Leidenschaft und Pfefferkuchen
Kollegium und einen ausgezeichneten Lehrplan.“
„Wie bezahlst du dafür?“
Darcy stützte sich auf einen Ellbogen. „Nicht durch Geldwäsche.“
„Aua!“, rief Mark und verzog das Gesicht. „Das hat gesessen.“
Sie küsste ihn flüchtig. „Entschuldige, war nur ein Scherz. Ich bin bisher einigermaßen gut klargekommen. Ich hatte einige Ersparnisse, als wir hierhergezogen sind, und die Schulleitung erlaubt mir, monatlich statt pro Semester im Voraus zu bezahlen. Das Geld, das du in der Spieldose gefunden hast, ist praktisch mein gesamtes Vermögen.“
„Du solltest es nicht im Haus aufbewahren.“
„Ich weiß. Aber ich werde überwiegend in bar bezahlt und erspare mir gern den Weg zur Bank. Dirks Therapeut hat mir vor ein paar Tagen gesagt, dass wir seiner Einschätzung nach für eine finanzielle Beihilfe infrage kommen. Ich versuche, mir keine falschen Hoffnungen zu machen, aber wenn der Staat auch nur die Hälfte des Schulgelds übernimmt, bedeute es eine riesige Hilfe.“
„Und bis dahin übst du zwei Jobs aus.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hatte schon mal drei Arbeitsstellen gleichzeitig. Das ist nichts Neues für mich.“
Er musterte sie mit undurchdringlichem Blick. „Du bist eine verblüffende Frau, Darcy Montague. Ich bin beeindruckt.“
Seine Worte bewirkten, dass sich eine wohlige Wärme in ihr ausbreitete. „Sei es lieber nicht. Ich kümmere mich nur um meinen Bruder. Das ist nicht viel anders als das, was du nach dem Tod eurer Eltern für deine Schwester getan hast.“
„Das ist etwas ganz anderes. Ich habe mich bloß ein paar Jahre um Maddie gekümmert. Du hast eine lebenslange Verantwortung übernommen.“
Seine Worte riefen Unbehagen in ihr hervor. Nicht nur wegen des Lobes, sondern weil sie ahnte, was als Nächstes kam. Jetzt, da er von Dirk weiß und ihm klar wird, was es bedeutet, für ihn zu sorgen, macht er sich garantiert aus dem Staub.
Sie drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Indem sie sehr schnell blinzelte, gelang es ihr, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Ein Teil von ihr wollte sich schreiend gegen die Ungerechtigkeit auflehnen. Doch der andere Teil wollte Mark sagen: Geh nur. Reisende soll man nicht aufhalten. Vergiss nicht, die Tür zu schließen – und zwar von außen.
„Ich würde ihn gern kennenlernen.“
Die unverhofften Worte hingen in der Luft. Darcy hörte auf zu blinzeln. Eine einzelne Träne rann ihr aus dem Augenwinkel über die Schläfe. „Was?“
Er beugte sich über sie. „Ich habe gesagt, dass ich deinen Bruder gern kennenlernen möchte. Warum weinst du denn?“
Sie schniefte. „Ich weine doch gar nicht.“
„Ich habe eine Träne gesehen.“
„Ich habe etwas ins Auge gekriegt.“
„Lügnerin“, murmelte er in sanftem Ton. Dann streifte er ihren Mund mit seinen Lippen. „Ich meine es ernst. Ich möchte Dirk kennenlernen. Es sei denn, du glaubst, dass es ihn zu sehr verwirren würde.“
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Keiner ihrer bisherigen Bekannten hatte Interesse an Dirk gezeigt. Sie wagte schon lange nicht mehr, auf ein solches Wunder zu hoffen.
Sie musterte sein Gesicht und rief sich in Erinnerung, dass dieser Mann zwar nach außen hin faszinierend wirkte, aber innerlich nach wie vor keiner Frau über den Weg traute. Sie musste dafür sorgen, dass sie sich nicht in ihn verliebte.
„Es ist eine lange Fahrt“, bemerkte Darcy, um ihm einen Ausweg anzubieten, falls er sich nur aus Höflichkeit interessiert zeigte.
„Ich weiß, wo die Madison School ist. Willst du mir hintenrum beibringen, dass du gegen ein Treffen bist?“
„Nein. Es ist bloß …“ Sie unterbrach sich und lächelte. „Ich fahre nächsten Samstag hin. Du kannst ruhig mitkommen.“
„Das würde ich sehr gern tun.“
„Ein bisschen weiter nach rechts!“, rief Darcy. „Der Weihnachtsmann gehört genau in die Mitte.“
Josh starrte von seinem Standort hoch oben auf dem Dach zu ihr herunter. „Darf ich dich daran erinnern, dass ich dir nur einen Freundschaftsdienst erweise? Ich werde nicht dafür bezahlt, und es ist mir total egal, ob der Weihnachtsmann mittig oder gerade oder schief steht. Es ist kalt, und ich hab Hunger.“
Darcy grinste. „Sorry, Josh, hast du was gesagt?“
Er wandte sich an Mark. „Du solltest eigentlich fähig sein, sie zur Vernunft zu bringen.“
„Das könnte man meinen, aber das ist ein Irrtum.“
Josh rückte den beleuchteten Weihnachtsmann aus Plastik zurecht und schimpfte
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