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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Ihr?«
    Die Spitze ihrer Klinge raste auf seinen ungeschützten Bauch zu. Mit einem gekonnten Schlag wirbelte er ihr Schwert herum. Sie versäumte, es zu parieren, und wandte ihm stattdessen ihre ungeschützte Seite zu. Ererkannte diese Schwäche, die er bei jedem anderen Gegner zu seinem Vorteil genutzt hätte. In ihrem Fall zögerte er zu lange.
    Er ließ von ihr ab, so dass sie ihre Ausgangspositionen wieder einnehmen konnten. »Ich könnte dich unterrichten.«
    Sie hielt inne und legte den Kopf schief. »Ich bin bereits ausgebildet worden.«
    »Das ist nicht zu übersehen. Dennoch kannst du deinen Kampfstil noch verbessern.«
    Sie ließ das Schwert sinken und kam auf ihn zu. »Warum solltet Ihr Eure Feindin unterrichten?«
    »Ich suche einen Trainingsgegner, der mir gewachsen ist. An dem ich mich messen kann. Der ab und an sogar eine Herausforderung darstellt.«
    »Und was, denkt Ihr, könnt Ihr mir beibringen, was ich noch nicht kann?«
    »Wir bauen deine Muskeln auf. Du brauchst mehr Kraft. Ausdauer und Geschwindigkeit sind nicht alles. Du musst dazu in der Lage sein, harte Schläge abzufangen. Hätte ich meine ganze Kraft eingesetzt, lägst du am Boden.«
    »Pah, das sagt Ihr.«
    »Wir können es gern ausprobieren. Aber es ist sinnvoller, wenn du dich schonst, damit du bald mit deinem Training beginnen kannst.«
    »Mehr Kraft also – was noch?«
    »Ich werde dir ein paar Tricks zeigen, die im Ernstfall dein Leben retten können.«
    »Von welchen Tricks sprecht Ihr?«
    »Die schnelle Entwaffnung des Gegners. Ich zeige es dir. Greif mich an.« Er legte demonstrativ sein Holzschwert auf den Boden.
    Avery runzelte die Stirn. »Seid Ihr Euch sicher, dass ich das tun soll?«
    »Aye.«
    »Nun gut. Auf Eure Verantwortung.« Sie zuckte mit den Schultern und stürmte auf ihn zu. Sie holte seitlich aus und ließ das Schwert auf seine rechte Schulter zusausen.
    Ewan kam ihr mit einem großen Schritt entgegen. Plötzlich standen sie sich Brust an Brust gegenüber, und ihr Schwert erreichte seinen Körper nicht mehr. Mit beiden Händen hielt er ihren Arm fest. Verblüfft starrte sie ihn an. Er vollzog eine rasche Drehung, so dass er ihr den Rücken zuwandte, und drehte ihr Handgelenk leicht um. Sie hatte keine andere Wahl, als die Klinge fallen zu lassen.
    »Wie habt Ihr das gemacht?«
    »Das war der MacCallen-Trick. Ich gebe zu, ich habe ihn nicht selbst entwickelt, aber ich habe ihn schon mehr als einmal erfolgreich angewendet.«
    »Beeindruckend.« Sie starrte noch immer auf das Schwert am Boden. »Ihr habt mich vollkommen überrascht.«
    »Aye. Das war der Sinn der Übung. Habe ich dich überzeugt?«
    »Der Schwertkampf ist mein Leben. Jeder Mann, der mit dem Schwert besser umzugehen vermag als ich, hat meinen vollen Respekt. Und wenn es möglich ist, meineTechniken unter Eurer Anleitung zu verbessern, werde ich alles tun, was dafür nötig ist. Nur frage ich mich immer noch: Warum wollt Ihr Eure eigene Feindin stärken? Es gibt gewiss auf Eurer Burg genügend Trainingsgegner, die ebenso eine Herausforderung für Euch wären.«
    Diese Frage konnte er nicht ehrlich beantworten. Er konnte ihr schwerlich sagen, dass ihn seine Neugierde trieb. Dass ihm ihre ehrliche, offene Art gefiel, ihr Ehrgeiz. Dass er gern mit ihr zusammen war. Stattdessen erklärte er gelassen: »Ich kenne die Techniken und Tricks aller meiner Männer. Sie fordern mich nicht mehr.«
    Avery gab sich damit zufrieden.
    »Wir fangen heute noch an. Deine erste Aufgabe wird es sein, den Stall auszumisten.«
    Ihr Blick verhärtete sich abrupt. »Ich bin doch kein Stallbursche.«
    Ihre Reaktion amüsierte ihn. »Unterschätze die Arbeit im Stall nicht. Es ist eine gute Methode, die Armmuskeln aufzubauen.«
    Avery kräuselte skeptisch die Lippen. »Wenn Ihr einen muskulösen Gegner wünscht, nehmt besser doch einen Eurer Männer.«
    »Meine Krieger behaupten, du hättest sie ordentlich ins Schwitzen gebracht. Und du sagtest selbst, es hätte mehrere von Allistors Sorte gebraucht, um dich niederzuringen. Ich denke, einen besseren Kämpfer als dich kann ich nicht finden.«
    »Wenn Ihr meint. Doch ich werde wohl das schöne Kleid bei der Arbeit ruinieren.«
    »Wie ich schon sagte, ich besorge dir einen Plaid. Man wird dich danach zum Stall führen. Und heute Abend sehen wir, wie es dir ergangen ist.«

    Avery fühlte sich wie neugeboren in ihrem Plaid. Er war zwar etwas zu groß geraten, da er Ewan MacCallen gehörte, fühlte sich aber auf ihrer Haut weit

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