Leicht und locker kommunizieren
Gesprächsklima wird rauer.
Überzeugungskraft hat nur derjenige, der auch bestätigen kann. Denn wer bestätigt, sorgt dafür, dass der andere innerlich offen bleibt und die Gegenargumente wirklich an sich ranlässt. Wer verändern will, ohne den Standpunkt des anderen gelten zu lassen, der löst nur Widerstand aus.
WARUM ES WICHTIG IST, ANDERE MENSCHEN ZU BESTÄTIGEN (GELTEN ZU LASSEN)
Durch eine Bestätigung wird Ihr Gegenüber aufnahmefähig. Bestätigen Sie zuerst die Ansichten Ihres Gesprächspartners, bevor Sie ihn unterrichten, trainieren oder belehren.
Bestätigung ist die Tür zu einer Veränderung. Bestätigen Sie Ihren Gesprächspartner zuerst, wenn Sie möchten, dass diese Person Ihnen entgegenkommt, beispielsweise in einem Verkaufsgespräch, in einer kontroversen Diskussion, bei einem Streit oder wenn Sie sich durchsetzen wollen.
Ihre Bestätigung sorgt dafür, dass Sie aus Ihrer Verwicklung mit dem Gegenüber rauskommen. Das Emotionale ändert sich, wenn es wirklich (d.h. ohne zu manipulieren) akzeptiert wird.
Gegenseitige Bestätigung ist das Geheimnis langjähriger Beziehungen. Zwei Menschen können dauerhaft miteinander auskommen, wenn sie die Schrulligkeiten des jeweils anderen gelten lassen, statt dagegen Krieg zu führen.
Durch eine Bestätigung verschaffen Sie sich Zeit zum Nachdenken. Bei einer überraschenden Äußerung Ihres Gegenübers sorgt Ihre Bestätigung dafür, dass Sie zu Wort kommen – ohne direkt Stellung zu beziehen. Sie sagen zunächst weder Ja noch Nein. Sie lassen nur die Worte Ihres Gesprächspartners gelten und gewinnen so Bedenkzeit.
Jede Ihrer Bestätigungen reduziert Ihren Stress. Ihr Ja zur anderen Person, so wie der Betreffende gerade ist,
sorgt dafür, dass Ihr eigenes Verhalten geschmeidiger und müheloser wird. Sie erreichen mehr mit weniger Aufwand.
Wenn Sie zu jemandem sagen »Machen Sie doch, was Sie wollen. Ist mir doch egal«, dann ist das keine Bestätigung. In dem »Ist mir egal« steckt mehr Geringschätzung als Wertschätzung. Eine ernst gemeinte Bestätigung ist warmherzig und wohlwollend. Sie fühlen den Unterschied.
Das bange Herz der Eltern
DIE ELTERN VON ALEXANDER HABEN ANGST. Sehr viel Angst. Alexander muss operiert werden, am Herzen. Und dabei ist er noch so klein, noch nicht mal ein Jahr alt. Ein Arzt wird ihm den Brustkorb aufschneiden.
Alexanders Mutter hat in den letzten Nächten nicht mehr richtig geschlafen vor Sorge. Der Vater versucht stark zu sein, aber er kann seine eigene Angst nicht immer verbergen. Der Kinderarzt im Krankenhaus erklärt den Eltern die Operation Schritt für Schritt. Aber die beiden hören kaum richtig zu. Sie verstehen die vielen Fachausdrücke und Fremdworte nicht. Außerdem sind sie viel zu aufgeregt. Der Kinderarzt sagt den beiden, dass ein anderer Arzt ihr Kind operieren wird. Ein Herzchirurg, der sich auf die Herzen von kleinen Kindern und Babys spezialisiert hat.
Zwei Tage vor dem Eingriff haben die Eltern einen Termin bei diesem Herzchirurgen, der ihr Kind operieren wird. In einem nüchternen Büroraum im Krankenhaus begegnen sie dem Spezialisten, einem grauhaarigen Mann im weißen Kittel. Er sitzt hinter einem großen Schreibtisch.
Auch dieser Arzt fängt mit den notwendigen Sachinformationen an. Er erklärt den Ablauf der Operation noch einmal. Er bemüht sich, das Ganze in verständlichen Worten zu beschreiben. Aber er sieht auch, wie nervös die Eltern sind. Er kommt hinter seinem Schreibtisch hervor und schiebt seinen Stuhl neben den Vater. Dann erzählt dieser Herzspezialist von seinem eigenen Sohn. Ein Sohn, der heute schon erwachsen ist. Damals, als er zwei Jahre alt war, musste der Junge an der Hüfte operiert werden. Der Arzt erzählt, welche Ängste er und seine Frau damals ausgestanden haben. Die Eltern von Alexander hören gebannt zu.
Der Arzt beschreibt, wie hilflos er sich gefühlt hat, obwohl er schon selber Arzt war. Und wie er versucht hat, seine Frau zu beruhigen, während er in Wirklichkeit eine Heidenangst hatte. Alexanders Vater nickt. Ja, genauso geht es ihm auch.
Die Eltern fassen Vertrauen zu diesem Arzt. Er redet nicht von oben herab mit ihnen, sondern auf der gleichen Ebene. Mit ihm können sie über all das reden, was sie beunruhigt, denn er ist auch ein Vater, der das durchgemacht hat.
Die Eltern werden zuversichtlicher. Sie wissen jetzt, dass ihr kleiner Sohn in guten Händen ist. Ihre Angst ist zwar nicht ganz weg, aber deutlich weniger geworden.
Die Operation verläuft
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