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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
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ich für nix garantieren!»
    Er grinste übertrieben anzüglich, und Fern lachte. Nun war sie schon ein bisschen entspannter. Schließlich war das hier nur Luke, und er hatte durchaus recht: Er hatte sie bereits nackt gesehen, auch wenn es schon lange her war. Also rieb sie sich großzügig mit der Jo-Malone-Bodylotion ein und kuschelte sich dann in den Bademantel. Luke ging mit Models aus, und wenn man den Zeitungen glauben durfte, war das zwischen ihm und Trinity was Ernstes, also würde er wohl kaum über sie herfallen. Er flirtete nur wie immer. Sie musste sich keine Sorgen machen. Flirten war für Luke wie Atmen – überlebenswichtig. Selbst wenn Dot Cotton aus EastEnders durchs Zimmer spazierte, würde Luke seinen Charme spielen lassen.
    Als sich Fern, fest in ihren Bademantel gewickelt, zu ihm ins Schlafzimmer gesellte, musste sie feststellen, dass Luke in eine alte Star-Trek-Folge vertieft war.
    «Hey, setz dich her zu mir. Erinnerst du dich an die? Sie hocken auf diesem Planeten fest, wo Frauen regieren. Kirk findet’s ganz klasse!» Luke klopfte neben sich auf das Doppelbett, doch seine Augen blieben auf den Bildschirm gerichtet.
    «Erzähl mir bloß nicht, du bist immer noch ein Trekkie?» Fern lachte. Luke war schon immer ein totaler Star-Trek-Fan gewesen, und sie hatten damals jede einzelne Folge angeschaut. Sie musste ihn wirklich geliebt haben, um das auszuhalten.
    «Es heißt Trekker, und daran gibt es gar nichts auszusetzen. Ich wette, du heulst immer noch bei Dirty Dancing?»
    «Das ist aber auch wirklich erstklassige Unterhaltung!», protestierte Fern.
    «Wenn du meinst. Aber pssst! Ich glaube, dieses unbekannte Crewmitglied wird gleich Klingonenfutter.»
    Vom Bett aus sahen sie gemeinsam in entspanntem Schweigen die Folge zu Ende. Als Captain Kirk wieder einmal das Universum gerettet hatte, öffnete Luke eine weitere Flasche Krug Champagner, und sie unterhielten sich über die Uni und alte Freunde und lachten über gemeinsame Erinnerungen. Draußen wurde der Himmel langsam dunkel, und Schatten zogen durch das Zimmer. Vom Alkohol und einem Gefühl bittersüßer Nostalgie leicht benebelt, fragte sich Fern insgeheim, ob sie beide es wohl zusammen hätten schaffen können, damals. Sie hatten so viel gemeinsam, und die Anziehungskraft war immer noch da. Vielleicht gab es ja jetzt eine Chance, wo sie älter und sich ihrer selbst sicherer waren? Sie wollte ihm einen heimlichen Blick zuwerfen, und ihr Herz machte einen Satz, als sie merkte, dass Luke sie ebenfalls ansah. Seine blauen Augen leuchteten.
    «Das waren gute Zeiten, nicht wahr?», meinte er sehnsüchtig. «Nichts ist damit vergleichbar. Manchmal denke ich, das waren die besten Tage unseres Lebens, und wir haben es nicht einmal bemerkt.»
    Fern war überrascht. «Hast du nicht jetzt die beste Zeit deines Lebens? Das ist es doch, was du immer wolltest, es als Schauspieler zu etwas bringen. Das war dein Traum.»
    Luke zuckte mit den Schultern. «Das war einmal, aber mitunter bin ich mir nicht mehr so sicher. Es ist eine oberflächliche Welt, Fern, und die Menschen interessieren sich nur dafür, wie du aussiehst, oder für Ruhm. Ich bin so viel auf Reisen, dass ich es kaum schaffe, den Kontakt zu meinen echten Freunden zu halten. Wie geht es Zoe? Sie hat ihn also geheiratet? Ich habe von der Hochzeit gehört, aber ich hab’s zeitlich mal wieder nicht geschafft, zu kommen.» Luke zuckte erneut hilflos mit den Schultern, aber einen Moment lang war Fern von der Traurigkeit in seinen Augen sehr berührt. «Wenn du nicht vorhin in der Lobby aufgetaucht wärst, hätte ich vermutlich nur schwer Zeit gefunden, dich zu treffen.»
    «Wie gut, dass ich in den Fluss gefallen bin», witzelte Fern, doch Luke blieb ernst. Er war eben doch viel nachdenklicher, als man zunächst annehmen konnte, wenn man ihn nicht kannte. Aber seine Intensität führte mitunter dazu, dass er sich auf bestimmte Dinge versteifte. Das machte ihn vermutlich zu einem erfolgreichen Schauspieler, aber für Fern war es manchmal zu viel gewesen.
    «He», meinte sie und stupste ihn an, «nun sei doch nicht so griesgrämig. Mein Gott, Luke, du solltest überglücklich sein. Du hast es seit der Uni so weit gebracht. Ich wette, du musst keine Bühnenbilder mehr recyceln so wie wir damals mit der alten Theatergruppe. Immer sparen zu müssen, das hat dich wahnsinnig gemacht, weißt du noch?»
    Luke schenkte ihr ein müdes Lächeln. «War ich arg nervig?»
    «Hmmm, dein hysterischer Anfall,

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