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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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Verlangen. Er würde so gut wie alles für sie tun.
    Eine vertraute Stimme erklang an seiner Seite: »Eine Freundin von Euch, Euer Gnaden?«
    »Nicht direkt.« Kenneth drehte sich zu Zaid um, froh, ihn zu sehen. Er hatte seinen Sekretär explizit angewiesen, ihn in Dashur zu treffen und ihm an der Ausgrabungsstelle Bericht zu erstatten. Als er Zaids Vollbart sah, rümpfte er schmunzelnd die Nase.
    »Ein neuer Stil, Zaid? Versuchst du, dich den Einheimischen anzupassen?«
    Für einen Sekundenbruchteil blitzten Zaids dunkle Augen überrascht auf, bevor sie wieder den üblichen neutralen Ausdruck annahmen. »Die Damen finden es hübsch«, antwortete er leise.
    Kenneth lachte. »Ja, das bezweifle ich nicht.« Dann räusperte er sich. »Ich habe einige Papiere, die du dir ansehen solltest. Sie sind von meinem Cousin, der meine Unterschrift darunter braucht, und liegen noch im Shepherd’s Hotel. Außerdem musst du einiges an Korrespondenz für mich erledigen und das Geschäft meines Cousins in Kairo überprüfen. Ich will alles darüber wissen – was er verkauft und ob er Gewinn macht.«
    »Soll ich sofort nach Kairo zurück?«
    »Wenn du willst, kannst du heute noch hierbleiben. Die Ausgrabung verspricht recht spannend zu werden. Also darfst du gern zusehen.«
    Zaid überlegte. »Nein, es ist besser, wenn ich gleich wieder zum Hotel zurückkehre und mich an die Arbeit mache – natürlich nur, wenn Ihr damit einverstanden seid.«
    »Ja, gut«, stimmte Kenneth ihm zu und sah dabei zu Victor hinüber, der weiter weg von ihnen stand. »Denk daran, dass ich alle Auslagen übernehme, und berichte mir, sobald du die Informationen hast, die ich brauche.«
    Mit diesen Worten ließ er seinen Sekretär stehen, in Gedanken ganz bei jemandem, der ihn fast ebenso sehr beschäftigte wie Badra: sein Cousin. Verheimlichte Victor ihm etwas? Und wenn ja, was?

Kapitel 14
    E ine Stunde später stand er in der Grabkammer.
    Kenneth beobachtete aufmerksam, wie die Grabungen nach der geheimen Kammer begannen, von der er und de Morgan überzeugt waren, dass es sie hier geben musste. In der drückenden Hitze lief den Arbeitern der Schweiß übers Gesicht und den Oberkörper, während sie vorsichtig gruben. Ein stechender Geruch von Fledermausexkrementen, Schmutz und Verwesung lag in der Luft, vermochte allerdings nicht die beinahe greifbare Spannung zu zerstören, die alle Anwesenden empfanden.
    Die Arbeiter häuften den Schutt zu einem kleinen Hügel auf. Badra saß in ihren ägyptischen Gewändern und mit dem blauen Schal um den Kopf auf einem kleinen Hocker und skizzierte die Szene, wie Elizabeth es ihr beigebracht hatte. Ihre künstlerische Begabung zeigte sich deutlich an den lebendigen Farben und Formen, die sie auf das Papier zauberte.
    Nach einer Weile legte sie ihre Arbeit beiseite, stand auf, streckte sich und wanderte ein wenig auf und ab. Kenneth betrachtete sie schweigend und achtete für eine Weile gar nicht auf die Arbeiter. Die wunderschöne Badra, die ihn mit ihrer Anmut und geschmeidigen Eleganz verhöhnte. In seiner Bibliothek hatte sie ihn wahnsinnig vor Verlangen gemacht, bloß um ihre Neugier zu befriedigen, und ihn dann angeschrien, er solle aufhören.
    Plötzlich hallte ein kurzer Schrei von ihr durch die Kammer. All seine Wut und Reue vergessend, verwandelte er sich sogleich wieder in ihren Beschützer. Wie unzählige Male zuvor, eilte Kenneth zu Badra und fasste sie an den Armen. Mit großen Augen sah sie zu ihm auf.
    »Was ist?«, fragte er.
    »N-nichts«, stammelte sie, »eine Fledermaus. Ich habe mich erschrocken.«
    Die Arbeiter lachten laut, und einer von ihnen machte eine Bemerkung darüber, dass es Unglück bringt, eine Frau mit in die Kammern zu nehmen. Kenneth warf ihm einen eisigen Blick zu, und alle verstummten. »Geht wieder an die Arbeit!«, befahl er.
    Badra suchte seinen Blick. »Danke, Kenneth, für deine Sorge«, sagte sie leise.
    Er nickte ihr zu und ging zu de Morgan. Der Archäologe stand an einem Abschnitt der Grabungen. Kenneth dachte daran, wie sein Herz bei ihrem Schrei kurz ausgesetzt hatte, erinnerte sich an ihr wonnevolles Stöhnen, als er sie geküsst und auf den Schreibtisch gedrückt hatte, und schüttelte den Kopf. Sie brachte ihn entsetzlich durcheinander. Die Arbeit war so viel logischer, so viel weniger ärgerlich.

    Badra blieb eine Minute länger stehen und wagte nicht, nach unten zu sehen. Als sie sicher war, dass niemand sie, die einfache Frau, beobachtete, hob sie den Saum ihres

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