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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Was immer Ihr mit mir vorhabt, ich werde mich zur Wehr setzen!« Ihre Stimme bebte, aus Angst, dass er jeden Augenblick wild über sie herfallen würde.
    »Nicht doch.« Er hob beide Hände und grinste. »Ich dachte, du hättest mich anders kennengelernt.«
    Aye, das hatte sie. Doch wer wusste schon, ob er nicht seine Meinung über Nacht geändert hatte?
    »Was wollt Ihr?«
    »Du bist nicht gerade passend gekleidet.«
    Sie nickte zustimmend. Wie gut, dass sie einer Meinung waren. Das Kleid war die reinste Katastrophe. Zumindest an ihr.
    »Ich werde sehen, dass ich dir einen Plaid organisiere. Wie geht es deinen Wunden?« Er musterte sie kritisch.
    »Ich spüre nur noch einen leichten Schmerz. Nicht der Rede wert. Aber dies wird wohl kaum der Grund sein, warum Ihr mich sehen wollt.«
    »Richtig. Lass uns beginnen.«
    »Womit? Ich verstehe nicht …«
    Ewan ging zur Tafel und hob ein Schwert aus Holz hoch – eine Spezialanfertigung, wie sie Avery noch nie gesehen hatte. Sicherlich sehr praktisch, wenn man den Schwertkampf erlernen wollte. Er warf es ihr zu, und sie fing es geschickt auf.
    »Die Reflexe einer Wildkatze«, sagte er anerkennend und nahm ein zweites Schwert in die Hand, das er elegant durch die Luft gleiten ließ. Es klang wie stürmischer Wind. Kraftvoll und mächtig.
    »Ihr wollt mit mir kämpfen?«, dämmerte es ihr allmählich. »Ist das Euer Ernst?«
    »Ich möchte sehen, was du kannst.«
    Avery lachte leise. Dieser MacCallen war verrückt. Auf eine ungewöhnliche, fast schon sympathische Weise, doch eindeutig verrückt. »Weswegen die Holzschwerter? Fürchtet Ihr, ich könnte Euch verletzen?«
    Ewan hob amüsiert eine Augenbraue. »Diese Möglichkeit habe ich noch gar nicht in Betracht gezogen. Ich hatte bei der Wahl der Waffen an deine Sicherheit gedacht.«
    »Warum sollte ich mich darauf einlassen?«
    »Wolltest du nicht beweisen, dass du es mit jedemaufnehmen kannst, selbst mit mir, dem besten Schwertkämpfer des Hochlandes?«
    »Ihr seid ziemlich von Euch eingenommen.«
    »Ich weiß, was ich kann.« Es gab keinen Mann, der ihn je besiegt hatte. Von Russell MacDover abgesehen, aber der war längst tot.
    »Dann wisst Ihr hoffentlich auch, dass Ihr mir gegenüber einen Vorteil habt. Ich müsste nun eigentlich darauf bestehen, dass auch Ihr Euch ein derart unpraktisches Gewand überstreift.« Sie deutete auf das bodenlange Kleid, das ihren Körper schmückte.
    Ihre Worte zauberten ein Lächeln auf seine Lippen. Sie ließen ihn sogar vergessen, wem das Stück einst gehörte, und er schüttelte belustigt den Kopf. »Ich fürchte, es wird sich keines in meiner Größe finden lassen.«
    »Da mögt Ihr recht haben. So ganz überzeugt bin ich auch nicht, ob es Euch zu Gesicht stünde.«
    Er lachte. Diese Frau hatte einen ungewöhnlich guten Humor.
    »Also gut, wagen wir es. Aber sollte ich Euch weh tun, beklagt Euch hinterher nicht. Seid Ihr bereit?«, fragte sie.
    Sein Lachen wurde lauter. Verdammt, sie hatte wirklich eine große Klappe. Er wusste nicht, ob er die MacBaines um dieses Weib beneiden oder sie bedauern sollte.
    Unzufrieden strich sie über die Falten des Kleides. Er musterte sie. In dem roséfarbenen Gewand sah sie ganz zauberhaft aus. Und die Tatsache, dass sie in der Rechten ein Holzschwert hielt, machte sie in seinen Augennur noch interessanter. Sie wirkte weiblich, grazil, aber auf ihre Weise auch stark und gefährlich. Ein ungewöhnlicher Kontrast.
    Ewan nickte langsam. In diesem Moment schoss sie auf ihn zu. Mit einer Hand hob sie das Schwert in die Höhe, in der Absicht, es sogleich auf ihn niedersausen zu lassen. Mit der anderen zog sie ihr Kleid auf Kniehöhe, um nicht darüberzufallen.
    Ewan riss gekonnt seine eigene Klinge hoch und fing damit den Aufprall scheppernd ab.
    »Du bist wahrlich schnell«, sagte er beeindruckt.
    Aber er war noch schneller. Er stieß sie ein Stück zurück, und Avery drohte über ihr Kleid zu stolpern, fing sich aber noch im rechten Moment. Sie umkreiste ihn wie eine Raubkatze, die in ihm eine lohnende Beute sah.
    »Ihr seid aber auch nicht zu verachten.«
    Sie griff erneut an. Dieses Mal schlugen die Schwerter in schneller Folge aufeinander. Ihr leises Keuchen und der verbissene Gesichtsausdruck verrieten, dass sie der Angriff deutlich mehr Kraft kostete als ihn und dass sie sich stärker verausgabte. Aber das lag auch an ihrem Gewand, das musste er ihr zugestehen.
    »Deine Stärke ist die Geschwindigkeit, doch es mangelt dir an Kraft.«
    »So, meint

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