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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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sein, ehe sie am Ende angekommen war, denn ihre einzige Erinnerung war die an den langsamen, Furcht einflößenden Abstieg.
    Sie trank ihren Wein aus und dachte darüber nach, dass ihr die Treppe irgendwie vertraut vorgekommen war. Woher kannte sie die Szene? Sie redete sich ein, dass es nur ein Traum war und vermutlich keine derartige Treppe existierte.
    »Was ist los?«, fragte Ian, als sie zurück ins Bett kroch.
    »Nichts«, flüsterte Sweeney, »nur ein böser Traum.« Sie schmiegte sich wieder in seine Arme, legte ihren Kopf auf seine Brust und fühlte den Rhythmus seines Herzschlags, ehe sie einschlief.
     
    Sweeney hatte gehofft, dass man sie am nächsten Morgen im Museum mit der Nachricht empfangen würde, das Kollier sei
wieder aufgetaucht und würde ihr hochgebracht werden. Aber als sie vor Tads Büro stand, runzelte er besorgt die Stirn. Er wusste, weswegen sie gekommen war.
    »Sweeney, wir haben das Kollier leider nicht gefunden. Willem ist außer sich vor Wut, er kann nicht verstehen, wie das passieren konnte. Wir wissen, dass es sich irgendwo befinden muss. Aber der Katalog wurde vor zwanzig Jahren überarbeitet, deshalb ist es gut möglich, dass es unter der falschen Nummer abgelegt wurde. Ich habe jetzt wirklich keine Zeit, der Sache nachzugehen. Ich fürchte, du musst darauf verzichten, es auszustellen.« Er wirkte besorgt, obwohl er versuchte, gleichgültig zu erscheinen.
    »Kann ich helfen? Ich bin heute ziemlich gut in Form, was die Arbeit angeht. Ich würde mich wirklich gerne selbst danach umsehen.«
    Er warf ihr einen überraschten Blick zu. »Gut. Okay. Lass dir von Harriet den Schlüssel zum Lager geben, vielleicht hast du ja mehr Erfolg. Ich vermute, dass es unter die afrikanischen Schmuckstücke geraten ist. Alles wurde in neue Kategorien eingeteilt, als Willem die ägyptische Sammlung vergrößert hat. Und noch was: Falls du es nicht finden kannst, bitte mich nicht darum, noch einmal danach zu suchen. Ich habe diese Woche überhaupt keine Zeit. Willem ist auch aufgebracht. Er kann sich nicht erklären, wie so etwas überhaupt passieren konnte. Also bitte geh damit nicht zu ihm, falls es nicht auftaucht.« Er versuchte, ihr einen strengen Blick zuzuwerfen - mit mäßigem Ergebnis. »In Ordnung?« Sie hatte ihn noch nie so irritiert erlebt und schämte sich fast schon dafür, so eindringlich auf das Kollier bestanden zu haben.
    »Alles klar. Danke, Tad.« Sie versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen, als sie ins Hauptbüro zurückging und bei Harriet Halt machte, um den Lagerraumschlüssel zu holen.
    Harriet reichte ihn ihr und ergänzte Sweeneys Namen auf der Liste der Personen, die im Lager ein- und ausgegangen waren.
Dann schob sie das Blatt Sweeney zum Unterschreiben hin. »Du musst den Erhalt des Schlüssels quittieren«, erklärte sie. »Neue Vorschrift. Willem hat irgendwo etwas von einem Studenten gelesen, der sich wohl für einen Professor ausgegeben hat oder so ähnlich.«
    »Scheint mir eine gute Idee zu sein«, entgegnete Sweeney und unterschrieb. »Danke.«
    Wie jedes Mal, wenn sie die Lagerräume betrat, überkam Sweeney das Gefühl, sich in einem Trödelladen par excellence zu befinden. Die beweglichen Regale, die drei Wände des ersten Raumes einnahmen, konnten aufgefächert werden, sodass ihre zahllosen Schätze zum Vorschein kamen. Reihenweise kleine geschnitzte Dinge aus allen Teilen der Welt: Schmuckstücke, Musikinstrumente, Pfeifen und andere Kunstgegenstände. Textilien und wertvollere Stücke wurden in Wandschränken und Kommoden aufbewahrt. Ein offenes Regal an der vierten Wand enthielt Statuen und Keramiken. Es gab auch ein paar Vorrichtungen, um Bilder aufzuhängen - zimmerhohe Gitter mit eingearbeiteten Haken -, aber die meisten Gemälde des Museums wurden in anderen Lagerräumen aufbewahrt.
    Sweeney ging zu dem Bereich, wo die meisten der ägyptischen Antiquitäten eingelagert waren. Jene Stücke, die sich in gutem Zustand befanden, wurden in den Ausstellungsräumen gezeigt. Die Stücke im Lager waren entweder von geringer Bedeutung, Duplikate oder Antiquitäten in schlechtem Zustand. Ein paar leere Kanopenkrüge und zerbrochene Statuen standen auf dem Boden. Außerdem gab es noch den Schmuck, der in Schubkästen in einem abgesperrten Bereich verwahrt wurde. Sweeney zog Handschuhe an und schloss den ersten Schrank auf.
    William hatte ungefähr zwanzig goldene Amulette in den ägyptischen Galerien ausgestellt, aber es gab fünfzig weitere davon hier unten.

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