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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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es einem hier anders gehen?«
    Ven nickte und schaute sich um. »Hier ist nichts als Wasser, und trotzdem finde ich es wunderschön.«
    »Vielleicht weil es ein kleines Stück vom Himmel ist?«, tippte Florence.
    Ven sagte nichts. Es war unangebracht, einer alten Dame gegenüber zu erwähnen, dass sie nicht an ein Jenseits glaubte. Allerdings seufzte sie unbewusst, und das veranlasste Florence, sie abermals zu fragen, ob es ihr gut ging.
    »Ja, bestens«, sagte Ven. »Ich hatte nur einen komischen Tag, das ist alles. Jemand hat ein Tablett vollerGläser in einen Pool geschmissen, der jetzt vollständig gereinigt werden muss. Das war furchtbar.«
    »Ja, aber der Captain hat die Sache exzellent gehandhabt«, sagte Florence.
    »Meinen Sie?«, fragte Ven, die alles andere als überzeugt davon war.
    »Oh ja! Solche Leute kann er auf seinem Schiff nicht dulden.«
    Ven merkte auf. »Ich verstehe Sie gerade nicht. Was hat er denn getan?«
    »Dieser Schauspieler verlässt morgen in Gibraltar das Schiff«, antwortete Florence, die plötzlich von etwas abgelenkt war, das Ven nicht hörte, und in die Dunkelheit rief: »Ich komme, Schatz. Dennis ruft nach mir. Nach so vielen Jahren höre ich ihn immer, egal wie leise er spricht. Ich muss dann gehen. Er macht sich sonst Sorgen. Einen schönen Tag morgen in Gibraltar, meine Liebe.«
    »Warten Sie«, sagte Ven, als Florence sich zum Gehen wandte. »Ich habe eine Karte für Sie zum Hochzeitstag. Wo kann ich die abgeben?«
    »Oh, das ist sehr freundlich von Ihnen.« Florence strahlte. »Wir sitzen an Tisch eins im Ambrosia; bei der ersten Tischbelegung abends.«
    »Das schreibe ich mir rasch auf«, sagte Ven, holte einen Stift aus ihrer Tasche und notierte es auf der Rückseite einer Barquittung. »Tisch eins, ja? Und ehe Sie gehen, was war das, was Sie über den Capt…« Sie blickte auf, doch die Tür zum Schiffsinnern klickte gerade zu. Die alte Frau war hinein zu ihrem Mann gegangen.

Tag 14
    Gibraltar

    Dresscode: Lässig-elegant

61. Kapitel
    Ven zog ihre Vorhänge auf und erblickte den mächtigen Felsen von Gibraltar. Ihr war nicht klar, dass der Felsen Gibraltar war . Sie hatte ihn sich eher wie eine deutliche Erhebung in der Landschaft vorgestellt, nicht wie diesen gigantischen steilen Berg. Rasch duschte sie und zog sich an, denn drei von ihnen hatten sich für die Delfin-Tour vormittags angemeldet. Roz wollte lieber allein Gibraltar ansehen. Sie war kein Fan von kleinen Booten.
    »Hu-hu, bist du auf?«, drang Olives Stimme zusammen mit einem Klopfen durch die Tür. »Ich muss dir was erzählen. Mach auf!«
    Als Ven öffnete, strahlte Olive sie an. »Rate mal, wen ich heute Morgen mit gepackten Koffern im Foyer gesehen habe?«
    »Brad Pitt?«
    »Weit gefehlt, auch wenn er vielleicht widersprechen würde. Nein, diesen Donaldson-Idioten und seinen sauren Drop auf Stelzen. Anscheinend hat der Captain ihn nach der Vorstellung gestern des Schiffs verwiesen.«
    »Ist nicht dein Ernst!«, hauchte Ven. Also stimmte es, was Florence gesagt hatte.
    »Oh doch.« Frankies Kabinentür ging auf, und sie tratschten aufgeregt weiter, während sie nach oben in die Buttery wanderten, um einen Happen zu frühstücken.
    Heute aß Ven zwei Mandelcroissants, denn auf einmal waren ihr Appetit und ihr Lächeln wiederhergestellt.
    Ven, Frankie und Olive waren über die Seite eines kleines Boots gebeugt und quiekten wie die Kinder, sobald die Delfine angeschwommen kamen, bis man sie beinahe anfassen konnte. Derweil war Roz unterwegs zur belebten Hauptgeschäftsstraße von Gibraltar, auf der sich Touristen drängelten, die billigen Schnaps und Zigaretten kaufen wollten, und Jugendliche nach den neuesten Konsolen-Spielen zu Schnäppchenpreisen suchten. Roz vermutete, dass die Sachen noch viel billiger waren, wenn gerade kein Schiff im Hafen lag. In den Schaufenstern versprachen Schilder »Günstigste Preise für Mermaidia -Passagiere«.
    Das letzte Mal, als sie in Gibraltar gewesen war, hatte es hier nicht von Leuten gewimmelt. Es war kein einziges Kreuzfahrtschiff im Hafen gewesen. Robert und sie waren von Benalmadena aus für einen Tag hergefahren. Roz kam zu einem Juwelierladen und erstarrte, als die Erinnerung über sie hereinbrach wie ein Eisregen. Sie hatte drüben in der Drogerie Parfum gekauft und beim Herauskommen gesehen, wie Robert sich die ausgestellten Ringe ansah.
    »Ich habe schon einen«, hatte Roz ihn geneckt.
    »Ist ja auch nicht für dich.« Es war Robert nur herausgerutscht. Er

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