Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
Vom Netzwerk:
geworden.
    Dies war eindeutig das letzte Mal, daß er sich von Jessie in einen ihrer verrückten Pläne hineinziehen ließ, gelobte er sich. Die Frau war eine Gefahr für sich und andere. Sie brauchte dringend jemand, der ihr solche Flausen austrieb. Von jetzt an würde Hatch dafür sorgen.
    In Gedanken bereits bei seiner Zukunft mit Jessie, folgte er den anderen durch den dunklen Wald zu der kleinen Bucht, wo Jessie und das Boot warteten.
    Keine fünf Minuten später, als sie gerade aus dem Schatten der Bäume auf den felsigen Strand traten, hallte eine bekannte Stimme durch die Dunkelheit.
    »Bleibt, wo ihr seid!« schrie Jessie. »Er hat eine Waffe!«
    Aber es war zu spät. Alex, Susan und David hatten den Schutz des Waldes bereits verlassen, und lediglich Hatch war noch von dem dichten Laubwerk verdeckt.
    Jessie stand hilflos in dem leise schwankenden Boot. Edwin Bright hatte einen Arm um ihren Hals gelegt. Mit der anderen Hand hielt er eine Pistole an ihre Schläfe.
    »Aber nicht doch, meine Liebe«, sagte Edwin Bright laut. »Lassen Sie Ihre Freunde ruhig ein bißchen näher kommen.«

15. Kapitel
    »Wo sind Landis und Hoffman?« rief Bright vom Boot aus.
    »Wir haben sie im Wald liegenlassen«, antwortete David mit bewundernswerter Ruhe.
    »Wer sind Sie?« wollte Bright ungeduldig wissen.
    »Ein Freund von Jessie.«
    »Dieser Hatchard?«
    David schwieg.
    »Antworten Sie«, brüllte Bright, »oder ich jage ihr eine Kugel in das hübsche Köpfchen!«
    »Nein«, sagte David schließlich ohne weiteren Kommentar.
    »Verdammt, wo ist Hatchard?« schrie Bright. »Ich weiß, daß er hinter dem Ganzen steckt. Wo zum Teufel ist er?«
    »Er ist tot«, improvisierte David überraschend schnell. »Landis hat ihn erwischt. Haben Sie denn den Schuß nicht gehört?«
    »Tot?« Jessies schriller Schrei drang durch die Dunkelheit. »Nein, er kann nicht tot sein! Ich wüßte es, wenn er tot wäre.« Sie versuchte sich loszureißen, was dazu führte, daß sie und Bright auf dem schwankenden Boot das Gleichgewicht verloren.
    »Paß auf, dumme Kuh, wir kentern!« rief Bright, ließ sie los und ruderte mit den Armen. Doch es war zu spät.
    Jessie verlor den Halt und stürzte, wild um sich schlagend, nach hinten. Bright versuchte, ihr auszuweichen, schaffte es aber nicht. Ihre Hand traf ihn an der Gurgel, und sie riß ihn mit sich in das eisige Wasser.
    Hatch kam aus dem Wald gerannt, vorbei an den anderen, die wie erstarrt dastanden. Mit einem Satz sprang er in das Boot und spähte über den Rand.
    »Jessie.«
    Jessie paddelte im Wasser; ihr dunkles Haar klebte ihr am Kopf. Sie strich sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht und blickte strahlend zu ihm auf. »Ich wußte doch, daß du lebst.«
    Hatch ignorierte Bright, der sich prustend und spuckend neben ihr über Wasser hielt, beugte sich hinunter, packte Jessies hochgestreckte Hände und zog sie ins Boot.
    »Das Wasser ist verdammt kalt!« rief Alex und sprang ebenfalls an Bord. »Es dauert keine halbe Stunde, bis man darin erfriert. Gebt ihr lieber eine Decke.«
    »Er hat recht.« David kletterte hinein, öffnete ein Fach und holte eine Decke heraus. »Jessie, zieh deine nassen Sachen aus und wickle dich da rein. Du brauchst keine Angst zu haben. Du warst ja nur ganz kurz im Wasser.«
    Jessie nickte, schlotterte aber bereits am ganzen Leib. »O mein Gott, ist mir kalt.« Sie griff nach der Decke, legte sie sich um die Schultern und fing an, sich darunter mit klammen Fingern auszuziehen.
    »Hey, verdammt noch mal, helft mir doch!« schrie Bright aus dem Wasser. Als niemand auf sein Rufen reagierte, drehte er um und schwamm seitwärts auf das Ufer zu.
    Das Plätschern machte Hatch aufmerksam. »David, machen Sie das Boot los und halten Sie es zwischen Bright und dem Ufer. Ich möchte mich mit ihm unterhalten.«
    David hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Rasch hatten Alex und er das Boot losgemacht und steuerten es zwischen die Insel und Bright, dem damit die Flucht aus dem eisigen Wasser verwehrt war.
    »Verdammt noch mal, das können Sie doch nicht machen!« rief Bright und strampelte sich verzweifelt ab. »Holen Sie mich hier raus. Ich werde erfrieren.«
    Hatch stützte beide Hände auf den Bootsrand und blickte auf Bright hinunter. »Eigentlich gar keine so schlechte Idee«, erklärte er ruhig.
    »Sind Sie verrückt? Das ist Mord! Hier draußen sind schon genug Leute an Unterkühlung gestorben«, kreischte Bright.
    »Er hat recht«, bemerkte Jessie. »Es ist verblüffend,

Weitere Kostenlose Bücher