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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Familien nicht, wie damals die MacDovers, vertrieb.
    Als Avery in die große Halle trat, blieb sie zunächst auf der Schwelle stehen und betrachtete eingehend die sechs Männer, die in dem Raum standen. Sie hielten allesamt die Hand am Schwertgriff und starrten sie an, als ob sie sie augenblicklich mit ihren Klingen durchbohren wollten. Aye, genau so hatte sie sich die MacCallens vorgestellt: raubeinige, brutale Kerle, die ihre Probleme mit dem Schwert lösten.
    Ein Schauer der Angst durchfuhr sie, doch Averykonzentrierte sich auf ihren festen Stand, ihre gerade Haltung und ihren direkten und unerschrockenen Blick. Gerade als sie fragen wollte, welcher der Herren Laird MacCallen sei, entdeckte sie einen weiteren Mann, der etwas abseitsstand und, den Rücken ihr zugewandt, einen Wandteppich betrachtete.
    Seinen dunklen Plaid hatte er sich über die linke Schulter geworfen, und die Stoffbahnen hatte er eng um seinen Unterleib gewickelt, so dass Avery jeden Muskel darunter erahnen konnte. Der Mann, den sie für MacCallen hielt, überragte alle anwesenden Krieger um mindestens einen halben Kopf. Die rabenschwarzen Haare hingen in einem langen Zopf über ebenjene imposanten Schultern.
    Zum ersten Mal war sie froh über ihre beachtliche Körpergröße. Neben diesem MacCallen wurden Riesen zu Zwergen, doch der Unterschied wäre noch weitaus schlimmer gewesen, wenn sie die Statur von Anola oder Ann besessen hätte.
    Sie trat in die Mitte der Halle, ohne die kleine Garde des Laird aus den Augen zu lassen.
    »Laird MacCallen.«
    Der Hüne wandte den Kopf und musterte sie aus einiger Entfernung, ehe er entschlossen auf sie zuging. Der Mann trug einen Vollbart, der den unteren Teil seines Gesichts fast vollständig verbarg. Avery mochte keine Bärte, und dieser war ganz besonders unvorteilhaft, ließ er sein Gesicht doch ungewollt lang erscheinen.
    Trotzdem hatte der Laird etwas an sich, das sie innehalten ließ. Etwas, das sie neugierig machte, ihr aberzugleich unheimlich war. Eine dunkle Aura umgab ihn, die sie nicht sehen, aber deutlich spüren konnte. Ihr wurde kalt.
    Doch die Gänsehaut auf ihrem Rücken verschwand schlagartig, als sie in seine feurigen Augen sah, die in dem Licht beinahe schwarz aussahen. Stattdessen stieg plötzlich Hitze in ihr hoch. Aye, er hatte eine gefährliche Ausstrahlung. Und war, von seinem Bart abgesehen, eine imposante Erscheinung. Diese muskulösen Arme schienen seinen Ruf zu rechtfertigen: Tatsächlich sah er aus, als könnte er der beste Schwertkämpfer des Hochlands sein.
    »Aye.« Das Wort klang aus seinem Mund wie das erste Grollen eines Gewitters.
    Als er vor sie trat, musste sie den Kopf heben, um ihm in die Augen sehen zu können. Sie war es nicht gewohnt, zu jemandem aufschauen zu müssen, und seine enorme Körpergröße flößte ihr Respekt ein.
    Dennoch hielt sie seinem Blick stand, und sie meinte, plötzlich unter seinem Bart ein kleines Lächeln zu erkennen. Nur sehr kurz, aber doch ein Anzeichen dafür, dass dieser Mann kein grauenhafter Dämon, sondern ein Mensch war.
    »Du bist nicht MacBaine«, drang seine tiefe männliche Stimme an ihr Ohr.
    »Ihr irrt. Mein Name ist Avery MacBaine.«
    Ein seltsames Funkeln trat in seine Augen. »Avery MacBaine«, wiederholte er. »Ich will den Chief sprechen. Sag ihm, dass ich hier bin, Weib. Beeil dich.«
    »Worum geht es?«, fragte sie, darum bemüht, freundlichzu klingen, obgleich sie es nicht leiden konnte, wenn man sie Weib nannte. Immerhin hatte sie ihm ihren Namen gesagt.
    Sein finsterer Gesichtsausdruck wandelte sich in einen sichtlich überraschten. Wahrscheinlich war er es gewohnt, dass seine Befehle ohne jegliches Zögern ausgeführt wurden. Dann aber lachte er leise. »Was geht es dich an, Weib? Das ist eine Sache zwischen MacBaine und mir.«
    »Mein Vater«, sie betonte jedes Wort, »weilt derzeit nicht auf Green Castle. Die Geschäfte, Ihr versteht? Ich vertrete ihn so lange, also werdet Ihr wohl mit mir vorliebnehmen müssen.«
    »Der Stellvertreter des Chiefs ist eine Frau?« MacCallen grinste nun, und seine Männer lachten. Avery verstand nicht recht, was sie so belustigte.
    »Ihr versteht es, mich zu amüsieren.«
    »Eine Frau, das ist köstlich. Aber seht, sie hat ja auch ein Schwert. Vielleicht ist es ja auch nur ein weibischer Kerl? Avery – ist das nicht ein Männername?«, hörte sie einen seiner Wachhunde hinter sich fragen.
    Der Kommentar ließ Avery um ein Haar die Regeln des Anstands vergessen. Sie krampfte die

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