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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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sollte er sich wohl überlegen, wen er sich zum Feind macht.« Seine Worte klangen hart und entschlossen.
    Avery runzelte verblüfft die Stirn. Vater hatte die Pacht für dieses Halbjahr nicht an MacCallen gezahlt? Das passte nicht zu ihm. Hatte er letztlich doch erkannt, dass es ein großer Irrsinn war, für das Land zu zahlen,das schon immer ihrer Familie gehörte? Sie verspürte einen gewissen Stolz, dass Vater MacCallen letztlich die Stirn geboten hatte, wie sie es sich immer gewünscht hatte.
    »Warum fordert Ihr diese Pachtzahlung? Das Land gehört meiner Familie, völlig gleich, was auf Eurer Urkunde stehen mag. Der König hatte kein Recht, einfach darüber zu verfügen. Bedeuten Euch die alten Clangesetze nichts, dass Ihr sie mit Füßen tretet? Ihr gehört einer alten, ehrwürdigen Familie an und seid mit der schottischen Tradition genauso verbunden, wie wir es sind.«
    Avery wusste selbst nicht, was in sie gefahren war, als sie Laird MacCallen ihre Vorwürfe an den Kopf warf.
    Und er schien von ihrer Ansprache keineswegs beeindruckt. »Wenn Ihr nicht zahlen wollt, verlasst das Land, das man dem Clan der MacCallens zugesprochen hat.«
    »Es ist nicht Euer Land.« Sie war so wütend, dass sie sich zusammenreißen musste, um ihn nicht anzuschreien.
    Die MacCallens starrten sie ungläubig an. Keiner von ihnen hatte wohl erwartet, dass sie ihrem Chief gegenüber derart forsch auftreten würde. Nicht einmal Avery selbst hatte damit gerechnet. Wohl wusste sie sich durchzusetzen, aber normalerweise ging sie bedachter vor.
    »Pass auf, was du sagst, Weib.« Einer der Gefolgsmänner ging einen Schritt auf sie zu.
    »Nay, lass sie«, unterbrach ihn der Laird.
    Avery sah MacCallen an. Wie konnte er nur soarrogant und selbstgerecht sein, so stur? Wie konnte er nur die alten Traditionen und Regeln missachten, die Teil ihrer Geschichte waren? Die MacCallens besaßen doch bereits große Gebiete, die sich vom Norden bis zur Insel Skye erstreckten. Was wollte er denn noch? Ganz Schottland?
    Die Männer sahen erwartungsvoll zum Laird, aber MacCallen blieb erstaunlich gelassen.
    »Du unterliegst einem Irrtum. Das Recht ist auf meiner Seite. Außerdem verhandle ich nicht mit einer Stellvertreterin. Die Entscheidung liegt bei deinem Vater. Richte ihm aus, was ich fordere. Ich gebe ihm drei Wochen, sich zu besinnen. Das ist mehr als großzügig, möchte ich meinen. Er kann mir einen Boten schicken oder das Geld persönlich vorbeibringen.«
    Mit diesen Worten schritt er erhobenen Hauptes an ihr vorbei zum Ausgang der Hauptburg. Seine Mannen folgten ihm ohne ein Wort des Abschieds, und Avery ließ sie ziehen. Weitere Diskussionen würden nichts helfen. Dieser Kerl war viel zu verbohrt und machtgierig, als dass er auch nur versucht hätte, ihren Standpunkt zu verstehen.
    Sie war erschüttert. Was war aus jenem anziehenden Mann von damals geworden? Sie seufzte. Falls er sie wiedererkannt hatte, hatte er es sich nicht anmerken lassen. Was musste ihm widerfahren sein, dass er sich so geändert hatte?

    Ewan MacCallen lächelte, als er mit seinen Mannen durch die Lande gen Heimat ritt. Diese Avery MacBaine war nicht nur eine herbe Schönheit, er hatte auch ihre Leidenschaft gespürt, als sie für ihren Vater und ihren Clan eingetreten war.
    Wenn es etwas gab, das er schätzte, so waren es Loyalität, Mut und ebendiese Leidenschaft, die Menschen dazu brachte, Dinge zu bewegen. Früher hatte auch er diese Leidenschaft in sich gespürt. Doch heute war das anders.
    Ohne dass es die Tochter MacBaines ahnte, hatte sie ihm diesen Tag versüßt. Zwar kannte sie ihre Grenzen nicht und mischte sich gar in Dinge ein, die sie nichts angingen, aber vielleicht war es genau das, was er so erfrischend an ihr fand? Sie sagte ihre Meinung frei heraus, kuschte nicht und war keine Speichelleckerin wie jene Frauen, die seit Elisabeths Tod vergebens um ihn warben.
    Avery hatte ihn beeindruckt und zum Lachen gebracht mit ihren absurden Ausflüchten. Vermutlich würden weder sie noch ihr Vater jemals erfahren, dass er die Frist von drei Wochen nur deshalb angesetzt hatte, weil sie ihm so sehr imponiert hatte.
    Sein ursprünglicher Plan war gewesen, MacBaine mit Waffengewalt Druck zu machen, hätte er sich weiterhin geweigert, die Pacht zu entrichten. Seltsamerweise kreisten seine Gedanken nun weniger um die Pacht als vielmehr um diese Wildkatze. Eine Frau, die ein Schwert an ihrem Gurt trug!
    Zu gern hätte er sie einmal kämpfen sehen. Hätte gesehen,ob sie

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