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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgingen, ein Miederhemdchen, das schon ziemlich abgetragen war und eine cremefarbene Unterhose, die ihr bis zu den Knien reichte. Außerdem besaß sie noch ein zerfleddertes Büchlein, in dem schon viele Seiten fehlten. Aber das war nicht weiter wichtig, denn Em il y hatte die Geschichte schon so oft gelesen, daß sie sie auswendig kannte. Es war ein Liebesroman. Die Geschichte handelte von einem gutaussehenden Outlaw und einer eleganten Lady aus dem Osten. Besonders liebte Emily die Stelle, an der die Heldin den Grobian ins Bettzeug einnähte und ihn mit der Bratpfanne grün und blau schlug - was Emily ja auch Tristan angedroht hatte.
    Nachdem Spud, Mr. Polymarr und Fletcher die Schafe versorgt hatten, hatte Emily den Horizont nach möglichen Angreifern abgesucht. Da nichts Auffälliges zu bemerken gewesen war, war sie ins Haus gegangen. Sie schürte das Feuer im Herd und erhitzte Wasser. Im Abstellraum neben der Küche gab es einen runden Badezuber aus Kupfer, den sie nach oben in eines der leeren Zimmer schleppte. Emily legte sich Seife, einen Waschlappen und ein Handtuch zurecht - diese Sachen hatte sie in der Kommode in Tristans Zimmer gefunden - und begann, Eimer mit heißem Wasser nach oben zu tragen. Als die Wanne endlich halbvoll war, war eine gute Stunde vergangen.
    Emily klemmte eine Stuhllehne unter die Türklinke, zog sich aus, stieg in das Badewasser und ließ sich zurücksinken. Es war eine Wohltat, und sie genoß den Luxus eine kleine Weile, obwohl sie eigentlich keine Zeit verlieren durfte. Tristan konnte jederzeit zurückkommen, und bis dahin wollte sie fertig sein. Sie seifte sich ein und schrubbte sich gründlich. Dann trocknete sie sich ab und schlüpfte in ihr Kleid.
    Die Wanne zog sie Stufe für Stufe die Treppe herunter, denn zum Tragen war sie zu schwer. Sie leerte das Wasser neben der Küche aus und verstaute die Wanne an ihrem alten Platz. Dann lief sie wieder nach oben, kämmte sich die Haare durch und flocht sie zu einem breiten Zopf. Darm warf sie einen prüfenden Blick in Tristans Rasierspiegel, fand sich ganz präsentabel und eilte in die Küche zurück.
    Emily durchsuchte die Regale und Vorratsschränke und fand alles, was sie brauchte, um Biskuits zu backen. Sie hatte ja bei dem Essen bei Aislinn gesehen, daß Tristan ganz versessen auf frische Biskuits war. Sie rollte eben den Teig auf dem Küchentisch aus, als Fletcher an die offene Tür klopfte.
    »Ma'am?«
    Sie lächelte den Jungen freundlich an, aber ein Te il ihrer Hochstimmung verflog, als sie an die Schafe dachte und daran, daß die Banditen vielleicht schon in diesem Moment auf eine Gelegenheit warteten, ihre Herde abz u sch lachten. »Ist alles in Ordnung, Fletcher?«
    »Ja, Ma'am.« Seine Stimme kiekste, als ob der Junge im Stimmbruch wäre. Offenbar war er noch jünger, als Emily angenommen hatte. »Polymarr hat mich geschickt, um nach Ihnen zu sehen.« Er betrachtete ihr Kleid und die ordentlich frisierten Haare. »Sie sehen vollkommen verändert aus, Ma'am. Ich hätte Sie fast nicht erkannt.«
    Emily wandte sich schnell ab, denn sie wollte nicht, daß Fletcher sah, wie sie errötete. »Hier ist alles in Ordnung«, murmelte sie.
    Der Junge erinnerte sich, daß er seinen Hut noch auf dem Kopf hatte, und nahm ihn hastig ab. »Sie ... Sie sehen wirklich toll aus, Ma'am.«
    »Danke, Fletcher, das ist sehr freundlich von dir. Wenn das Essen fertig ist, werde ich etwas rüberbringen.« Allerdings war sie nicht sicher, ob sie dieses Versprechen würde halten können, denn erstens hing es davon ab, daß Tristan zurückkam, und zweitens war es ja noch nicht sicher, ob er an die Lebensmittel gedacht hatte. Er hatte schließlich wichtigere Dinge im Kopf. Emily wäre schon glücklich gewesen, wenn er erst wieder gesund zurück gewesen wäre.
    Die Sonne war untergegangen, und Emily begann, die Lampen im Haus zu entzünden, als sie draußen Gerä u sch e hörte. Sie nahm ihren Achtunddreißiger und ging ins Freie, um nachzusehen.
    Tristan war mit acht kräftigen Pferden zurück, die von Indianern geritten wurden. Er grinste sie schräg an, löste ein Jutesäckchen von seinem Sattel und reichte es ihr. »Da sind zwei Hühner drin und noch ein paar andere Sachen.« Mit dem Daumen deutete er auf die Indianer. »Unsere neuen Schafhirten brauchst du nicht zu bekochen. Sie ziehen es vor, sich selbst zu verköstigen.«
    Emily drückte das Bündel fest an die Brust und war ungeheuer erleichtert. Nicht, weil es nun geschmorte Hühner zum

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