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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
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Gründen einfach nicht ausstehen konnte. Zum Glück war Alek einige Wochen später mit Francesca zusammengekommen, und die Situation hatte sich beruhigt. Gemütliche Abendessen zu viert standen allerdings nie auf dem Programm, und wenn sich die beiden Paare begegneten, war die Stimmung zwischen den beiden Männern arktisch.
    «Einmal untreu, immer untreu, Fern. Du hast was viel Besseres verdient», war alles, was Alek nun sagte, bevor er sich der Kaffeemaschine zuwandte und mit entschlossenem Gesichtsausdruck Bohnen mahlte. Wenn das Voodoo-Bohnen wären, dachte Fern, würde Seb sich jetzt jaulend an die Eier fassen. Gedankenverloren wickelte sie eine Haarsträhne um den Finger. «Ich weiß, es ist blöd, aber ich frage mich manchmal, ob es meine Schuld war, dass er sich mit Vanessa eingelassen hat. Ich habe damals so viel gearbeitet, und vermutlich hat er sich vernachlässigt gefühlt.»
    Alek fuhr herum und funkelte sie wütend an.
    «Du hast recht, das ist blöd! Es ist sogar das Blödeste, was ich je gehört habe! Seb ist erwachsen, Fern, kein armer einsamer Teenager. Natürlich arbeitest du viel. Das tun wir alle. Man nennt es Karriere. Warum wollen das manche Leute einfach nicht verstehen? Wenn Seb damit nicht klarkam, dann war das sein Problem, nicht deines. Und dass er dich verloren hat, macht ihn in meinen Augen zu einem noch größeren Idioten, als er es ohnehin schon war.»
    Einen Moment lang verdüsterte sich Aleks Miene. Fern war bestürzt. War es bei diesem Ausbruch gerade nur um sie gegangen, oder steckte etwa mehr dahinter? Sie hob beschwichtigend die Hände. «Ich wollte Seb nicht in Schutz nehmen. Ich versuche nur, die Dinge aus seiner Perspektive zu sehen. Der Bühnenbildnerjob kann eine Beziehung ganz schön belasten.»
    Alek zuckte mit den Schultern. «Vielleicht, aber wenn man jemanden liebt, dann unterstützt man denjenigen doch auch beruflich, oder? Der Job des anderen sollte wohl nicht als Ausrede herhalten müssen.» Sein Gesichtsausdruck wurde noch finsterer. Fern hätte sich treten mögen, dass sie das Thema angeschnitten hatte. Alek hatte Temperament und neigte zu starken Empfindungen. Wie zum Beispiel als er damals von der Abschiedsparty verschwand, die sie zu seinen Ehren gegeben hatte. Bei ihrer Verabschiedung brachte er kaum ein Wort heraus. Im Gegensatz zum verdammten Seb waren Aleks Gefühle intensiv. Er war ehrlich und loyal und echt, was ihn vermutlich zu Sebs komplettem Gegenteil machte, der diese Eigenschaften vielleicht höchstens dann als solche erkennen würde, wenn sie vor ihm nackt einen Lapdance vollführten.
    «Du hast recht. Vergessen wir Seb. Ich habe schon mehr als genug Energie an ihn verschwendet.» Fern setzte ein fröhliches Lächeln auf. «Nun, Mr. Novak, wie wäre es mit einem Schuss Alkohol in diesen Kaffee?»
    «Du magst deinen immer noch mit Tia Maria, ja?»
    «Ertappt. Du hast ein gutes Gedächtnis, Alek.»
    «Natürlich erinnere ich mich daran. Ich werde nie etwas von unseren gemeinsamen Erlebnissen vergessen. Und die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, war mit die beste meines Lebens. Erinnerst du dich noch an die Nacht, als wir nach Brighton gefahren sind und den Sonnenaufgang angeschaut haben? Oder als wir alle dieses Kanalboot gemietet haben?»
    «Oder als du beschlossen hast, mich und Jeremy zum Kanufahren mitzunehmen und dann ein Paddel hast fallen lassen?», fiel Fern wieder ein. «Das werde ich nie vergessen!»
    «Ja, okay!» Alek wedelte mit der Hand, als wollte er die Erinnerung verscheuchen. Er tat so, als wäre er ganz auf seine komplizierte Kaffeemaschine konzentriert, bevor er plötzlich seufzte: «Das ist mir jetzt total peinlich! Warum musstest du von dieser speziellen Episode anfangen?»
    «Weil es so lustig war! Vor allem, als du reingesprungen und dem Paddel hinterhergeschwommen bist. Du hast dir hinterher noch stundenlang Algen aus den Haaren gezogen!»
    «Deshalb hab ich sie auch abgeschnitten», erwiderte Alek trocken. «Falls mich je das Bedürfnis überkommen sollte, mit dir auf der Moldau zu paddeln.» Seit ihrer letzten Begegnung war er beim Frisör gewesen und trug seine Haare nun kurz rasiert. Fern fand, dass ihm der neue Schnitt gut stand, denn er betonte seine markanten Wangenknochen und die schwarzen Augen.
    «Der Teich-Schleim-Look war hinreißend», meinte sie kichernd.
    «Jetzt reicht’s. Mehr Erniedrigung ertrage ich nicht!» Er packte Fern um die Taille und schob sie von sich weg. «Lass mich in Ruhe den Kaffee machen

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