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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
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und meinen verletzten Stolz wiederherstellen!»
    Lachend wanderte Fern zurück ins Wohnzimmer und war bald angeregt in eine Unterhaltung mit Eliska vertieft, die als Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift arbeitete, sowie mit Tomas, der sich zu ihnen gesetzt hatte. Eliska beschrieb einige ihrer Lieblingsorte in der Stadt und bestand darauf, dass Fern sie unbedingt besichtigen musste, während Tomas, mit den grünen Augen, so eifrig nickte wie ein Wackeldackel.
    «Prag kann für Besucher ganz schön unzugänglich sein.» Ernst erklärte er ihr das System der verschiedenen Bezirke, in welche die Stadt aufgeteilt war. «Ich zeig dir das Loreto und das Tanzhaus und natürlich Josefov – die spanische Synagoge ist sehr schön. Die sollte man unbedingt gesehen haben.»
    «Das ist wirklich sehr nett, aber ich bin ja nicht lange hier, und Alek wird mich sicher herumführen», sagte Fern rasch. Sie brauchte auf jeden Fall genug Zeit, Luke zu treffen. Und sie wollte bei Tomas auch keinen falschen Eindruck erwecken.
    «Wenn ich du wäre, würde ich Tomas’ Angebot annehmen», mischte sich in diesem Moment Francesca ein. «Alek arbeitet in letzter Zeit nämlich nur noch und hat für niemanden von uns mehr Zeit.»
    Fern sah überrascht auf und nahm zum ersten Mal die dunklen Ringe unter Francescas Augen und den harten Zug um ihren Mund wahr. Francesca arbeitete in einer Handelsbank und hatte sich während des Abendessens darüber beschwert, dass ihr die Wirtschaftskrise das Leben ziemlich schwermachte. Doch diese scharfe Bemerkung kam gänzlich unerwartet und passte auch so gar nicht zu ihr.
    «Alek hat seine Arbeit schon immer sehr ernst genommen», erwiderte Fern sanft, denn sie mochte es gar nicht, wenn jemand etwas Negatives über ihren Freund sagte. «Und bei uns Bühnenbildnern gibt es eben keine festen Arbeitszeiten.»
    «Als ob ich das nicht wüsste», erwiderte Francesca verbittert. «Wenn ich ihn mal zu Gesicht bekomme, erzählt Alek mir nichts anderes.»
    Tomas und Eliska wandten peinlich berührt den Blick ab. Fern runzelte die Stirn. «Aber, Chess, Alek liebt seine Arbeit. Das hat er schon immer, aber dich liebt er auch.»
    Francesca sah aus, als wolle sie etwas erwidern, doch dann riss sie sich zusammen und lächelte Fern angestrengt an.
    «Hör nicht auf mich – ich bin bloß schlecht gelaunt. Tut mir leid, Leute. Ich wollte nicht meckern, aber ich bin einfach total müde. Ich muss morgen wieder früh raus und bin schon seit halb fünf auf den Beinen. Den Finanzmärkten ist es egal, ob ich die halbe Nacht wach war.»
    «Ihr armen Banker müsst echt viel früher aufstehen als wir in unseren kreativen Jobs», sagte Eliska mitleidig.
    «So ist es.» Francesca stand auf und unterdrückte ein Gähnen. «Ich werde mich deshalb mal verabschieden und ins Bett gehen. Gute Nacht allerseits.»
    Als sie den Raum verließ, riefen ihr alle fröhlich eine gute Nacht hinterher, doch Fern machte sich Sorgen. Sie sah Francescas verkrampften Schultern nach und fragte sich, ob wohl etwas nicht stimmte. Gab es zwischen Alek und seiner Freundin Spannungen, die sie bisher noch nie bemerkt hatte? Beide gaben sich größte Mühe, es Fern als Gast schön zu machen, und sie konnte nur hoffen, dass ihre Anwesenheit im Haus die beiden nicht zusätzlich belastete.
    «Siehst du, sogar Chess meint, dass Alek keine Zeit hat!» Tomas nutzte die Gelegenheit, Fern seine Karte in die Hand zu drücken. «Du darfst die Chance nicht verpassen, die schönste Stadt der Welt zu erkunden. Ich führe dich nur zu gerne herum, während er arbeitet.»
    Fern gab nach. «Danke. Das ist wirklich nett von dir.»
    «Es wird mir ein Vergnügen sein. Warum speicherst du nicht einfach gleich meine Nummer in deinem Handy?»
    Sie lachte. «Du gibst nicht so schnell auf, was?»
    «Bestimmt nicht, wenn es um eine schöne Frau geht.» Tomas schenkte ihr ein sexy Lächeln. Fern lachte wieder. Wow. Vielleicht sollte sie doch nach Prag ziehen, wenn sie auf die Männer hier so viel Eindruck machte. Sie konnte nicht anders, als seine schmalzigen Anmachversuche schmeichelhaft zu finden.
    «Na gut!» Sie nahm ihr Handy vom Sofatisch und tippte seine Nummer ein. «Ich ruf dich morgen an.»
    «Ich freu mich drauf», erwiderte Tomas.
    «Das hat aber nicht lange gedauert», stellte Alek mit Blick auf Fern und ihr Handy fest, als er das Zimmer mit dem Kaffeetablett und einer Auswahl an Grappas betrat. Er wirkte nicht sonderlich beeindruckt, doch sie beschloss, ihn zu ignorieren.

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