Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
Vom Netzwerk:
Kleidungsstücke unter den Arm. Ein paar schnelle Flügelschläge trugen ihn in den Himmel. Unterwegs hatte er einen Fluss bemerkt, dem er nun folgen wollte. Alle Flüsse flossen zum Meer und von dort aus wollte er sich seinen Weg nach Hause suchen, zurück zum Alamut. Dort hatte er alle Möglichkeiten, die er brauchte, um gegen Vlad Draculea vorzugehen. Der Vampir musste vernichtet werden. Dem Drachen musste Einhalt geboten werden! Hassan war sicher, dass der Drache erwachen würde und das war das Schlimmste, das geschehen konnte. Er musste das verhindern!

37. Kapitel
    Wir hatten Crest erreicht. Ein erstaunliches Städtchen, dessen schiefe Häuser direkt an die hoch aufragende Festung gebaut worden waren. Reges Treiben herrschte auf den Straßen, die sich zur Burg hochwanden. Die dicken Mauern ragten senkrecht auf und boten einen überwältigenden Anblick. Wie ein massiver Block schien die Festung aus dem Berg herauszuwachsen, auf dem sie errichtet worden war. Die Trutzburg war ehrfurchtgebietend und wirkte uneinnehmbar. Sie hatte nur einen Eingang, der schwer bewacht wurde.
    Rebekka hatte darauf bestanden, schon von Grasse aus einen Boten auf die Festung Crest zu senden, der unser Erscheinen ankündigen sollte und so wurde unsere kleine Gruppe ohne große Probleme eingelassen. Anett de Facourt und Nostradamus waren dem Herrn der Festung namentlich bekannt und auch das war ein Vorteil für uns. Michel de Notre-Dame war natürlich in ganz Frankreich bekannt und niemand wollte es sich mit dem Propheten der Königin verscherzen. Anett de Facourt war die Tochter ihres Vaters, des Generals de Facourt und somit ebenfalls eine kleine Berühmtheit.
    Aymar de Poitiers war ein untersetzter, dunkelhaariger Mann mit hellwachen Augen. Der Herr der Festung und über das fruchtbare Tal der Drôme begrüßte uns freundlich. Der Bote hatte ihm unsere Ankunft angekündigt, wie Rebekka ihn angewiesen hatte und Aymar war bei der Nennung des Namens Michel de Notre-Dame entzückt gewesen. Ihn interessierte aber wohl weniger der Ruf Nostradamus‘ als Prophet der Königin und als Arzt. Der Herr über Crest war ein begeisterter Anhänger der Alchemie und belegte unseren Reisegefährten sogleich mit Beschlag. Fast den ganzen Abend über stand Michel ihm Rede und Antwort und Anett, Rebekka und meine Wenigkeit führten mehr oder weniger belanglose Gespräche mit Louise, der Frau Aymars und einigen anwesenden Würdenträgern, die der Baron de Poitiers zu unserer Begrüßung geladen hatte. Es waren eher zähe Gespräche, denn jeder fragte nach dem Grund unserer Anwesenheit auf der Festung, vielleicht wegen der Münze des französischen Königs, die im dritten Stock der Zitadelle untergebracht war. Dieser Bereich wurde schwer bewacht und es würde eine heikle Angelegenheit werden, dort hineinzugelangen, wenn sich dies als nötig erweisen sollte.
    Anett de Facourt wusste als einzige unserer Gruppe nicht um den wahren Grund unserer Reise nach Crest. Ihr gegenüber, so wie auch unseren Gastgebern, hatten wir behauptet, wir wollten Nostradamus nach Montpellier zurückbegleiten und unser Weg führe uns über Crest, weil Rebekka und ich uns die berühmte Feste ansehen wollten. Das schmeichelte dem Baron de Poitiers. Die Wahrheit war, dass Rebekka hier eine mächtige Waffe vermutete, die sie gegen den Drachen einsetzen konnte. Als sie den Entschluss gefasst hatte, nach dieser sagenhaften Waffe zu suchen, hatte sie diese besitzen wollen, damit sie sie gegebenenfalls gegen sich selbst einsetzen lassen konnte, wenn sie die Kontrolle über den Drachen gegen alle Erwartungen doch verlieren sollte , und ich hatte den Verdacht, dass sie vorgehabt hatte, mir diese Aufgabe aufzuerlegen.
    Nun gab es aber noch einen zweiten Drachen, einen zweiten Vampir, einen zweiten Grund, sich dieser Waffe zu bemächtigen. Vlad Draculea. Aber das konnten wir dem Herrn der Drôme schlecht als Grund unserer Anwesenheit auf seiner Burg erzählen. Rebekka wusste nicht allzu viel über diese Waffe, den Kriegshammer. Sie hatte mir erzählt, dass in ihm ein Drachenzahn oder eine Kralle eingearbeitet worden sei und er somit eine probate Waffe gegen einen Drachen war. Aber sie wusste nicht genau, wie er aussah und sie wusste nicht, wo wir danach suchen sollten. Vor uns lag keine leichte Aufgabe. Endlich neigte sich der Abend seinem Ende zu und wir wurden auf unsere Zimmer geleitet. Für den nächsten Tag hatte Aymar de Poitiers uns eine Führung durch die Festung versprochen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher