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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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liebe Güte, das kann ich gar nicht empfehlen! Dauernd stehen die im Weg, auch wenn sie einen sagenhaften Wallbanger mixen, falls Sie verstehen, was ich meine   – höhö.
    Aber stattdessen sagte Frankie: »Die dreißigste? Erstaunlich. Wir machen zum ersten Mal eine Kreuzfahrt. Die hatten wir uns schon vorgenommen, als wir zusammen zur Schule gingen.«
    Roz war sprachlos. Oh Mann, Frankie Carnevale hatte sich wirklich ziemlich verändert!
    »Guten Abend«, ertönte die trällernde Stimme einer wunderschönen Philippinin mit einem langen schwarzen Pferdeschwanz, nicht unähnlich dem, den Frankie früher getragen hatte. »Ich bin Angel, Ihre Weinkellnerin. Möchten Sie etwas zu trinken bestellen oder einen Wein von unserer Karte aussuchen?«
    »Das gibt’s doch nicht«, sagte Olive. »Wir haben einen Jesus, der unsere Kabinen putzt, und eine Angel, die uns Getränke serviert.«
    »Fehlt nur noch ein Petrus bei der Passkontrolle im nächsten Hafen«, kicherte Roz.
    Wie sich herausstellte, reisten Royston und Stella zum ersten Mal auf der Mermaidia , und Eric wirkte hochzufrieden, weil er quasi die Autorität war, was dieses Schiff betraf.
    Ven nahm sich ein Stück von dem Mandel- und Pistazienbrot aus dem Korb und strich großzügig Butter darauf. Die Speisekarte las sich fantastisch, und es gab gleich vier Hauptgerichte, die sie in die engere Auswahl zog.
    »Falls Sie nichts von der Karte wollen«, erklärte Irene und tippte mit ihrem krallenartigen Finger oben linksauf Vens Speisekarte, »gibt es immer Hühnchen, Steak und Lachs.«
    »Ah, alles klar, dann nehme ich das Lendensteak.« Roz klappte ihre Karte zu.
    »Du bestellst immer Steak, wenn wir essen gehen!«, sagte Ven.
    »Weil ich es mag. Suppe, Steak und einen Kaffee, das reicht mir. Du weißt doch, dass ich beim Essen nicht gerne experimentiere. Ist sowieso nur Brennstoff.«
    »So hast du früher nicht gedacht«, sagte Frankie. »Da mochtest du gutes Essen.«
    »Menschen ändern sich«, erwiderte Roz und versuchte, die Bilder zu verscheuchen, wie sie am Esstisch der Carnevales saß und sich genüsslich mit Pasta vollstopfte.
    »Tja, ich bin mal mutig«, entschied Olive. »Ich habe noch nie Petersfisch gegessen, also probier ich den.«
    »Falls er Ihnen nicht schmeckt, können Sie etwas anderes bekommen«, sprang Royston ein. »Auf einer Kreuzfahrt darf man ruhig mal abenteuerlustig sein, sag ich immer.«
    »Das klingt ja zu schön, um wahr zu sein«, sagte Frankie. »Wenn das so ist, will ich auch diesen Petersfisch.«
    Roz verkniff sich den bissigen Kommentar, dass Frankie gern nahm, was andere hatten.
    »Gehen Sie heute Abend in die Vorstellung?«, fragte Eric. »Die erste ist normalerweise sehr lustig, und das Theater auf diesem Schiff ist reizend. Aber ich rate Ihnen, vor halb neun zu kommen, damit Sie gute Plätze bekommen.«
    »Es gibt ein Theater auf dem Schiff?«, staunte Olive.
    »Eigentlich sogar zwei, das Broadway und das Flamenco   – wobei das Flamenco eher halb Nachtclub, halb Theater ist. Und es findet jeden Abend irgendeine Show statt«, erklärte Eric. »Haben Sie die Mermaidia-Today- Broschüre im Kasten draußen an ihrer Kabinentür nicht gesehen? Darin finden Sie alles, was heute Abend auf dem Schiff los ist, und vorm Schlafengehen kriegen Sie noch das neue Programm für morgen. Also, falls Sie sich die Haare machen lassen wollen, sollten Sie lieber zeitig reservieren, der Salon ist schnell mal ausgebucht.«
    Zwei Theater! Zum dreihundertsten Mal, seit sie an Bord war, stand Olive der Mund offen vor Staunen. Es wurden dreihundertundein Male, als Ven mit den Fingern schnippte und verkündete: »Ach übrigens, ich habe morgen für uns alle ein Wellness-Programm gebucht   – Massage, anschließend Friseur und Make-up.« Leiser, damit nur die Freundinnen es hörten, ergänzte sie: »Gehört alles zum Paket.«
    »Du könntest dir Strähnen machen lassen, Olive. Versuch’s mal mit Platinblond wie ich.« Frankie griff in Olives Haar und dachte, dass ihre Freundin mit einem guten Schnitt und einigen Spritzern Peroxid um Jahre jünger aussehen könnte.
    »Ja, das ist eine gute Idee, Olive!«, pflichtete Ven ihr bei. »Ich rufe gleich nachher im Spa an und sage ihnen Bescheid.«
    Olive lehnte sich zurück, als ihre Moules-Marinières-Vorspeise kam, und fühlte sich wie in einem Traum. Muscheln, Massagen und Make-up. Wie weit weg all das von ihrem normalen Leben war.
    »Okay, wieso nicht?«, sagte sie.
19. Kapitel
    Zu Hause in der Land Lane

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