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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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ausgetrocknet war wie der Wüstensand. Es gäbe keine leisen Schreie des Entzückens, die ihren Lippen entwichen, wenn er sie in sein schwarzes Zelt mitnahm, um sich dort mit ihr zu vereinen. Da wären nichts als Angstschreie und Kämpfe, wie in England, als er ihren Körper mit seinem bedeckt hatte …
    Badra blickte zu ihm auf und log ihn zum ersten Mal im Leben an.
    »Ob Fareeq mich je geschlagen hat? Nein, hat er nie.«

    Kenneth lehnte sich zurück, entspannt und zufrieden, weil sie ihm ins Gesicht geblickt und geantwortet hatte. Er könnte die Vorstellung nicht ertragen, dass die Peitsche des Schurken tiefe Wunden in Badras zarte Haut gefügt hatte. Wenn er wüsste, dass Fareeq sie verletzt hatte, würde er seine Wut gen Himmel schreien.
    Aber der Scheich hatte es nicht getan, und so war Kenneth zufrieden. Badra breitete den Teig aus und begann, ihn sorgfältig mit ihrem kleinen Messer zu zerschneiden und zu Dreiecken zu rollen.
    Er beobachtete sie fasziniert. »Die sehen aus wie Scones.«
    Eine charmante Röte trat auf ihre Wangen. »Sind es auch. Ich … ich habe mich in England an sie gewöhnt. Lord Smithfields Köchin war so freundlich, mir das Rezept zu geben. Ich habe gestern schon welche gemacht.« Sie fischte ein Scone aus einer Dose und reichte es Kenneth.
    Er liebte Scones, die einzige englische Speise, die er wirklich mochte. Kenneth knabberte zögerlich, um Badras Gefühle nicht zu verletzen. Ein köstlicher Geschmack von Honig, Mandeln und Zucker flutete seinen Mund. Prompt nahm er einen größeren Bissen und kaute das Gebäck mit echtem Genuss.
    Badra sah ihn unsicher an, als wartete sie auf sein Urteil. Er schluckte. »Ein englisches Scone mit ägyptischer Würze. Faszinierend … und köstlich!«
    Ein scheues Lächeln umspielte ihre Lippen. Kenneth fand es so bezaubernd, dass er das Scone sofort vergaß. In einem ihrer Mundwinkel hafteten winzige Zuckerkörnchen.
    »Du hast da etwas am Mund«, sagte er.
    Er hob die Hand, wischte den Zucker mit dem Daumen ab und verharrte so, weil er unweigerlich daran denken musste, wie ihre Lippen schmeckten.
    Die Berührung schien Badra ebenfalls zu erregen, denn ihre braunen Augen tönten sich beinahe schwarz. Sie öffnete den Mund und atmete sanft aus. Aufgemuntert durch diese deutlichen Zeichen, strich Kenneth mit dem Daumen über ihre Oberlippe.
    Auf einmal streckte sie die Zunge heraus und leckte den Zucker ab.
    Mehr brauchte es nicht, um seine Lust zu entfachen und ihm zugleich zu verraten, dass Badra ihn belogen hatte. Sie hatte ihm nichts vorgespielt, weder in jener Nacht in der Wüste noch in England. Gott, er wollte sie! Und sie wollte ihn. Er glitt mit der Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich, gebannt von der hypnotischen Anziehungskraft ihrer Sinnlichkeit.
    Sie aber schob ihn weg, ganz leicht nur und doch fest genug. Kenneth kniff die Augen zusammen, dann ließ er sie los, stand auf und ging wieder zu Jabari und Ramses zurück. Deren Spiel war weit weniger kompliziert als das, das Badra mit ihm spielte.

    Das Abendessen war hervorragend, obwohl Badra kein einziges Wort sagte. Kenneth konzentrierte sich ganz darauf, die alte Vertrautheit mit Jabari und Ramses wiederherzustellen. Die beiden erzählten ihm Geschichten von alten Königen, und er beglückte sie mit englischer Geschichte. Rashid schwieg während der Mahlzeit ebenfalls, ließ Kenneth jedoch nicht aus den Augen. Vom Feuer stoben Funken auf in den Nachthimmel, der wie dunkler Samt über ihnen hing, und Kenneth bemerkte plötzlich, dass es spät geworden war.
    Er erhob sich, dankte ihnen höflich für das Essen und deutete an, dass er sich nun in sein Zelt zurückziehen wolle. Als er ging, warnte sein Kriegerinstinkt ihn, auf der Hut zu sein.
    Ein Arbeiter kam auf ihn zu, begrüßte ihn und bat, ihn kurz sprechen zu dürfen. »Ich habe heute Nacht Wache. Soll ich auf irgendetwas Besonderes achten?«, fragte er und fingerte wichtig an seinem Gewehr. Sein weißer Turban saß leicht verrutscht auf seinem Kopf, und er trug einen langen blaugestreiften Thob .
    »Pass einfach auf und weck mich, falls du etwas Ungewöhnliches bemerkst!«, wies Kenneth ihn an und nickte, als der Arbeiter sich verneigte und Richtung Grabkammern ging.
    Dann tat er, als würde er sich in seinem Zelt schlafen legen, löschte das Licht und wartete. Heute Nacht würde es geschehen. Dessen war er sich sicher.

    Badra schlich mit der Lautlosigkeit eines Khamsin-Kriegers, der ein feindliches Lager überfällt, aus

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