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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
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hinreißenden Filmstar abzuweisen, während sie fast nackt auf seinem riesigen Doppelbett lag, das passierte ihr nicht jeden Tag, und um ehrlich zu sein, fand sie es auch ziemlich nervig. So als würde man im Lotto gewinnen und dann die Lust am Shoppen verlieren. Was war nur gerade mit all den Männern in ihrem Leben los? Plötzlich kamen sie alle auf einmal an, und Fern hatte Angst, dabei womöglich unter die Räder zu geraten. Das wäre alles sehr schmeichelhaft gewesen, wenn die entsprechenden Männer tatsächlich sie gewollt hätten. Aber Fern war realistisch und sich selbst gegenüber ehrlich genug, um zu wissen, dass sie nicht unwiderstehlich war. Schön wär’s! Nein, Sebs Ego war so groß wie der Mond, und deswegen betrachtete er es als Herausforderung, sie zu erobern, nachdem sie ihn einmal zurückgewiesen hatte. Und Luke wollte lediglich einen Fahrschein zurück zu den guten alten Zeiten. Keiner von beiden wollte wirklich
sie
.
    Und wenn sie ganz ehrlich war, dann wollte sie ebenfalls keinen von beiden.
    Sie seufzte. «Luke, das ist wirklich keine gute Idee. Du willst doch nicht wirklich mich. Du willst nur die Uhr zurückdrehen und dich wieder wie achtzehn fühlen.»
    «Ist das denn so schlimm? Damals waren die Dinge weniger kompliziert, oder? Du, ich und Zoe, wir waren so gute Freunde.»
    Er sah dermaßen sexy aus, wie er da halbnackt mit entblößtem Bauch auf dem Bett lag, dass Fern doch fast schwach wurde. Warum, oh, warum nur, konnte sie diese Eingebung nicht haben, nachdem sie miteinander geschlafen hatten?
    «Wir sind aber keine achtzehn mehr», erinnerte Fern ihn sanft. «Und wir sind auch nicht mehr dieselben wie damals. Bist du nicht eigentlich mit jemandem zusammen? Das macht alles ziemlich kompliziert, genau wie die Horde Reporter draußen vor dem Hotel. Das hier ist was ganz anderes als zu Studienzeiten, Luke. Das siehst du doch sicher selbst. Und, außerdem, warum willst du denn die Zeit zurückdrehen, wenn du doch alles hast, was du immer wolltest?»
    Luke seufzte und schwang seinen langen, schlanken Körper vom Bett. Er ging langsam zu den Terrassentüren hinüber, lehnte die Stirn ans Glas und starrte in die blinkenden Lichter von Prag hinaus.
    «Wie kommst du darauf, dass ich alles habe, was ich will? Das ganze Geld? Der Ruhm?» Er schüttelte den blonden Schopf. «Es ist schwer zu erklären, Fern. Manches ist fantastisch, aber der Preis ist hoch, und meistens fühle ich mich wie im Gefängnis. Ich kann dir gar nicht sagen, wie gut es tut, mit jemandem zu reden, der diesen ganzen Filmstarscheiß durchschaut.» Er ließ die Schultern hängen. «Ich dachte einfach, dass es schön wäre, zur Abwechslung mal mit jemandem zu schlafen, der mein wahres Ich kennt, statt bloß den verdammten Filmstar Luke Scottman. Ich habe ihn so satt.»
    Fern sagte nichts, denn es gab darauf nichts zu sagen. Luke hatte sich für einen einsamen Weg entschieden, und er tat ihr wirklich leid. Doch aus Mitleid darüber, dass er ein Filmstar war, mit ihm zu schlafen – das schien ihr doch ein bisschen absurd. Was auch immer – oder wen auch immer – Luke suchte, er würde es nicht bei Fern finden.
    «Es tut mir leid, Luke», sagte sie hilflos. «Ich hätte nicht mit hinaufkommen sollen. Das war keine gute Idee.»
    «Ich bin froh, dass du’s getan hast», erwiderte er. «Und es tut mir leid, dass ich fälschlicherweise angenommen habe, dass du … na, du weißt schon. Ich glaube, mir ist das Celebrity-Ding ein bisschen zu Kopf gestiegen. Ich vermute, wir haben uns beide seit der Uni weiterentwickelt. Vielleicht hast du recht, und wir sind nicht dieselben Menschen wie früher.»
    Fern legte ihm die Hand auf den Arm. «Aber wir hatten eine tolle Zeit, oder?»
    «Die beste überhaupt. Wie konnte es bloß so enden?»
    Luke griff nach Ferns Hand. Mit ineinander verschränkten Fingern küssten sie sich sanft, bevor sie sich wieder voneinander lösten.
    Da Fern sich im Bademantel plötzlich komisch vorkam, zog sie sich rasch die Kleider an, die der Butler gebracht hatte, und schnappte sich ihre Tasche, während Luke den Privatlift anforderte. Als sich die Türen mit einem Zischen schlossen, war das Letzte, was Fern sah, sein herzerweichendes Lächeln, doch das Bild verschwamm ihr vor den Augen, die sich mit Tränen füllten. Dann glitt der Aufzug nach unten und brachte sie weg von Luke Scottman und allen Hoffnungen, die Fern gehegt haben mochte.
    So viel zum Thema mieses Timing. Das war wieder mal typisch für sie.

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