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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuleide tun, aber wenn es sein muss , kann ich dir sehr, sehr weh tun.« Emily hatte Todesangst, aber ihre Vernunft behielt die Oberhand. Sie tat, was der Mann verlangte, und ließ ihren Körper in sich zusammensinken, in der Hoffnung, er würde sie loslassen, we il er glaubte, daß sie ohnmächtig geworden sei.
    Der Trick funktionierte jedoch nicht. Der Kerl stopfte ihr blitzschnell ein Tuch in den Mund und band ein zweites um ihren Kiefer, damit sie den Knebel nicht auswürgen konnte. Dann fesselte er ihre Handgelenke hinter dem Rücken und warf Emily mit solcher Wucht auf den Rücken eines Pferdes, daß sie glaubte, den Knebel zu verschlucken und daran zu ersticken.
    Sie hatte den Mann, der sie überfallen hatte, nicht deutlich gesehen, aber das war gar nicht notwendig, denn sie wusste , daß er der Anführer der Männer war, die vor zwei Tagen zur Ranch gekommen waren, um die Schafe abz u sch lachten.
    Der Mann setzte sich hinter Emily aufs Pferd. Sie spürte seinen Körper und roch seinen Schweiß und seinen sauren Atem, der nach billigem Whiskey stank. Er drückte ihr seinen Hut tief in die Stirn, was ebenso effektiv war, als hätte er ihr die Augen verbunden. Ihr Magen rebellierte, und sie fürchtete, sich erbrechen zu müssen, aber mit eisernem Willen zwang sie ihn, sich zu beruhigen. Da ihr Mund verstopft war, konnte sie sich nicht übergeben - und sie wäre an dem Erbrochenen erstickt.
    Nach einer Weile begann sie wieder gleichmäßiger zu atmen, und sie versuchte, sich über ihre Lage klarzuwerden. Morgen war Sonntag, der Tag, an dem sie Tristan hätte heiraten sollen. Aber daraus würde ja nun nichts mehr werden. Den nächsten Tag würde sie vielleicht gar nicht mehr erleben - oder sich wünschen, tot zu sein. Es war klar, daß die Outlaws sie als Pfand benutzen würden, als Waffe gegen Tristan oder als Köder, um ihn in eine Falle zu locken. Wenn sie ihn erst in ihrer Gewalt hatten, würden sie ihn umbringen. Und dann wäre sie selbst an der Reihe. Diese Männer würden sie sicher vergewaltigen, bevor sie auch sie töteten.
    Emily ermahnte sich, ruhig zu bleiben. Wenn sie wachsam war, würde sich ihr vielleicht eine Chance zur Flucht bieten. Wenn sie aber in Hysterie verfiel, konnte das nur fatale Folgen für sie haben. Und für Tristan auch.
    Tristan spürte, wie sich seine Nackenhärchen aufstellten. Die Pferde schnaubten unruhig und scharrten mit den Hufen. Schwarzer Adler und seine Krieger hatten hinter Tristan einen Halbkreis gebildet, um das Haus und die übrigen Gebäude im Blickfeld zu haben.
    Tristan zog seinen Fünfundvierziger und glitt vom
    Rücken seines Wallachs. Im Oberge schoss des Hauses bemerkte er eine Bewegung, er sah, wie sich ein Vorhang bewegte, dann blitzte ein Gewehrlauf in der Sonne auf. Im gleichen Moment brach hinter ihm die Hölle los. Die Indianer ritten scheinbar wild umher und stießen ihre traditionellen Kriegsschreie aus, um für Verwirrung zu sorgen.
    Tristan nutzte diese Verwirrung und rannte im Zickzack auf das Haus zu. Er hörte, wie hinter ihm die Kugeln in die Erde schlugen, die vom Dach aus abgefeuert wurden. Im Schutz der Hauswand blickte er sich um und sah zu seiner Erleichterung, daß Schwarzer Adler und seine Krieger unverletzt Deckung gefunden hatten und das Feuer erwiderten.
    Im nächsten Moment stürzten zwei Männer vom Dach. Sie waren schon tot, bevor sie auf dem Boden aufschlugen.
    Tristan stieß die schwere Eingangstür auf, die er als Schild benutzte. »Ihr habt keine Chance«, rief er. »Werft eure Waffen aus dem Fenster und ergebt euch. Dann bleibt ihr wenigstens am Leben.«
    Die Antwort war ein Kugelhagel, der durch die Decke brach und die schöne Tür ruinierte.
    »Zum Teufel«, knurrte Tristan verärgert. Er würde sich Ersatz aus San Francisco kommen lassen müssen oder vielleicht sogar aus Mexiko.
    »Wo ist eigentlich deine Braut, St. Lawrence?« rief jemand höhnisch aus dem Oberge schoss . »Wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    Ein eisiger Schauer lief Tristan über den Rücken. Er hätte ja gern geglaubt, daß der Kerl bluffte, aber sein Gefühl verriet ihm, daß dies keine leere Drohung war. Er hob die Hand und gab damit den Indianern das Zeichen, das Feuer einzustellen.
    »Wenn du mir etwas zu sagen hast«, erwiderte er, »dann sag es mir gleich.«
    Schweigen.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Tristan eine Bewegung auf der Wiese. Er atmete tief durch, als er Emilys Pony erkannte, das reiterlos und ohne Sattel langsam zum Haus trottete. Er

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