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Leidenschaft in Rot

Leidenschaft in Rot

Titel: Leidenschaft in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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sagte, sie habe gut geschlafen, danke. Es ist ein wunderschöner Tag. Der Wind hat aufgehört. Es ist viel wärmer.
    Sie sagte, bei den Eiern sei sie sich nicht sicher gewesen. Ich sagte, Rührei sei mir recht. Der Saft war kalt, der Kaffee köstlich, der Schinken knusprig, die Eier gut durch. Sie deckte den Tisch in der Nische. Es war ein Vergnügen, ihr zuzuschauen. Sie machte keinerlei Eindruck von Hast. Und doch war jede Bewegung sicher und ging fließend und ohne zu zögern in die nächste über. Alles war faszinierend rasch fertig.
    Sie trug eine graue Flanellhose und einen gelben Pullover. In Hosen sah sie besser aus, als ich gedacht hätte. Sie war nicht eigentlich schön. Die langbeinige Figur war eine Spur zu üppig am Allerwertesten und zu voll an den Oberschenkeln, um in Hosen großartig auszusehen. Die Venus von Milo in Stretchhosen hätte furchtbar ausgesehen. An schlaksigen Teenagern, die gerade erwachsen werden, oder an der kalkulierten schlanken Grazie einer Lysa Dean machen sie sich ganz gut. Aber der Körper einer reifen Frau, der sie etwas zu sehr ausfüllt, wirkt ein bißchen verloren und leicht anrührend. Dana hätte sich eine Stretchhose nicht leisten können, ging aber in der wundervoll geschnittenen Hose noch durch. Ihr Bund war hoch genug, damit die Figur etwas korrigiert wurde. Und sie war so klug, Sandalen mit etwa drei Zentimeter hohen Absätzen zu tragen, die ihre Taille ein Stück nach oben verlagerten.
    Während wir beim Frühstück saßen, wurde mir klar, wieso sie Lysa Dean eine Menge Geld wert war. Sie besaß die Fähigkeit, sich rasch auf jede Situation einzustellen und mit einem Minimum an Aufwand effizient zu funktionieren. Sie hatte überhaupt nichts Unterwürfiges. Sie war sich ihrer eigenen Würde bewußt.
    Ich erzählte ihr von der Busted Flush und wie ich sie erworben hatte. Das ist eine meiner Glanznummern. Ich erwarte nicht, daß sich die Leute am Boden wälzen, aber im allgemeinen zeigen sie doch etwas mehr Belustigung als Dana. Ihr Lachen war höflich und kam an den richtigen Stellen.
    Bei Kaffee und Zigaretten kam das kleine Notizbuch zum Vorschein.
    »Ich habe etwas herumtelefoniert, Travis. Carl Abelle ist tatsächlich in der Mohawk Lodge. Er leitet dort die Skischule als freier Mitarbeiter und führt das Sportgeschäft. Es wäre unmöglich, dort unterzukommen. Sie sind völlig ausgebucht. Falls Sie zuerst dorthin wollen, haben wir einen Flug von Miami nach Kennedy Airport, wo wir morgen um Viertel nach zwei eintreffen. Ein Anschlußflug bringt uns zum Utica-Rome Airport, Ankunft vier Uhr zehn. Von da aus sind es etwa sechzig Meilen mit dem Auto nach Speculator über die Route 8, und die Straßen sind frei.«
    »Was meinen Sie mit falls ich zuerst dorthin will?«
    »Lassen Sie mich über die anderen berichten. Die M’Gruders sind geschieden. Sie konnte ich nicht ausfindig machen. Er hat wieder geheiratet, erst vor kurzem. Sie sind entlang der Pazifikküste nach Acapulco gegondelt. Möglicherweise befinden sie sich inzwischen auf dem Rückweg. Ich denke, daß es mir gelingen wird, seine Ex-Gattin noch aufzustöbern. Aber ich hatte noch ein wenig Zeit und dachte, ich könnte vielleicht noch etwas über Nancy Abbott herausfinden. In Ihren Notizen stand, ihr Vater könne Architekt sein. Ich habe die üblichen Quellen überprüft und bin auf einen Architekten an der Westküste gestoßen, Alexander Armitage Abbott in San Francisco. Ich habe einen Freund in San Francisco, eigentlich einen alten Freund von Bill, der jeden kennt. Der Architekt hat eine Tochter namens Nancy, Alter 24 Jahre, auf die die Beschreibung paßt. Es muß sich also um die gleiche handeln. Sie hat eine geschiedene Ehe hinter sich. Sie ist Alkoholikerin. Sie ist schon so oft in Schlamassel geraten, daß die Familie sie quasi abgeschoben hat. Er sagte, er würde ein paar Anrufe machen und mich dann zurückrufen. Das hat er getan. Sie ist in Florida, in irgendeinem freiwilligen Entziehungssanatorium drunten in Bastion Key. Es nennt sich Hope Island. Kennen Sie es?«
    »Ich habe einmal eine Kundin hingebracht. Dreimal habe ich sie hingebracht, aber es hat nichts geholfen. Vielleicht wird es noch von dem gleichen Burschen geleitet.«
    »Einem Mr. Burley? Ich habe nachgesehen.«
    »Der ist es. Er hat sich viel Mühe gegeben mit meiner Freundin. Aber am Ende hat sie sich ein Auto gemietet und ist damit mit ungefähr hundertfünfzig Sachen in einen Mangrovensumpf gefahren.«
    »Ich dachte ... weil sie schon

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