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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Visagen – bis auf eine.
    Allistor stellte sich vor die Tür, während Rowan sich auf die Abgrenzung einer Stallbox schwang. Der Fremde aber kam bedrohlich näher.
    Er war von stattlicher Größe. Sein vorstehender Unterkiefer verlieh ihm einen animalischen Ausdruck. Kalt starrte er sie aus seinen eisblauen Augen an. Avery richtete sich gerade auf und versuchte, ihr Kinn möglichst hoch zu recken und seinem Blick standzuhalten.
    »Fleißig bei der Arbeit?«, fragte er und grinste teuflisch. Sie ärgerte sich, dass sie die Mistgabel am Boden liegen gelassen hatte, zu weit entfernt, als dass sie das Gerät mit der Hand hätte greifen können. Stattdessen wich sie an die Stallwand zurück.
    »Wer seid Ihr, und was wollt Ihr von mir?«
    »Chieftain Borgas.«
    »Ihr seid der Mann, der den Überfall auf mein Dorf verübt hat. Habe ich recht?«
    Er nickte nur.
    Also hatte Laird MacCallen sein Versprechen gehaltenund den Chieftain abgeurteilt. Sie war erleichtert, sehr erleichtert sogar. Augenscheinlich war er doch ein Mann des Wortes. Der rötliche Schatten, der über dem linken Auge des Chieftains lag, verriet, dass es nicht nur bei einem Gespräch geblieben war.
    »Was wollt Ihr von mir?«, wiederholte sie ihre Frage, obgleich sie fürchtete, die Antwort längst zu kennen.
    »Der gute Allistor hat mir geflüstert, dass du nicht ganz unschuldig am Streit zwischen dem Chief und mir bist.« Ein verächtliches Grollen klang von der Tür zu ihr herüber. »Ich wollte sehen, welches Weibsstück mich in derartige Schwierigkeiten bringt und meint, damit ungeschoren davonzukommen.«
    Der Glanz in Borgas’ Augen, sein lüsterner Gesichtsausdruck und die unverkennbare Beule, die sich unter dem Stoff seines Plaids abzeichnete, ließen sie innerlich erzittern.
    »Da du gerade so fleißig bist, vielleicht kannst du mir ein wenig … zur Hand gehen«, sagte er und grinste sie mit offenem Mund an, so dass sie seine fauligen Zähne sehen konnte. Seine Hand wanderte zu der sichtbaren Ausbuchtung zwischen seinen Beinen.
    »Dann verzeihe ich dir womöglich sogar. Ich bin schließlich nicht nachtragend.«
    Nur noch wenige Schritte trennten sie voneinander, als Avery ein schmatzendes Geräusch vernahm, das vor kurzem ihr eigener Stiefel genauso verursacht hatte. Sie unterdrückte ein Schmunzeln.
    Angewidert blickte er nach unten und rümpfte die Nase.»So ein Scheißdreck!«, knurrte er. Dann funkelte er sie zornig an, als sei es ihre Schuld, dass er in Pferdemist getreten war.
    Nun, eigentlich war es das sogar, schließlich sollte sie den Stall saubermachen. Umso besser, dass sie noch nicht damit fertig war. Denn amüsant war das Schauspiel, das sich ihr bot, durchaus. Chieftain Borgas versuchte ungeduldig, den Mist unter seinem Schuh am Boden abzustreifen. Auch an seinen Sohlen klebte der Dreck hartnäckig fest. Seine Flüche wurden immer derber und lauter, so dass Averys Schadenfreude langsam einer wachsenden Unruhe wich.
    Sie wünschte, sie hätte durch das Loch gepasst, aber sie war einfach zu kräftig. Also blieb ihr nur die Flucht nach vorne. »Ich miste hier die Ställe des Laird aus. Für deinen Mist bin ich nicht zuständig. Hast du keine eigene Hand?«, fauchte sie den Chieftain an.
    Dieser hielt inne, nur um kurz darauf seine Hand unter seinen Plaid zu schieben und sein Gemächt zu schaukeln. Avery verzog das Gesicht.
    »Habe ich«, sagte er grinsend. »Deine würde sich hier unten aber viel besser anfühlen.«
    Seine Kumpanen brachen in schallendes Gelächter aus. »Und wenn du mit ihm fertig bist, darfst du bei mir ran«, rief ihr Allistor zu.
    »Moment, Leute. Sie kämpft wie ein Mann. Woher wollen wir wissen, dass sie keiner ist? Vielleicht hat sie Eier?«, mischte sich Rowan ein.
    »Du hast recht, mein Charaid. Das sollten wir überprüfen. Ich lasse keinen Kerl an meine edlen Teile.«
    »Lieber würde ich Pferdemist anfassen!«, brüllte Avery und meinte es todernst.
    Ebenso ernst war Borgas’ Blick. Langsam zog er sein Schwert aus der Scheide und richtete die Spitze auf sie. »Genug mit den Zicken. Zieh dich aus. Mach schon, oder du wirst meine Klinge spüren.«
    Ihr Blut geriet in Wallung, und die Hitze stieg ihr ins Gesicht. Was fiel dem Kerl ein? Und doch gab es keinen Ausweg. Sie zwang sich, ruhig zu atmen, sich zu sammeln.
    »Wenn du deinen hässlichen Kopf behalten willst, solltest du mich nicht länger warten lassen«, schrie er sie unbeherrscht an und schwang seine Waffe über ihrem Kopf.
    Avery duckte sich

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