Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
herausfinden. Ich habe ihn gebeten, mich anzurufen, sobald er die Testergebnisse hat.“
„Mich sollte er anrufen, nicht dich.“
„Du bist meine Frau, und daher bin ich für dich verantwortlich“, widersprach er. „Wenn du krank oder schwanger bist, dann will ich der Erste sein, der es erfährt, nicht der Letzte.“
Eine zurechtweisende Antwort lag ihr auf den Lippen, doch Charlotte besann sich eines Besseren. Bitterkeit lag in seinem Blick, und sie erkannte wieder einmal, wie sehr es ihn schmerzte, seine Tochter erst jetzt kennengelernt zu haben.
„Ich will nicht schwanger sein.“
„Das ist leider keine sichere Verhütungsmethode“, antwortete Damon und hielt ihr die Tür auf. „Wünsche und Hoffnungen haben in diesem Fall leider keinen Einfluss.“
„Ich meinte, noch nicht …“
„Heißt das, du denkst darüber nach?“
Sie schluckte. „Zuerst müsste unsere Beziehung um einiges stabiler sein.“
„Wir sind doch verheiratet.“
„Das reicht aber nicht.“ Charlotte schüttelte den Kopf.
„Was willst du eigentlich noch von mir, Charlotte?“, fragte er plötzlich.
Verletzlichkeit lag in ihrem Blick, und zum ersten Mal verbarg sie ihre Gefühle nicht vor ihm. „Ich will, dass du mich liebst wie damals.“
Sekundenlang starrte er sie wortlos an. „Ich glaube nicht, dass ich solcher Gefühle noch mal fähig bin.“
„Weil du mir nicht traust?“, hakte sie nach.
Wie so oft streichelte er gedankenverloren ihre Wange. „Ich glaube, es ist mehr, dass ich mir selbst nicht traue, agape mou“, gab er mit einem rätselhaften Lächeln zurück.
Charlotte hielt seine Hand fest. „Damon … du solltest wissen, dass ich nie aufgehört habe, dich zu lieben.“
Überraschung und Misstrauen rangen in seinem Blick. Doch das Misstrauen trug ganz offensichtlich den Sieg davon.
„Wir haben Gäste“, sagte er und entzog ihr seine Hand. „Sie werden sich schon fragen, was aus uns geworden ist.“
Ja, was ist aus uns geworden?, fragte sich Charlotte traurig, als sie schweigend die Treppe hinunterstiegen.
15. KAPITEL
Das Abendessen zog sich lang hin, und Charlotte war sich jede einzelne Minute davon Ionas Blickes bewusst. Allmählich wurde sie wütend. Mit welchem Recht starrte die Griechin sie unentwegt feindselig an?
„Was meinst du dazu, Charlotte?“, fragte jetzt Nick Andreakos und wandte sich ihr zu.
„Verzeihung“, antwortete sie peinlich berührt. „In Gedanken war ich gerade meilenweit weg. Was hast du gefragt?“
„Nick wollte wissen, ob du in Erwägung ziehst, für immer nach Santorin zu ziehen“, wiederholte Damon und musterte sie eindringlich.
„Ich … Ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt, habe ich noch nicht darüber nachgedacht.“
„Das wird harte Arbeit, Damon“, lachte Nick. „Du wirst dir viel Mühe geben müssen, sie zu überzeugen.“
„Es ist nicht so dringend“, hielt Damon dagegen. „Wir können zwischen Australien und Griechenland pendeln, bis Emily zur Schule geht. Dann müssen wir uns für ein dauerhaftes Zuhause entscheiden, um ihr Sicherheit zu geben.“
„Bitte entschuldigt mich.“ Charlotte schob ihren Stuhl zurück.
Sogleich sprang auch Damon auf. „Geht es dir gut?“
Sie nickte, obwohl sich Kopfschmerzen ankündigten. „Ich brauche nur etwas frische Luft. Der Wein ist mir zu Kopf gestiegen. Ich bin gleich wieder da.“
Iona erhob sich ebenfalls. „Ich komme mit“, erklärte sie mit einem angestrengten Lächeln. „Ich muss mir mal die Beine vertreten.“
Charlotte legte keinen Wert auf Begleitung, schon gar nicht auf die von Iona, die ihre Gegenwart doch augenscheinlich so unerträglich fand.
„Deine Tochter ist sehr hübsch“, bemerkte Iona, als die beiden jungen Frauen im Bad nebeneinander standen. „Genauso sah Eleni in diesem Alter aus.“
„Danke …“
Iona lehnte sich an die geschlossene Badezimmertür. Die Schultern waren herabgefallen. „Charlotte …“, setzte sie unsicher an. „Ich muss mit dir sprechen.“
Erstaunt sah Charlotte sie an und hielt die Luft an. „Ja?“
„Du hast keine Ahnung, was jetzt kommt, oder?“
Charlotte riet ins Blaue hinein. „Du hast damals die Skulpturen in meine Tasche getan, stimmt’s?“
„Falsch.“
Charlotte blinzelte. „Du warst es nicht?“
Ernst schüttelte Iona den Kopf. „Es war Eleni.“
„Eleni?“ Charlottes Magen zog sich zusammen. „Aber warum?“
Vor Erleichterung, ihr Geständnis endlich losgeworden zu sein, atmete Iona geräuschvoll aus. „Um mich zu
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