten in das flackernde, matte Licht, das den Saal kaum ausleuchtete.
    Der Freiherr fuhr herum. In der Bewegung fiel sein Blick auf Rebekka und Vlad und ihm fuhr ein kurzer Schreck durch die Glieder. Vlad kämpfte gegen zwei weitere Schatten. Rebekka saß am

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