Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
Jungfrau mehr, aber dafür umso erfahrener in der Kunst, sinnlichen Hochgenuss zu bereiten.«
Ein Raunen ging durch den Raum, das ihre Beherrschung bis an die Grenze strapazierte. Wenn sie ihre Angst bemerkten, würden sie sich erst recht wie die Wüstenschakale auf sie stürzen. Badra stand kerzengerade da und versuchte, Ruhe zu bewahren. Du bist kein Schaustück! Du wirst dich von diesen Männern nicht ängstigen lassen!
Sie musste sich auf etwas Friedliches, Heiteres konzentrieren, um die geifernden Männer und ihre abstoßenden Bemerkungen aus ihrem Kopf zu vertreiben.
Khepri. In der Menge konnte sie ihn nirgends entdecken.
Aber in Gedanken sah sie ihn vor sich, seine leuchtend blauen Augen, seine kriegerische Strenge und Kraft, seinen städtischen Charme und seine Eleganz als englischer Herzog. Wie sehr er sich verändert hatte – und auch wieder nicht. Er war ein Ehrenmann, ein mächtiger Mann, ihr Beschützer. Was würde Khepri sagen, um ihr die Angst zu nehmen?
Er würde zwinkern und ihr zuflüstern: » Schau sie dir an! Hab keine Angst! Stell sie dir nackt und impotent vor: ihre schlaffen Schmerbäuche, die Grübchen in ihren fetten Hintern, ihre winzig kleinen …«
Ja, das half ihr. Sie malte sich aus, wie Khepri den fetten Mann in der vorderen Reihe ansah. » Sieh dir den an: Hast du je einen Mann mit so vielen Kinnen gesehen? Glaubst du, er hat für jedes Kinn drei Ehefrauen? Ob er jedem Kinn einen eigenen Namen gibt?«
Ach, Khepri!, dachte sie stumm und wünschte sich von ganzem Herzen, ihn zu sehen. Du hast mich immer zum Lachen gebracht. Du gabst mir das Gefühl, mir könnte nichts geschehen. Selbst jetzt, da du weit weg bist, helfen mir die Erinnerungen an dich, zu überleben.
Ihre Entschlossenheit half ihr, aufrecht dazustehen und ihre Schultern durchzustrecken. Lächelnd hielt sie das Bild von Khepri in ihrem Kopf fest, sein freundliches Grinsen und seine kecke Überlegenheit, seine zärtliche Sorge und beachtliche Courage.
Khepri war auf eine Bühne wie diese gestellt worden, als er nach England zurückkehrte – begafft und angestarrt wie sie jetzt von ihren potenziellen Bietern. Daran hatte sie vorher noch nie gedacht. Ob Kenneth sich ebenso nackt gefühlt hatte wie sie? Trotzdem schien er die Rolle des englischen Adligen sehr charmant zu spielen und verriet durch nichts, dass es ihm etwas ausmachte, von den anderen Adligen angestarrt und abgeschätzt zu werden wie eine Ware.
Dass ihr Falkenwächter wahrscheinlich dasselbe durchlitten hatte wie sie, gab ihr neuen Mut, und Badra entspannte sich – bis das Bieten begann. Sie schluckte.
»Gentlemen! Diese bezaubernde Lady ist für einen von Ihnen zu haben, exklusiv, für einen Monat reinster Wonnen. Das unterste Gebot sind fünfhundert Pfund.«
Finger ragten auf, Köpfe nickten, und die Gebote gingen höher und höher. Eine eiserne Furcht schnürte Badra den Brustkorb zu. Von nun an war sie gezwungen, sich Monat für Monat einem neuen Herrn zu fügen. Das war schlimmer, als sie gedacht hatte. Das Gebot erreichte tausend Pfund. Badra dachte an Khepris aufmunterndes Lächeln, an seine sanfte Art. Sie durfte nicht in Panik geraten. Khamsin-Krieger zeigten vor dem Feind nie ihre Gefühle, und sie würde es auch nicht.
Der Mann, der das letzte Gebot abgegeben hatte, stand ziemlich weit vorn. Sein Gesicht war hager, die Wangen eingefallen. Er hatte ein grausames Lächeln. Badra konnte nichts dagegen tun, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief, ebenso wenig wie gegen die eisigen Zwingen der Furcht, die sich um ihr Herz legten.
Dann ertönte eine ruhige Stimme, die sagte: »Fünftausend Pfund.« Sie klang arrogant, selbstsicher.
Alle wandten sich nach hinten um, von wo aus die befehlende Stimme leise den stickigen Raum beherrschte. Badra wollte glauben, dass es Khepri war, konnte ihn aber nicht sehen. Sie reckte den Hals, da schlug der Auktionator sie.
»Bleib, wo du bist!«, schnauzte er sie an.
Durfte sie hoffen? Weitere Gebote wurden nicht gemacht, und eine beklemmende Stille legte sich über den Raum.
Der Auktionator rief: »Verkauft! Sir, wenn Sie bitte ins Ka’ah gehen wollen, um die Bezahlung zu regeln – und dann wird Ihre neue Konkubine Sie empfangen. Sie wird Ihre wildesten Wünsche erfüllen.«
Badra wurde weggeführt, bevor sie den großen dunkelgewandeten Fremden näher ansehen konnte, dessen Gesicht im Schatten verborgen war. Ihr blieb nichts, als zu beten, dass ihr neuer Herr sich ihr gegenüber nicht so hart
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