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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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glückliches Leben nach dem Tod sicherte. Eine solche Tat galt als unverzeihliche Sünde.
    Badra musste ihre gesamte Kraft aufwenden, um die Gedanken an Betrug und Lüge zu vertreiben. Als sie gerade ihren Dolch aufheben wollte, hörte sie ein Geräusch. Das waren leise Schritte, die sich über die Treppe den Grabkammern näherten.
    Ängstlich schaute sie sich um. In der offenen Kammer gab es kein Versteck. Sie schlich um den Sarkophag herum, hockte sich hin und wartete. Wer immer da kam, gab sich Mühe, lautlos zu gehen, musste jedoch recht schwer sein. Ein Mann. Ein Mann, der sich Mühe gab, möglichst unbemerkt ins Grab zu gelangen.
    Wenn sie sich lange genug versteckte, würde er vielleicht finden, was er suchte, und wieder verschwinden. Sie vergrub die schwitzenden Hände in ihrem Kaftan. Noch ein Grabräuber?
    Angstschweiß bildete sich auf ihrer Stirn, als sie eine andere Möglichkeit in Betracht zog. Der Mann würde gleich hier sein, also musste sie sich eilig eine plausible Erklärung ausdenken, weshalb sie hier war. Aber alle Ausreden, die ihr einfielen, klangen kindisch.
    Nein, in ihrem Versteck zu bleiben war das Beste. Badra kauerte sich noch tiefer in den Schatten. Jetzt waren die Schritte unmittelbar vor der Kammer, und dann kamen sie herein. Sie lauschte angestrengt. Der Mann machte schnelle feste Schritte, als wüsste er genau, was er wollte, und wäre entschlossen, es schnellstens zu erledigen.
    Vorsichtig lugte sie hinter dem Sarg hervor. Sie erkannte, dass er eine westliche Hose trug, keine blaue weite und keine weichen Lederstiefel. Also war es nicht Rashid. Westliche Kleidung? Vielleicht Monsieur de Morgan persönlich?
    Der Mann machte keinen Mucks. Alles war vollkommen still, abgesehen vom lauten Pochen ihres Herzens. Sie kroch noch dichter an den Quarzitsarg.
    Ein leichtes Schaben, und dann hörte sie wieder Schritte. Stumm seufzte sie vor Erleichterung auf, als sie erkannte, dass der Mann wieder ging. Trotzdem zwang sie sich, noch eine Weile zu warten, bevor sie sich aus ihrem Versteck wagte. Dann richtete sie sich langsam auf, rieb sich die verkrampften Muskeln – und schrie auf. Ihr Schrei wurde von einer großen Hand erstickt, die sich über ihren Mund legte. Eine andere Hand packte sie in der Taille.
    Als Nächstes vernahm sie eine Männerstimme, die ihr leise ins Ohr flüsterte: »Was tust du hier, Badra?«

Kapitel 15
    K enneth! Angst legte sich wie eine eisige Faust um ihr Herz, während er sie mit seinem starken Arm umklammerte. Der Duke of Caldwell hatte sie ebenso unausweichlich gefangen wie eine Würgeschlange ihre Beute. Badra wand sich und zappelte panisch, hatte jedoch nicht die geringste Chance gegen seinen stählernen Griff.
    »Badra!« Sein hitziges Flüstern hallte in ihrem Ohr.
    »Kenneth, bitte, lass mich los!«, flehte sie.
    »Erst wenn du mir sagst, was du hier machst.«
    »Ich … ich … bin hier, um die Vergangenheit meines Volkes zu ehren.«
    Sein Griff lockerte sich ein wenig, und er drehte sie zu sich um. Mit seinen blauen Augen, die leuchteten wie der Himmel Ägyptens, sah er sie so prüfend an, dass sie es kaum aushielt. Er hob ihr Kinn, damit sie seinem Blick nicht ausweichen konnte, und seine Berührung fühlte sich an wie die heißer Kohlen.
    »Du lügst, Badra!«, sagte er gefährlich ruhig.
    »Kenneth, bitte!«, protestierte sie.
    Er blickte auf ihre Füße, trat ein wenig von dem Staub beiseite und entdeckte, was sie gefunden hatte: die verborgene Truhe.
    Im schwachen Fackelschein ähnelten seine Augen funkelnden Saphiren, vermochten allerdings nicht über die unendliche Wut hinwegzutäuschen, die seine kantigen, wie gemeißelt wirkenden Wangen rötete. Er wirkte nicht minder bedrohlich als der antike Pharao, der andere Stämme überfiel, plünderte, brandschatzte und versklavte.
    »Warum bist du hier, Badra? Um für jemanden zu stehlen?«
    Sie zitterte von Kopf bis Fuß, so dass ihr ganzer Körper bebte. Er neigte den Kopf weiter zu ihr. In seinem Zorn war Kenneth von einer beängstigenden Schönheit. Badra wusste, dass es kein Entkommen für sie gab, als sie die wilde Entschlossenheit des Kriegers erkannte, die jedem Gegner mühelos ein Geständnis abringen konnte.
    Kenneth drückte sie gegen die Wand. »Du bist eine Diebin, Badra! Du stiehlst, was mir gehört. Und du weißt, was man in Ägypten mit Dieben macht.«
    Sie brauchte die Halskette. Mit aller Kraft mühte sie sich, nicht zu zittern, als er ihr mit der Hand über die Wange strich.
    »Du

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