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Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)

Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)

Titel: Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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fügte er mit Blick auf ihren Mund hinzu – denselben Mund, der schon jeden Quadratzentimeter seines Körpers liebkost hatte.
    Sie presste die Lippen noch entschlossener aufeinander. „Du siehst auch gut aus“, erwiderte sie steif. „Hör zu, ich hole nur rasch meine Handtasche, dann gehen wir rüber zur Schule, damit ich dich dort allen vorstellen kann.“
    „Ja gern.“ Er war sich nicht sicher, wie er ihre abwehrende Haltung interpretieren sollte. „Und was hältst du davon, wenn wir anschließend zum Essen nach Port fahren und ein bisschen an alte Zeiten anknüpfen?“, fühlte er vor, bevor er sich lächelnd an Allie und eine zweite junge Frau wandte, die er soeben erst entdeckt hatte, und hinzufügte: „Wenn ich Sie mir so ansehe, bin ich sicher, dass Sie für den Rest des Tages auch ohne Ihre Chefin zurechtkommen, stimmt’s?“
    „Aber klar doch“, schallte es ihm unisono entgegen.
    „Wunderbar“, erwiderte er, ohne sich um Serinas finstere Miene zu scheren.
    „Also, wo ist deine Handtasche?“, fragte er immer noch lächelnd, weil sie wie angewurzelt dastand. Sie atmete tief durch, bevor sie auf dem Absatz kehrtmachte und zurückging an ihren Schreibtisch.
    „Ich bin übrigens Emma“, erklärte die hinzugekommene junge Frau mit der hellblonden Stachelfrisur ein wenig zu herzlich.
    Sie war die attraktivere von beiden, auch wenn der dunkle Haaransatz verriet, dass sie keine echte Blondine war.
    „Nett, Sie kennenzulernen, Emma“, erwiderte er und fuhr an beide gewandt fort: „Und ich heiße Nicolas. Sind Sie morgen auch mit von der Partie?“
    „Na, was denken Sie denn? Das ist doch ein echtes gesellschaftliches Ereignis. Ganz Rocky Creek kommt und dazu noch viele Leute von außerhalb. Felicity macht schließlich nicht umsonst schon seit Wochen mit Unmengen von Handzetteln Werbung.“
    „Und alles auf meine Kosten“, brummte Serina, die sich wieder zu Nicolas gesellt hatte.
    „Also los, gehen wir.“
    „Viel Spaß! Bis morgen dann, Nicolas“, flötete Emma.
    „Ja, ich freue mich, bis morgen“, gab er zurück.
    Mit zusammengebissenen Zähnen verließ Serina mit Nicolas das Büro. Ein Sonntagsspaziergang würde der heutige Tag nicht werden, das war ihr nur allzu deutlich bewusst.
    „Ich hatte ganz vergessen, wie heiß es hier im Sommer werden kann“, bemerkte Nicolas. „Ich hätte mir kurze Hosen anziehen sollen.“
    Mit seiner Bemerkung lenkte er ihren Blick nicht nur auf seine elegante beigefarbene Beinkleidung, sondern auf seine gesamte Erscheinung. Gut gehalten hatte er sich ja, das musste sie zugeben. Er war hochgewachsen und immer noch genauso schlank wie früher, und auch seinem Gesicht hatten die vergangenen Jahre nichts anhaben können. Allein um Augen und Mund zogen sich ein paar Falten, aber die machten ihn nur noch attraktiver. Das leicht gewellte blonde Haar reichte ihm wie früher über den Hemdkragen. Serina hatte fast vergessen, wie unverschämt lang und dicht seine Wimpern und wie sagenhaft blau seine Augen waren. Diese Augen, die vor so vielen Jahren ihr Mädchenherz hatten höher schlagen lassen.
    Jetzt hatte sie Herzrasen. Und zwar seit dem Moment, in dem er das Büro betreten hatte.
    Ihre unerwünschte Reaktion auf ihn ärgerte sie beträchtlich. Eigentlich müsste sie es doch im Lauf der Jahre gelernt haben, sich zu kontrollieren. Und vernünftiger geworden sein sollte sie auch. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass sich ihre Gefühle nicht allzu offen auf ihrem Gesicht zeigten.
    „Es gibt Schlimmeres als die Hitze“, gab sie hölzern zurück. „Aber der hat doch bestimmt eine Klimaanlage, oder?“ Sie deutete mit dem Kopf auf den Geländewagen.
    „Sicher.“
    „Schön, dann fahren wir eben, obwohl wir das kurze Stück auch zu Fuß gehen könnten“, schlug sie vor. Ihr distanzierter Tonfall täuschte darüber hinweg, dass in ihrem Innern ein Vulkan brodelte.
    Als sie im Wagen saßen, fiel ihr Blick auf seine Hände, die er gerade aufs Lenkrad gelegt hatte.
    „Oh, Nicolas!“, rief sie spontan aus.
    Er fuhr herum. „Was ist?“
    „Deine … deine Hand.“
    „Ach so.“ Er nahm die Linke vom Steuer und hielt sie sich vors Gesicht.
    Da waren nur noch vier Finger, den Daumen hatte man direkt am Gelenk amputiert. Doch damit nicht genug. Sein Handrücken war voller Narben, und die rechte Hand hatte ebenfalls gelitten, wenn auch deutlich weniger.
    „Hübsch, was?“, bemerkte er trocken, während er die Hand wieder aufs Lenkrad legte. „Leider gibt es noch keine

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