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Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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nennt mich auch den Alten vom Berge, schöne Dame, und ich bin mit meinen Getreuen hier, um zu verhindern, dass der Drache erweckt wird.“

31. Kapitel
    Der Boden, auf dem er lag, war kalt. Kalter Stein. Sein Schädel schmerzte und seine Haut brannte wie Feuer. Rascott versuchte, sich auf die Seite zu drehen, aber seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Seile waren um seine Beine geschlungen. Er konnte sich kaum bewegen. Rascott wunderte sich, dass er noch am Leben war. Weshalb hatten sie ihn nicht getötet? Er hatte drei von ihnen umgebracht und sie verschonten sein Leben? Er öffnete die Augen. Vorsichtig hob er den Kopf und sah sich um. Er konnte keinen der Schwarzgekleideten sehen. Das war seine Chance!
    Rascott hatte schon in England immer ein paar versteckte Waffen in seiner Kleidung gehabt. So, wie das kleine, scharfe Messer, das er in seinem Ärmelaufschlag verbarg. Er tastete mit der Rechten den Saum des Aufschlags ab, bis er die harte Erhebung des unteren Knopfes fühlte. Er fasste den Knopf mit Daumen und Zeigefinger und zog die Klinge aus ihrem eingenähten Futteral. Der Winkel war ungünstig, aber mit einiger Geschicklichkeit gelang es ihm, die Schneide an seinen Fesseln entlangzuziehen. Des Seil war zu seinem Leidwesen von guter Qualität und es dauerte lange, bis ein sanfter Ruck ihm sagte, dass er es durchtrennt hatte.
    Erst jetzt bemerkte er den Lärm, der aus einiger Entfernung an sein Ohr drang. Dort drüben fand ein Kampf statt! Rascott setzte sich auf und befreite sich auch von den Beinfesseln. Er rieb sich die schmerzenden Gelenke und blickte sich um. Dort drüben lagen seine Waffen! Rascott kroch auf den Knien hinüber. Das Schwert und der Dolch lagen achtlos auf den Boden geworfen dicht an der Wand. Und unter ihnen auch der Beutel mit der magischen Hand, die er Leopold von Segescin abgenommen hatte! Er schob die mumifizierte Hand unter sein Gewand und griff nach Schwert und Dolch. Er fühlte sich gleich besser, als er die Waffen in den Händen hielt. Langsam richtete er sich auf die Beine auf.
    Er war noch etwas wackelig auf den Füßen und so schlich er an der Wand entlang in die Richtung, aus der der Lärm kam. Aus der der Lärm gekommen war. Ein Schrei hatte das Kämpfen unterbrochen. Dann herrschte einen Moment Stille, gefolgt von Stimmen. Stimmen, die redeten. Sie hatten das Kämpfen eingestellt. War das nun gut oder schlecht für ihn? Rascott wechselte von der Wand an die gegenüber stehende Säule, dann zur nächsten, immer in der Deckung bleibend. Dann konnte er einen der Schwarzgekleideten sehen. Sie wandten ihm den Rücken zu. Noch hatte ihn niemand bemerkt.
    Ein alter Kerl mit Lendenschurz stand da und sprach, aber Rascott verstand nicht, was er sagte. Spielte das eine Rolle? Er wusste, was er zu tun hatte! Er musste den Drachen erwecken, um unsterblich zu werden! Er musste dem Drachen Blut opfern und ihn dann töten. Er konnte es schaffen! Da waren ja noch die anderen, die gegen diese Männer in Schwarz gekämpft hatten. Vielleicht würden sie ihn unterstützen. Und wenn nicht, dann konnte er jetzt auch nichts daran ändern. Die Schwarzgekleideten würden ihn wohl kaum einfach gehen lassen. Er würde kämpfen müssen, so oder so! Rascott atmete tief durch und fasste seine Waffen fester. Vor der Säule an der er lehnte, standen zwei der schwarz angezogenen Männer und lauschten auf das, was gesagt wurde.
    Sie waren abgelenkt. Rascott sprang vor und ließ sein Schwert auf den ersten niedersausen. Die Klinge fuhr bis auf die Knochen in ihn hinein. Rascott wirbelte herum und stieß den Dolch in die Brust des zweiten. Ein Aufschrei. Der nächste, der nächste! Rascott blickte sich wild um. Wo war der nächste Gegner? Da war ein Schatten auf der linken Seite und Rascott schlug sein Schwert in die Richtung der Bewegung. Der Schatten war schneller. Wieder ein Schrei. Diesmal verstand Rascott, was geschrien wurde. „Kein Blutvergießen mehr!“ Dann fühlte Rascott sich hochgerissen und etwas wirbelte ihn durch die Luft. Mit rasendem Tempo wurde er herumgerissen, hochgehoben, fortgetragen.
    Der Gang, Rascott schlug irgendwo mit dem Schädel an. Alles ging so schnell, dass er nichts wirklich erkennen konnte. Er versuchte mit seinem Dolch zuzustoßen, aber jemand packte seine Hand und brach ihm das Gelenk. Die Woge hellen Schmerzes war noch nicht verebbt, als ihn helles Licht blendete und der Höllenritt endete. Er wurde auf den Boden geworfen. Rascott blinzelte in das grelle

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