Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)
tränennassen Augen flehend an. „Oh Nicolas, du verstehst immer noch nichts. Ich habe dich so sehr geliebt, aber du hast meine Liebe nicht erwidert. Du hast mich im Stich gelassen, als ich dich am dringendsten brauchte, und ich habe nie wieder etwas von dir gehört. Das konnte ich dir einfach nicht verzeihen. Das Problem war nur, dass ich dich trotzdem nicht vergessen konnte.“
Sie starrten sich lange Zeit schweigend an.
Schließlich ergriff Nicolas als Erster wieder das Wort.
„Hast du Harmon auch so geliebt wie mich?“
„Ich habe mit der Zeit gelernt, Greg zu lieben. Er war ein guter Mann und Ehemann. Aber mein Herz hat immer dir gehört, Nicolas. Du warst meine erste Liebe, meine erste und einzige große Leidenschaft.“
Und sie seine.
„Komm, wir fahren zu mir“, bat er heiser.
Sie schaute ihn ungläubig an.
„Ich mache es nicht zur Bedingung für mein Schweigen. Ich werde niemandem etwas sagen, ganz egal, wie du dich jetzt auch entscheidest. Bitte, Serina, ich will einfach nur …“, er musste sich unterbrechen.
„Was, Nicolas?“, fragte sie mit einem gequälten Aufstöhnen. „Was willst du?“
„Ich will dich einfach nur spüren. Ein allerletztes Mal …“
8. KAPITEL
Als Serina erwachte, fiel das Licht der ersten Morgendämmerung auf Nicolas’ Bett.
Von wegen nicht die ganze Nacht bleiben, dachte sie reumütig, da ein Blick auf ihre Armbanduhr ihr sagte, dass es kurz nach sechs war. Leise aufstöhnend hob sie behutsam das Bein, das sie über Nicolas’ schlafenden Körper gelegt hatte, und rollte sich auf den Rücken.
Sie hatte sich zu Recht davor gefürchtet, die Nacht mit ihm zu verbringen. In seiner Leidenschaft war Nicolas nur schwer zu widerstehen, doch sobald er zärtlich wurde, war Widerstand unmöglich. Es hatte gestern keiner großen Überredungskunst bedurft, um sie zum Mitkommen zu bewegen. Und obwohl sie mit dem eigenen Auto gefahren war, war sie immer noch hier.
Nicht dass sie sich wieder unsterblich in ihn verliebt hätte. Wie hätte sie auch, wo sie ihn doch seit einer Ewigkeit ohnehin schon liebte? Aber sie war versucht, sich wieder einmal törichten Hoffnungen hinzugeben. Sehr törichten Hoffnungen, um genau zu sein.
In ihrem tiefsten Innern wusste sie, dass er niemals nach Rocky Creek zurückkehren würde, um hier zu leben. Und heiraten würde er sie natürlich auch nicht. Das Einzige, worauf Serina hoffen konnte, war, dass er noch die ganze Woche hierblieb. Und dass er vielleicht – ganz vielleicht – in den nächsten Jahren bei passender Gelegenheit vorbeischaute. Natürlich nur, wenn es sein Terminkalender zuließ.
Wahrscheinlicher jedoch war, dass er heute ins Flugzeug steigen und sie nie wieder etwas von ihm hören würde.
Über der vergangenen Nacht hatte unverkennbar Abschiedsstimmung gelegen.
Ihr wurde das Herz schwer. Wie sollte sie es aushalten, ihn wieder zu verlieren?
Du musst es einfach, sagte eine innere Stimme schroff. Du hast keine Wahl. Eine Mutter kann nicht einfach zusammenbrechen. Also beweg dich, zieh dich an und fahr nach Hause, bevor die Nachbarn wach werden und mitkriegen, dass du heute Morgen immer noch dasselbe Kleid trägst wie gestern.
Diese Befürchtung trieb sie blitzschnell aus dem Bett. Anders als beim letzten Mal waren ihre Kleider heute früh nicht überall in dem Apartment verstreut. Nicolas hatte sie zärtlich hier im Schlafzimmer ausgezogen. Sie griff sich die Sachen, ging eilig ins Bad und unter die Dusche. Fünf Minuten später war sie bereits fertig angezogen.
Nachdem sie kurz mit kaltem Wasser gegurgelt hatte, fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar. Als sie die Badezimmertür öffnete, stand Nicolas nackt vor ihr.
„Wo willst du denn hin um diese unchristliche Tageszeit?“, fragte er verschlafen.
Ihr Gesichtsausdruck war wahrscheinlich oscarreif. „Nach Hause natürlich“, sagte sie bewusst distanziert.
„Und warum? Felicity ist nicht da. Außerdem ist Samstag, da musst du nicht arbeiten.“
„Heute schon“, widersprach sie. „Emma hat frei. Sie ist zu einer Hochzeit eingeladen.“
„Trotzdem, es ist erst zehn nach sechs. Lass uns wenigstens noch zusammen einen Kaffee trinken. Ich muss dir etwas sagen.“
Ihr Herz machte einen Satz. Er hatte doch hoffentlich nicht seine Meinung geändert?
„Worum geht’s?“, fragte sie wachsam.
„Nichts wovor du Angst haben müsstest. Ich mache nur rasch Kaffeewasser heiß.“ Er drehte sich um, was ihr einen perfekten Ausblick auf seine ebenso perfekte
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