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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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seine Arme. »Ich liebe dich, Liv. Weißt du das?«
    »Ja.«
    »Ich wusste, wenn du mich verrätst, wäre es meine eigene Schuld. Und ich hoffte, dich umstimmen zu können.« Er ließ sie los. »Was ja auch geschah. Und jetzt zieh dich an und lass uns Dashbrooke kräftig in den Hintern treten! «
    Olivia tat, was er sagte, und das schnell. Manchmal musste eine Frau einfach aufhören, Fragen zu stellen, und dankbar für das sein, was sie hatte. Und dies war ein solcher Moment. Sie würde sich weder über sich grämen noch über Reign wundern.
    Stattdessen konzentrierte sie sich auf etwas weit Beängstigenderes: James von Dashbrooke und dem wegzubringen, was er Übles geplant hatte.
    Fünf Minuten später hatte sie ihre Stiefel zugeschnürt und lief die Treppe hinunter, um sich mit Reign und den anderen Männern zu treffen. Die Bediensteten waren frühzeitig ihrer Pflichten entbunden worden, so dass sich niemand außer ihrer kleinen Kriegerbande mehr im Haus befand. Reign wollte heute Nacht niemanden sonst hier wissen, für den Fall, dass der Orden ein paar Überraschungen für sie vorgesehen hatte.
    Olivia war die Letzte, die zu der Gruppe in der Bibliothek stieß. Reign, Reggie und Watson begrüßten sie freundlich, wohingegen Clarke sie wieder einmal ansah, als wäre sie eine Viper.
    »Kann ich mich auf Sie verlassen?«, fragte Olivia ihn. Da er sie nur verblüfft anschaute, fügte sie hinzu: »Falls ich heute Nacht jemanden brauche, der mir Rückendeckung gibt, kann ich mich dann auf Sie verlassen, oder sollte ich mir lieber jemand anders suchen?«
    Der grauhaarige Mann schaute erst zu Reign, ehe er antwortete, was Olivia reichlich enervierend fand. »Sie können sich auf mich verlassen. Heute Nacht.«
    »Mehr verlange ich nicht.« Sie blickte ihm vollkommen ruhig in die Augen. Natürlich stand es ihm zu, sie für das zu verabscheuen, was sie Reign beinahe angetan hätte.
    Sollte er sich allerdings einbilden, er könnte sie einschüchtern oder beschämen, war er ein Narr.
    Reign achtete ihren Stolz. Manche Männer empfanden selbstbewusste Frauen als abstoßend und unattraktiv. Ihrer zählte offenbar nicht zu ihnen. »Clarke und Watson folgen uns zu Pferd. Sie kümmern sich um die Wachen draußen und schleichen sich herein, während wir Dashbrooke und seine Gefolgsleute ablenken.«
    Olivia wandte sich mit einem matten Lächeln zu Reggie. »Ich hoffe, Sie haben keine Höhenangst, Reggie.«
    Der sommersprossige junge zuckte nur mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Ich war noch nie höher als auf dem Balkon im dritten Stock des Londoner Hauses meiner Großmutter.«
    Reign klopfte ihm auf die Schulter. »Dann sollten Sie wohl lieber Ihre Augen geschlossen halten, mein Junge.«
    Danach vergeudeten sie keine Zeit mehr mit Plaudern. Clarke und Watson brachen auf, während Reign, Reggie und Olivia die letzten Vorbereitungen trafen. Alle fünf hatten sich auf ein Ziel geeinigt: James befreien und Dashbrooke gefangen nehmen.
    Nicht zu vergessen, Reggie zu schützen. Zwar wollte Olivia nicht glauben, dass Dashbrooke seinem eigenen Sohn Leid zufügen konnte, doch Reggie und Reign schienen es sehr wohl für möglich zu halten.
    Reggie wollte mit ihr fliegen statt mit Reign. Nicht, dass er Olivia eher vertraute.
    Vielmehr litt er unter der gängigen männlichen Wahnvorstellung, einen anderen Mann länger als für eine sehr kurze Umarmung zu berühren, würde ihn irgendwie zum Päderasten machen.
    Reign zwinkerte dem jungen zu. »Da bin ich Ihnen ganz und gar nicht gram, Reggie. Auch ich würde sie jederzeit mir vorziehen.« Dann ergänzte er grinsend:
    »Aber achten Sie auf Ihre Hände. Bis unten ist es weit.«
    Der junge Mann schien nicht recht zu wissen, ob er Reign ernst nehmen sollte oder nicht. Olivia verdrehte die Augen. »Legen Sie Ihre Arme um meinen Hals, Reggie, und halten Sie sich fest.« Er befolgte ihre Anweisungen, und sobald sie das Gefühl hatte, er wäre bereit, umfasste sie seinen Oberkörper und stieß sie beide vom Dach in den Nachthimmel ab.
    Mit einem »Passagier« zu fliegen war Olivia nicht neu, hatte sie doch oft James mitgenommen. Dennoch dünkte es sie seltsam, einen veritablen Fremden eng umschlungen zu halten und an einer ihrer erstaunlichsten Gaben teilhaben zu lassen.
    Erfreulicherweise zeigte Reggie keinerlei Furcht so hoch am Himmel - ganz im Gegenteil: Er blickte sich lebhaft interessiert um - lebhaft genug, dass Olivia sich zeitweilig sorgte, er könnte ihr versehentlich seinen Schädel

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