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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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sich gönnen? Beides?
    Er überlegte noch, während er sich eilig abtrocknete. Fröhlich vor sich hin summend, lief er zu Badras Gemächern zurück.
    Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er leise die Tür aufmachte, hineinschlich und sich dem Bett näherte. Er wollte Badra mit einer Dattel zwischen den Lippen wecken, die er auf ihre …
    Als er beim Bett war, erstarrte er.
    Badra lag hellwach da, und Todesangst spiegelte sich in ihren weit aufgerissenen dunklen Augen, während ihre Brüste sich unter ihrem angespannten Atmen ruckartig hoben und senkten.
    Dann fiel Kenneths Blick auf eine silbrig braune Kobra, deren Schuppen im Sonnenlicht glänzten, während sie sich geräuschlos züngelnd auf Badras Füße zubewegte. Still, aber tödlich, kam sie näher und näher.
    Ruhig. Er zwang sich, ganz ruhig näherzutreten. »Bleib ganz still!«, flüsterte er. »Beweg dich nicht, dann beißt sie nicht.«
    Badra lag wie versteinert da, nur ihre Augen folgten den schlängelnden Vorwärtsbewegungen des Reptils. Die Schlange verharrte an ihrem Fuß, schnupperte mit ihrer gespaltenen Zunge und schmeckte die Luft. Zisch.
    Kenneth blickte sich rasch im Zimmer um. Er sah die Sammlung von Liebesinstrumenten an der Wand – die Kurbash oder Krokodilspeitsche, Lederfesseln … Ihm kam ein völlig absurder Gedanke: eine Kobra in Handschellen legen. Nein. Dann entdeckte er den Besen in der Ecke. Mit aller Beherrschung, die er aufzubringen vermochte, schlich er hinüber, griff den Besen und näherte sich möglichst lautlos wieder dem Bett. Als die Kobra auf Badras nacktes Bein glitt, wimmerte sie.
    »Sie wird kein Gift spritzen«, flüsterte er. »Vertrau mir, Liebes! Bitte, beweg dich nicht. Lieg ganz still!«
    Die Kobra schlängelte sich an Badras Knie vorbei zu ihrem Oberschenkel. Kenneth spürte, wie sein Mund trocken wurde. Er richtete den Besenstiel auf das Bett.
    »Erinnerst du dich an die Geschichte, die ich dir erzählte, wie ich Jabari vor einer Kobra rettete? Ich habe die Schlange verzaubert«, sagte er leise, während seine Augen nicht von denen der Schlange wichen.
    Kenneth stellte sich direkt ins Blickfeld der Schlange, deren Augen so schwarz wie Dattelkerne waren. Dann ließ er den Besenstiel langsam rotieren. Die Schlange richtete sich auf und breitete ihre Haube aus.
    Sie zischte, folgte aber den Bewegungen des Besenstiels, der nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht war und Kreise malte. Dabei beäugte sie den Menschen, der den Besenstiel hielt, nicht minder gespannt als er sie. Kenneth lockte sie weiter, und schließlich glitt die Kobra von Badra herunter und auf ihn zu.
    Sobald sie ein Stück weit von Badra entfernt war, schlug Kenneth mit dem Besenstiel zu. Die Schlange zischte, griff das Holz an und zog sich wieder zurück. Darauf hatte Kenneth gewartet, denn nun rückte er ihr mit dem Stiel noch dichter auf den Leib, so dass dem Tier nichts anderes blieb, als daran heraufzukriechen.
    Kaum aber hatte es das getan, erstarrte das Reptil gleichsam, als wäre es in eine Art Trance versunken. Kenneth nahm die nun beinahe zahme Schlange beim Nacken. Erleichtert ließ er die Schultern sacken und wandte sich zu Badra.
    »Alles in Ordnung?«
    Sie war zwar kreidebleich, nickte aber. Wie konnte man diese Frau nicht bewundern? Badra war eine echte Kriegerin. Nicht viele Frauen würden es überstehen, wenn ihnen eine tödliche Schlange den Schenkel hinaufkroch – nicht diese Art Schlange jedenfalls, darauf wollte er wetten. In diesem Moment wurde ihm endgültig klar, welche innere Stärke sie in die Lage versetzt hatte, so viele Jahre grausamsten Missbrauchs zu überstehen.
    »Erzähl mir, was passiert ist!«
    »Ich weiß es nicht genau. Als du gingst, war ich fast eingeschlafen. Dann spürte ich einen leichten Luftzug, als ginge die Tür auf. Als Nächstes fühlte ich, wie etwas aufs Bett fiel. Da hab ich die Augen geöffnet und sah die Kobra.«
    Kenneth ging zu einem niedrigen Tisch, auf dem Gläser und ein Krug mit Wasser standen. Er kniete sich hin, drückte der Kobra durch einen Nackengriff das Maul auf und presste die Giftzähne gegen die Innenseite eines Glases. Milchige Flüssigkeit tropfte aus den Zähnen.
    »Was machst du da?«, fragte Badra mit bebender Stimme. Sie war Kenneth zu dem Tisch gefolgt und stand hinter ihm.
    »Ich entnehme ihr das Gift. Ein alter Trick, den ich einmal gelernt habe«, erklärte er ruhig. »Kobras sind ungefährlich, wenn man ihnen ihr Gift entzieht.«
    »Verstehe. Du kannst sie nicht

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