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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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bewundernswert fest, und ihr zarter Knochenbau und ihr exotisches Flair würden dafür sorgen, daß sie selbst mit hundert noch attraktiv aussah.
    Jessie hatte sich häufig über die auffällige Ähnlichkeit zwischen ihrer Mutter und Connie gewundert. Die beiden Frauen ähnelten sich nicht nur äußerlich, sondern auch vom Charakter her. Man hätte viel eher Connie für Lilians Schwester halten können als Glenna. Beide fanden Jessies Beobachtung höchst amüsant.
    »Was hast du denn erwartet?« hatte Lilian einmal zu Jessie gesagt. »Männer sind Gewohnheitstiere. Sie fühlen sich immer wieder zu derselben Art Frau hingezogen. Wenn ein Mann
    zweimal heiratet, entspricht seine zweite Gattin typmäßig sehr häufig der ersten. Und oft haben beide auch noch gemeinsame Interessen.«
    Jessie sah zu, wie ihre Mutter nochmals die hellen Pumps probierte. »Hatch will unbedingt mit mir auf die Insel kommen.«
    »Das ist wenigstens ein Trost. Wann wollt ihr fahren?«
    »Morgen früh. Ich habe heute morgen die Nummer angerufen, die auf der Einladung steht, und die Frau dort war sehr freundlich, klang aber ausgesprochen professionell. Wir nehmen die Fähre zu einer Nachbarinsel und werden dort von den DEL-Leuten abgeholt. Ich bin ja gespannt. Sie hat gesagt, daß uns ein Wasserflugzeug nach New Dawn Island bringen wird.«
    »New Dawn Island?«
    »So heißt die Insel«, erklärte Jessie. »Da sie ihnen wohl gehört, schätze ich, daß sie sie nennen können, wie sie wollen.«
    »Kommt mir alles irgendwie sehr, sehr spanisch vor.« Lilian schüttelte den Kopf, als die Verkäuferin ihr ein Paar rote Trotteurs zeigte.
    »Wir nehmen an einer Führung teil, die wohl einige Stunden dauert, und dann bringen sie uns wieder zurück zu der anderen Insel, wo wir übernachten. Das ist alles.« Jessie schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, ob ich in den paar Stunden überhaupt etwas über Susan Attwood oder den Guru dieses DEL-Vereins in Erfahrung bringen kann. Aber es ist zumindest ein Anfang.«
    »Nun, ich nehme an, es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Hatch wird sich sicher um alle Eventualitäten kümmern. Er ist ausgesprochen kompetent, findest du nicht?«
    »Äh, ja. In mancherlei Hinsicht.«
    Lilian lächelte verschmitzt. »Ich gewinne immer mehr den Eindruck, daß eure Romanze nun endlich Fortschritte macht. Connie sagt, sie glaubt, daß ihr beide schon miteinander geschlafen habt.«
    »Das liebe ich an dieser Familie so besonders: Keinerlei Privatsphäre.«
    Lilian lachte leise. »Du weißt doch genausogut wie ich, daß wir alle hoffen, daß ihr beide, du und Hatch, zusammenfindet.«
    »Ich bin mir nicht so sicher, ob Tante Glenna derselben Ansicht ist.«
    »Unsinn. Glenna weiß, daß eine Heirat für alle Beteiligten das beste wäre. Die perfekte Lösung aller Probleme.«
    Jessie musterte nachdenklich die braunen Ledersandalen, in die ihre Mutter gerade geschlüpft war. »Findest du es nicht etwas seltsam, daß Hatch mit siebenunddreißig Jahren immer noch Junggeselle ist?«
    Lilian sah sie echt überrascht an. »Weißt du denn nicht, daß er schon einmal verheiratet war?«
    Jessie starrte sie völlig verdutzt an. »Nein. Diese unbedeutende Tatsache hat niemand der Erwähnung würdig befunden.« Hatch schon gleich gar nicht. »Er ist also geschieden?«
    »Verwitwet, glaube ich. Jedenfalls hat Connie das gesagt. Vince hat es ihr gegenüber wohl vor kurzem erwähnt.«
    »Verwitwet also. Ist ja interessant.« Jessie brauchte eine Weile, um diese neue Information zu verdauen. »Ich frage mich, warum Hatch mir nie von seiner ersten Frau erzählt hat.«
    »Ich nehme an, daß sie schon vor mehreren Jahren gestorben ist. Laß dir deswegen bloß keine grauen Haare wachsen. Ich bin sicher, Hatch wird dir von seiner ersten Ehe berichten, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.«
    Jessie stützte ihre Ellbogen auf die Stuhllehnen, faltete nervös die Hände, starrte blind auf eine Reihe silbern glitzernder Abendschuhe und dachte über die vielen Gemeinsamkeiten nach, die ihr bei Constance und Lilian aufgefallen waren.
    Männer sind Gewohnheitstiere. Sie fühlen sich immer wieder zu derselben Art Frau hingezogen. Wenn ein Mann zweimal heiratet, entspricht seine zweite Gattin typmäßig sehr häufig der ersten.
    Jessie lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Ich hoffe, ich sehe ihr nicht ähnlich«, flüsterte sie, ohne zu merken, daß sie ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte.
    Ihre Mutter sah sie durchdringend

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