Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
irritierend englisch. Kenneth bekam ein merkwürdiges Gefühl, verdrängte es jedoch gleich wieder.
Er gab Rashid die Khamsin-Kleider, die er von einer Schneiderin hatte kleiner machen lassen, und Rashid band sie sich mit einer Kordel um die Hüfte. Anschließend schnürte er sich Dolche, Pistolen und Schwerter um, die er in Tücher gewickelt hatte. Nach und nach wurde er zu einer wandelnden Waffenkammer.
Ramses nahm sich Tücher, knüllte sie zu künstlichen Brüsten und befestigte sie an Rashids Oberkörper. Dann streifte Rashid sich eine formlose schwarze Abbaya über. Seine Brust wölbte sie auffällig vor.
»Die sind zu groß. Die sehen unecht aus.«
»Nein, tun sie nicht. Glaub mir, ich bin Fachmann!«, sagte Ramses.
Alle beäugten den verkleideten Rashid kritisch.
»Die Stiefel könnten ihn verraten. Hoffen wir, dass ihm niemand auf die Füße sieht«, bemerkte Kenneth mit Blick auf das weiche Leder, das unter dem Umhang hervorlugte.
Rashid zog den langen schwarzen Schleier über den Kopf, der einzig die Augen freigab. Jabari hatte Kosmetika aufgetrieben und Rashid mit blauem Lidschatten und dunklem Kajal geschminkt.
Ramses musterte Rashid. »Du siehst sehr hübsch aus.«
»Ich sehe wie ein Idiot aus«, knurrte Rashid.
»Ich würde einen anständigen Preis für dich bezahlen«, provozierte Jabari ihn.
Rashid funkelte ihn wütend an.
»Nicht so viel, wie er für Ramses zahlen würde«, mischte Kenneth sich ein, worauf Ramses ihn streng ansah.
Kenneth nickte. »Nun denn – wollen wir aufbrechen? Geht ihr vor, ich treffe euch dort.«
Als Kenneth im Pleasure Palace eintraf, spürte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Als er Masud seine Pistole übergab, sah er Rashid. Der Krieger stand regungslos und mit gesenktem Haupt bei Jabari und Ramses, ganz wie eine unterwürfige Frau. Unweit von ihnen lungerte ein anderer Gast herum, ein Türke in weiten fließenden Gewändern, der Rashid wie verzaubert anstarrte. Offensichtlich hatte er sich Hals über Kopf verliebt.
Kenneth stieß einen leisen Fluch aus. Andere Männer, die sich in Rashid verguckten, hatte er nicht einkalkuliert. Jabari warf ihm einen fragenden Blick zu. Und was jetzt, Khepri?
Stumm antwortete er: Ich kümmere mich darum.
Ramses erkundigte sich laut, wie viel sie bekämen, wenn sie Wafa, ihre Schwester verkauften.
»Sie gibt eine hervorragende Küchensklavin ab«, fügte Jabari hinzu. »Und sie ist sehr folgsam.«
Rashid hielt weiter den Kopf gesenkt und die Schultern leicht vorgebeugt, um kleiner zu erscheinen.
»Eine Küchensklavin – solch ein Prachtstück? Ich kaufe sie für mein Schlafzimmer«, sagte der Türke und leckte sich die schmalen Lippen.
Kenneth hörte, wie Rashid ganz leise auf Englisch schimpfte: » Ich habe doch gesagt, dass die Brüste zu groß sind!«
Masud hob die Hand. »Bevor irgendwelche Geschäfte gemacht werden, muss ich sie gründlich untersuchen. Wir nehmen nur ganz gesunde Frauen.«
Er ging auf Rashid zu.
»Natürlich«, sagte Ramses gelassen und stellte sich vor Rashid. »Aber wir werden auch Ihre Frauen genauer ansehen. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass mein Bruder und ich ein bisschen hierbleiben, falls die Frauen hübsch genug sind. Wir mögen dunkle Frauen mit großen Brüsten – vorzugsweise aus Äthiopien. Haben Sie welche?«
Jabari nickte eifrig.
Nach kurzem Überlegen antwortete Masud: »Ich bringe euch zu einer, die interessant für euch sein könnte.« Dann wandte er sich an den Türken: »Sehen Sie sich die hier in Ruhe an! Ich komme gleich wieder, um sie zu untersuchen. Danach reden wir über den Preis.«
Er führte Jabari und Ramses aus dem Raum. Sobald er fort war, trat der fette Türke vor und betrachtete Rashid eingehend. Kenneth hielt sich zurück und beobachtete die Szene.
Der Mann schnalzte mit der Zunge. »Bevor ich dich als meine Sklavin kaufe, will ich sehen, wie willig du bist.«
Mit diesen Worten griff er Rashid in den Schritt. Ein Ausdruck blanken Entsetzens trat auf sein Gesicht. »Was ist das?«
Rashid verpasste ihm einen Kinnhaken, worauf der Türke auf den weichen Teppich sank. »Das nennt man Penis, du Sohn eines Schakals!«, knurrte er.
»War das nötig?«
»Fändest du es nicht nötig, wenn dir ein Kerl an die Weichteile langt?«, konterte Rashid gereizt.
Sie zogen den bewusstlosen Türken in eine Ecke und versteckten ihn hinter ein paar Kisten und Kartons. »Hoffentlich kommt er erst wieder zu sich, wenn wir weg sind«, dachte Kenneth
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