Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
ihrvorher gegeben hatte. Sie wollte glauben, dass ihm an ihr lag. Und deshalb musste sie sich ganz besonders vorsehen. Offensichtlich war sie auf eine sehr gefährliche Weise verletzlich. Und es hatte ihr gerade noch gefehlt, dass sie sich in einen Mann verliebte, der sich mit Sicherheit von ihr abwandte, sobald er die Wahrheit über ihr Leben erfuhr.
    Am Sonntag war die Wache unbesetzt – abgesehen von einer einzigen Person, die zum Telefondienst eingeteilt war. Kurz vor Mittag betrat Mark sein Büro und setzte sich lustlos an seinen Tisch, der mit Unterlagen voll beladen war.
    Eines Tages werde ich den Papierkram bewältigen, redete er sich aufmunternd zu. Das Problem war, dass er Schreibtischarbeit hasste und daher wenig motiviert war.
    Sheriff Rafe Rawlings drohte immer wieder mal damit, alles anzuzünden. Doch das beeindruckte Mark herzlich wenig.
    Nun lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und musterte die Aktenberge. Vielleicht sollte ich alles in einen Karton schieben und mit reinem Tisch von vorn anfangen. Oder vielleicht …
    Das Telefon klingelte. Erleichtert über die Gnadenfrist stürzte er sich darauf. „Kincaid.“
    „He, Mark, hier ist Ralph Wayne. Was tut sich so im Kaff am Ende der Welt?“
    „Ralph!“ Mark grinste erfreut und stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch. „Treibst du dich immer noch in der Lasterhöhle rum und hoffst auf einen Glückstreffer?“
    „Du hast gut reden, du bist da draußen in Montana auf dem Land. Was ist heute bei euch das Verbrechen des Tages? Sind die Kühe nicht von der Weide nach Hause gekommen?“
    „Genau. Aber ich habe sie geschnappt, und jetzt sitzen sie ihre Zeit ab.“
    Beide Männer lachten.
    „Wie geht es Sal?“ erkundigte sich Mark und sah dabei die zierliche Frau seines großen starken Freundes vor sich. „Oder hat sie dich inzwischen verlassen?“
    „Das hättest du wohl gern! Es geht ihr großartig, genau wie den Kids. Ralph Junior fängt langsam an, sich für Mädchen zu interessieren.“
    „Unmöglich! Er ist doch noch nicht mal zehn.“
    „Stimmt aber. Erst gestern hat seine Freundin angerufen und wollte ihn sprechen. Ich habe fast einen Herzanfall gekriegt.“
    Ralph war ein hingebungsvoller Ehemann und Vater. Es gelang ihm auf bewundernswerte Weise, Beruf und Familie voneinander zu trennen. Abend für Abend, wenn er das Revier verließ, war er zu hundert Prozent bei Ehefrau und Kindern. Mark hatte viele schöne Abende im Kreis der Familie verbracht.
    „Und was tut sich so im Dezernat?“, wollte er nun von seinem Freund wissen.
    Ralph zögerte, bevor er erwiderte: „Deswegen rufe ich an. Ich habe Neuigkeiten.“
    Mark versteifte sich. „Von Sylvia?“
    „Ja.“
    „Hat sie sich wieder mal ein neues Gesuch einfallen lassen? Beim letzten Mal hat sie doch auf Unzurechnungsfähigkeit plädiert, stimmt’s? Oder ist es jetzt so weit, dass ich vorbeikommen muss?“ Mark wollte nicht, dass Letzteres zutraf. Er wusste, dass Sylvia sich alles Erdenkliche einfallen ließ, um das Gerichtsverfahren so lange wie möglich hinauszuzögern, aber irgendwann mussten ihr die Alternativen ausgehen. Ihm war herzlich wenig daran gelegen, nach New York zurückzukehren, um gegen sie auszusagen. Genauso wenig wollte er ihr gemeinsames Privatleben so in der Öffentlichkeit breitgetreten wissen.
    Bevor er nach Whitehorn zurückgekehrt war, hatte er sich gegen ein Wiedersehen mit ihr gesträubt, weil er nicht fassen konnte, wie naiv er ihr auf den Leim gegangen war. Nun wollte er sie nicht sehen, weil sie ihm nichts mehr bedeutete. Er hatte sich alle Mühe gegeben, um sie und ihre Taten hinter sich zu lassen. Er wollte nach vorn blicken.
    „Es geht nicht um ein Gesuch“, erwiderte Ralph. „Es ist … Ach, verdammt, Mark, ich weiß nicht, wie ich es dir schonend beibringen soll. Sie ist tot. Sie hat sich umgebracht.“

7. KAPITEL
    Sie hat sich umgebracht.
    Die Worte hallten in Marks Kopf wider, aber er konnte sie nicht begreifen.
    „Mark?“, fragte Ralph nach. „Bist du noch dran?“
    „Ja, ich bin da.“
    „Es tut mir leid.“
    Mark wusste nicht, was er empfand. Vielleicht war er schockiert. Oder verblüfft. Seine Brust schmerzte; das Atmen fiel ihm schwer.
    Tot . Sylvia war tot. Sie hatte schließlich doch noch einen Weg gefunden, um zu verhindern, dass sie für ihre Tat bestraft wurde. Er hatte geahnt, dass sie bis zum Äußersten gehen würde. Aber Selbstmord? Hatte sie einfach aufgegeben, oder war auch das Teil eines größeren Planes?
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher