Leider schon vergeben!
seufzend und entzog sich seiner Umarmung, um wieder die verschiedenen Sofaüberwürfe zu studieren. Frustriert schüttelte sie den Kopf. «Ich krieg das einfach nicht richtig hin und weiß nicht, warum. Nichts passt so richtig.»
Alek verschränkte die Arme und betrachtete gedankenvoll die Szenerie. Die heißen Studioscheinwerfer ließen seine hohen Wangenknochen vorteilhaft hervortreten, und sein pechschwarzes Haar glänzte. Sein kantiges Gesicht war wie aus Stein gemeißelt, und Fern hatte oft gedacht, dass er wie ein Cherokee-Indianer aussah, wenn auch mit slawischem Einschlag.
Alek schritt um das Set herum und begutachtete konzentriert ihr Werk.
«Hm, hier geht es um Opulenz? Um Verführung? Und trotzdem Romantik? Aber es soll nicht zu offensichtlich wirken?»
«Genau das ist es.» Fern war nicht überrascht, da Alek schon immer ihre Gedanken hatte lesen können. Das hatte sie zu einem guten Team gemacht. «Ich versuche wie blöd, alle Klischees zu vermeiden, und deshalb hab ich auch solche Probleme mit Satin und Samt.»
«In Ordnung. Verstehe.» Er blickte zwischen dem Set und Fern hin und her. «Darf ich etwas vorschlagen?»
«Ja, bitte.»
Alek trat einen Schritt auf sie zu und griff nach dem creme-goldfarbenen Brokatschal, den Fern zu ihrem schlichten schwarzen Oberteil und dem scharlachroten Zigeunerrock trug. Mit einer fließenden Bewegung zog er ihn ihr von den Schultern und drapierte ihn über der Chaiselongue. Im Handumdrehen ließ er die Szenerie zurückhaltend und doch verführerisch erscheinen.
Fern staunte ehrfürchtig. «Ich habe Sie vermisst, Mr. Novak. Sie sind ein Genie.»
Alek grinste sie an. «Miss Moss, das ist hinreichend bekannt! Aber für Sie werde ich ausnahmsweise keine unverschämt hohe Rechnung ausstellen. Sie können mich für meine Dienste in asiatischen Nudeln bezahlen. Lass uns zum Mittagessen gehen!»
Das musste er der hungrigen Fern nicht zweimal sagen.
«Hatte ich nun recht mit den Nudeln?» Alek wirkte sehr mit sich zufrieden, während er Fern dabei zusah, wie sie ihr Essen in sich hineinschaufelte, als drohe eine weltweite Nudelknappheit. «Sind die nicht absolut göttlich?»
Fern nickte nur, denn ihr Mund war so voll mit den leckersten Nudeln, die sie je gegessen hatte. In etwas Sesamöl gewendet, mit einem Spritzer Sojasauce waren sie genau das, was Fern nach ihrem hektischen Morgen brauchte. Dazu noch ein paar superzarte Hühnchenstreifen und die knackigsten Zuckerschoten: der absolute asiatische Nudelhimmel.
«Ist mir also hiermit verziehen, dass ich weggezogen bin?», fragte Alek.
Fern schluckte ihre Nudeln und tupfte sich den Mund mit der Serviette ab. «Da gibt es nichts zu verzeihen, Alek. Das war die perfekte Chance für dich. Du wärst verrückt gewesen, sie nicht anzunehmen.»
«Aber hast du mich denn vermisst?» Er zog eine Augenbraue hoch. «Nun komm schon, Fern, sag mir, dass du ohne mich nicht leben kannst und dass dein Leben als Set-Designerin nun traurig und leer ist.»
«Ja, klar!», spottete Fern. «Deine Abwesenheit ist mir kaum aufgefallen!»
«Wie grausam sie ist», sagte Alek wie zu sich selbst, während er nebenher Nudeln auf seine Gabel drehte. «Ich denke jeden Tag an sie, sage mir, dass ich ohne meine gute alte Freundin Fern keine Minute länger leben kann, und was tut sie? Sagt mir, dass sie mich nicht mal vermisst. Es bricht mir das Herz!»
Fern verdrehte die Augen.
«Und wenn du nicht gerade an Einsamkeit stirbst, wie läuft es denn dann so in Prag? Gefällt es dir noch?»
Seine Miene leuchtete auf wie ein Weihnachtsbaum. «Es ist der Wahnsinn. Die Prager Zweigstelle wächst von Tag zu Tag. Mal im Ernst, Fern, du machst dir keine Vorstellung davon, wie lukrativ Set-Design da drüben ist.»
«Ich freu mich so, dass sich das alles für dich gefügt hat.» Sie tippte auf die Rolex an seinem Handgelenk. «Und du musst mir nicht erzählen, wie gut die Bezahlung ist! Das sehe ich selber.»
Alek wurde rot. «Ist sie zu protzig? Ich habe mir eine versprochen, falls wir nach dem ersten Jahr schwarze Zahlen schreiben. Ich habe nie damit gerechnet, dass wir schon nach sechs Monaten Profit machen würden.»
«Ich mach doch nur Spaß!» Fern lachte. «Du hast so hart gearbeitet, also solltest du auch jede Minute deines Erfolgs genießen. Ich freu mich wirklich für dich, Al. Das klingt alles fantastisch.»
«Könnte allerdings noch um einiges besser sein», meinte er gedankenverloren und sah sie an. «Ich habe ein tolles Team in
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