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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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einnehmen.«
    Graham sah ihn unsicher an. »Niemals!«, sagte er fest. »Ich werde nie nach England zurückkehren.«
    Verwirrt musterte Kenneth ihn, bis Graham ihm von dem rothaarigen Engländer berichtete.
    »Ich war acht Jahre alt, Khepri. Ich sah ihn und flehte ihn an, eine Nachricht herauszuschmuggeln, dass ich gefangen gehalten würde. Ich nannte ihm meinen Namen und versprach ihm Reichtümer, wenn er jemanden zu meiner Rettung schickte. Er meinte, eine solche Gefälligkeit hätte einen anderen Preis.«
    Kenneth tobte innerlich vor Wut, verhielt sich jedoch um seines Bruders willen ruhig.
    »Hinterher lachte der Engländer. Er warnte mich, sollte ich irgendjemand etwas erzählen, würde er alles leugnen und mir die Schuld geben. Ich flehte ihn an, mich zu befreien. Ich betete und wartete, hoffend, er würde doch noch jemandem erzählen, wo ich bin. Aber es kam nie Hilfe.«
    »Du bist nicht mehr der kleine Junge, Graham«, sagte Kenneth entschlossen. »Und du wirst nicht allein nach England zurückkehren. Ich bin bei dir. Unsere Familie besitzt ein Anwesen in Yorkshire, das etwas abgelegen ist. Wir werden dort wohnen, nicht in London. Du musst mit mir kommen!«
    Hoffnung blitzte in Grahams Zügen auf, verschwand jedoch gleich wieder.
    »Komm mit, bitte! Ich werde an deiner Seite sein und dir helfen. Bitte! Jetzt, da wir uns gefunden haben, könnte ich es nicht verkraften, dich wieder zu verlieren.«
    Graham sah fragend zu Badra. Sie nickte. »Er hat recht. Du kannst es!«, sagte sie.
    Graham seufzte tief. Plötzlich grinste er vielsagend. »Ich komme nur mit, wenn du als Badras Ehemann nach England reist.«
    Kenneth wandte sich zu ihr um. Doch bevor er vor ihr auf die Knie sinken und ihre Hand nehmen konnte, überraschte sie ihn, indem sie ihm zuvorkam. Sie blickte mit ihren großen dunklen Samtaugen zu ihm auf.
    »Ich weiß, du hast mich gebeten, deine Frau zu werden, und ich lehnte dreimal ab. Nun bin ich dran. Willst du mich heiraten?«, flüsterte sie.
    Er zog sie nach oben und küsste sie sanft. »Ich liebe dich, Badra! Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Es wäre mir eine Ehre.«
    Sie berührte die Kette, die sie noch um ihren Hals trug. »Die bedeutet, dass ich deine Sklavin bin.«
    Kenneth nahm sie ihr lächelnd ab. »Nein, genau das Gegenteil. Das ist Amenemhats II. Medaillon. Darum habe ich es dir in deinem Zimmer im Pleasure Palace umgelegt. Ich gab dir die Macht, mein Herz gefangen zu nehmen, mein Liebes. Zaid verwechselte die Ketten.«
    Er steckte sie ein. »Der beste Platz für diese Sachen ist trotzdem ein Museum.«
    Nachdem er die anderen hereingerufen und ihnen die Neuigkeiten mitgeteilt hatte, lächelte Jabari ihn an. »Ich freue mich für dich, Khepri, dass du einen echten Bruder hast. Blutsverwandte sind wichtig.«
    »Genau wie Seelenverwandte, Jabari«, entgegnete Kenneth und sah sich um. »Badra, die Schwester, die du aufnahmst, als sie als verängstigte Konkubine zu dir kam. Mich, den Bruder, den dein Vater vor dem Tod bewahrte. Das macht eine wahre Familie aus, Jabari. Menschen, die zusammenkommen, trotz der Umstände, und sich gegenseitig in guten wie in schlechten Zeiten beistehen. Ich könnte noch zehn Brüder entdecken, von denen ich nichts wusste, aber du wirst stets derjenige sein, der mir in meinem Leben ungeheuer wichtig war, Jabari. Du warst für mich da, als ich am dringendsten eine Familie brauchte.«
    Dies war einer der raren Momente, in denen selbst der Scheich von seinen Gefühlen überwältigt zu werden drohte. »Und ich werde auch weiterhin da sein, wenn du mich brauchst, Khepri.«
    Kenneth grinste ihn keck an. »Ich brauche dich, um eine kleine Hochzeitszeremonie abzuhalten. Würdest du?«
    Der Scheich sah zu Badra, die über das ganze Gesicht strahlte. »Keine Frage! Ich bezweifle allerdings, dass es eine kleine Zeremonie wird, Khepri. Der ganze Stamm wird dabei sein wollen. Die Khamsin sind eure Familie.«
    »Ein Verwandter wird auf jeden Fall nicht da sein«, scherzte Graham und nickte zu Zaid. Kenneth zog eine Grimasse.
    Die Morde an ihren Eltern waren endlich gerächt. Nun blieb bloß noch ein Problem. Alle sahen auf die Leiche.
    »Wir können ihn nicht hier liegen lassen«, sagte Jabari.
    Die Krieger tauschten Blicke aus. In der Wüste löschte der Sand alle Spuren ihrer Feinde.
    Es war vorbei, und dennoch blieb ein letzter Stein in der Pyramide von Lügen, Verrat und Leid. Kenneth fielen die Dynamitstangen auf dem Tisch wieder ein. »Ich habe eine Idee«,

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