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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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keine ernste Hoffnung auf eine Versöhnung, oder? Das war … beunruhigend. Und ganz sicher wollte sie nicht darüber nachdenken.
    Sie warf die Decke zurück, stieg aus dem Bett und tapste über den hübschen Teppich zum Bad. Die Kühle zwischen ihren Schenkeln erinnerte sie an die Wonnen, die sie in Reigns Armen erlebt hatte. Sie fühlte sogar, wie sie in ihrem Körper nachvibrierten.
    Ihr Verstand würde um einiges klarer sein, wäre er schlicht ein Schuft, der sich von ihr fernhielt. Tat er indessen Dinge, wie ihr eine Zofe einzustellen oder sie daran zu erinnern, wie gern sie tanzte, war es verflucht schwer, nicht zu vergessen, dass er der Feind war.
    Sie durfte nicht an all die Dinge denken, die sie an ihrem Feind geliebt hatte, beschloss sie, als sie die Wasserhähne aufdrehte, um die Porzellanbadewanne zu füllen. Sie waren einander im Auftreten wie in ihren Zielen so ähnlich gewesen. Reign hatte jeder ihrer Launen nachgegeben, und jedes Geschenk von ihm war von echtem Wert gewesen - einem Wert, der weit über den finanziellen hinausreichte. Er hatte sie an Orte mitgenommen, die sie nie gesehen hatte, lehrte sie Neues. Ach, und sein beißender Witz brachte sie wieder und wieder zum Lachen. Seine Kraft machte sie schwindlig. Seine Zärtlichkeit … nun ja, es dürfte wohl kaum eine Frau geben, die Empfindsamkeit bei einem Mann, der wie ein Gladiator aussah, nicht zu schätzen wusste.
    Einem Mann, der, obwohl er ihr nicht trauen sollte, sie nach einer schwierigen Nacht auf der Suche nach ihrem Neffen, fragte, ob es ihr gutging.
    Ihr Neffe. James. Heute Abend sollte sie ins »Wolf, Ram and Hart:« gehen, um weitere Anweisungen entgegenzunehmen. Würden die Entführer ihr mitteilen, wo sie sich mit ihnen treffen sollte? Oder würde sie noch eine Weile hingehalten?
    Während sie ein wenig Ambraöl in ihr Bad träufelte, kam Olivia ein Gedanke, der ihr ein kleines bisschen Hoffnung gab. Falls James’ Entführer sie warten lassen wollten, könnte sie die Zeit nutzen, um ihn aufzuspüren. Sollten Reign und sie ihn finden, musste sie Reign nicht zu den Schurken führen. Er würde sie dann vielleicht immer noch verachten für das, was sie ursprünglich geplant hatte, aber wenigstens hätte sie ein reines Gewissen.
    Als würde ihr Gewissen irgendein Gewicht haben, wenn James’ Sicherheit auf dem Spiel stand!
    Sie bemühte sich, nicht mehr daran zu denken, und stieg in die Wanne. Leider wurde sie nur umso ängstlicher und gereizter.
    Rasch badete sie sich und wusch die Überreste ihres Liebesaktes ab. Sie wusste nicht einmal, ob Vampire sich fortpflanzen konnten. Ihre Monatsblutungen hatte sie seit der Verwandlung nicht mehr regelmäßig gehabt, nur noch hin und wieder.
    Bestand die Gefahr, dass sie schwanger wurde?
    Womit sie wieder bei einer Sache war, über die sie nicht nachdenken wollte. Zwar ängstigte es sie nicht, doch sie wollte auf ein solches Geschenk auch nicht vergebens hoffen. Ein Vampirkind eines, dem sie eine richtige Mutter sein könnte, nicht bloß eine blasse Imitation.
    Es wäre allerdings auch ein Kind, das sie fortwährend an den Betrug erinnern würde, welchen sie an dem Mann beging, den sie einst liebte. Gott allein wusste, was für ein Monstrum es würde. Und wenn sie ein Baby bekäme, das niemals alterte?
    »Ach, ist das idiotisch! « Sie riss den Stöpsel aus dem Abfluss seitlich in der Wanne.
    »Können diese Gedanken nicht einfach aufhören?! «
    »Führst du Selbstgespräche?«, erklang Reigns Stimme von der Tür. »Sie sind ein erstes Anzeichen für Wahnsinn, musst du wissen.«
    Olivia schrak zusammen. Sie hatte ihn nicht kommen gehört. Wie konnte sie so tief in ihre irrsinnigen Gedanken vertieft sein, dass sie nicht bemerkte, wie er sich anschlich? Noch dazu unterliefen ihr derartige Unachtsamkeiten in letzter Zeit gehäuft. Ein Blick auf ihn verriet ihr, dass er weniger amüsiert war, als er klang. Er hatte ihren Ausbruch bezeugt. Andernfalls wäre da nicht dieser seltsam beängstigende Schleier vor seinen Augen.
    »Demnach müsste ich die letzten sechzig Jahre wahnsinnig gewesen sein«, erwiderte sie und zwang sich, ruhig zu bleiben, als sie nach ihrem Handtuch griff.
    »Ich rede schon mit mir selbst, seit ich alt genug bin, um zu sprechen.«
    »Und das sind brillante Konversationen, vermute ich.«
    Sie schmunzelte. »Für gewöhnlich sage ich mir, was ich hören möchte.« So viel konnte sie ihm gegenüber zugeben niemals vor jemand anderem.
    Er nickte, ohne den Blick von ihrem

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