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Leicht und locker kommunizieren

Leicht und locker kommunizieren

Titel: Leicht und locker kommunizieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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Art drückte er aus: Du bist hier willkommen und es spielt keine Rolle, was du für Klamotten trägst. Das ließ meinen Argwohn schmelzen. Ich konnte mich auf die Gruppe und die Tai-Chi-Übungen einlassen.
    An dieser Stelle möchte ich genauer auflisten, worum es bei diesem vierten Werkzeug genau geht und worum es nicht geht.
    WAS BESTÄTIGUNG WIRKLICH IST UND WAS BESTÄTIGUNG NICHT IST
Durch Anerkennung und Bestätigung sagen Sie Ja zu Ihrem Gegenüber, so wie der Betreffende jetzt gerade ist.
Sie lassen die Meinung und die Gefühle Ihres Gegenübers gelten.
Sie bleiben bei sich und lassen sich selbst so, wie Sie gerade sind. Sie geben sich selbst Bestätigung für Ihr eigenes Sosein, während Sie den anderen bestätigen.

Durch Bestätigung und Anerkennung fällen Sie kein Werturteil über das, was ein anderer Mensch denkt, fühlt oder tut.
Sie verwickeln sich nicht in die Meinung, die Gefühle oder die Taten eines anderen Menschen.
Indem Sie Ihr Gegenüber bestätigen, versuchen Sie nicht, den Betreffenden zu verbessern oder umzukrempeln.
Sie bestätigen Ihren Gesprächspartner nicht, um sich bei ihm einzuschmeicheln.
Sie versuchen nicht, durch Ihre Anerkennung einen guten Eindruck zu machen, damit Ihr Gegenüber denkt, Sie wären eine liebenswerte Person.
    Sie können eine Bestätigung mit wenigen Worten ausdrücken. Es ist kein langer Text nötig, um zu zeigen, dass Sie Ihren Gesprächspartner gelten lassen. Wichtig ist, dass Sie es wirklich so meinen. Und das geht nur, wenn Ihre Bestätigung aus einer akzeptierenden Geisteshaltung kommt und nicht aus der Trickkiste der Manipulation.
    Bestätigende Worte
»Das kommt vor.«
»Geht mir manchmal genauso.«
»Das ist okay.«
»Von mir aus ist das in Ordnung.«
»Ja, so ist das.«
»Ja, das ist Ihre Meinung. «
»Das finde ich nachvollziehbar.«
»Das ist für mich kein Problem.«
»Damit komme ich zurecht.«

»Das kann passieren.«
»Ich kenn das von mir selbst.«
»Ja, das verstehe ich.«
    Keine Bestätigung
»Was, um Gottes Willen, hast du dir dabei gedacht?«
»Lieber lass ich mich vierteilen, als das hinzunehmen.«
»Das lass ich mir nicht bieten.«
»Denkste!«
»Nicht um alles in der Welt werde ich das akzeptieren.«
»Auch das noch!«
»Jetzt ist bei mir der Ofen aus!«
»Muss das sein?«
»Das hast du dir so gedacht!«
»Das kannst du dir komplett an den Hut stecken.«
»So weit kommt es noch.«
»Wie kann man nur …?«
»Das kann ja heiter werden.«
»Das hätten Sie wohl gern.«
    Muss man den anderen mit Worten bestätigen? Eindeutig nein. Akzeptanz zeigt sich auch im Schweigen, im Zuhören, im wortlosen Präsentsein.
    Lass mir meine Tränen
    SO EINE VORSTELLUNGSRUNDE ZU BEGINN EINES TRAININGS IST NICHT UNBEDINGT DER ANGENEHMSTE TEIL. Alle sind sich noch fremd und jetzt soll man gleich etwas über sich selbst sagen.
(Eigentlich ist es kein Sollen, sondern komplett freiwillig.) Nichts Weltbewegendes, nur der Name, in welcher Firma bzw. in welcher Abteilung man arbeitet, was man da macht, vielleicht noch ein paar Worte zum Privatleben, über die Kinder, Haustiere – was man so über sich sagen will. Diese Vorstellungsrunde ist mir immer wichtig, denn sie wirkt wie ein Mundöffner. Wer gleich zu Anfang in der Runde was sagt, meldet sich später öfter zu Wort. Die Leute werden schneller miteinander warm, wenn sie wissen, wer da mit ihnen zusammen im Raum sitzt.
    In diesem Training war die Vorstellungsrunde von Anfang an witzig. Die Teilnehmer erzählten von ihrem Job, den sie mit viel Routine erledigten, und dann sprachen sie über ihre Kinder, ihre Hunde und ihre kleinen schlechten Angewohnheiten. Ja, diese Leute hatten Humor.
    Die Vorstellungsrunde war fast zu Ende. Eine Teilnehmerin fehlte noch. Sie saß ein wenig eingesunken auf ihrem Stuhl, schaute nach unten und knetete dabei ihren Kugelschreiber. Die Frau sah so aus, als würde sie mit sich ringen. Jetzt war sie als Letzte dran und alle Augen richteten sich auf sie. Ich dachte zuerst, sie hätte Lampenfieber. Ich wollte ihr beistehen und sagte zu ihr, dass es hier keinen Zwang gebe. Sie müsse nichts sagen, wenn sie nicht wollte. Aber sie wollte.
    Sie holte tief Luft. Die Worte kamen nur sehr langsam aus ihr heraus: »Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt zu diesem Training kommen sollte.« Sie holte wieder tief Luft und schaute nach unten. »Dieser Tag ist für mich ein besonderer Tag.« Sie schluckte und dann sah sie mich direkt an. »Genau heute vor einem Jahr wurde meine Tochter

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